Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
Vom Netzwerk:
Woche werden alle wichtigen Organsysteme angelegt, die danach nur noch ausreifen müssen. Wie Sie sehen, ist die eigentliche Körperform bereits gut erkennbar.« Der Arzt tippte mit der linken Hand auf ein Touchpad. »Vom Scheitel bis zum Steiß misst Ihr Kind elf Millimeter.« Er sah Sophie an. »Glauben Sie es nun, dass der Hormontest gestimmt hat?«
    Sie nickte.
    »Aber wie konnte es trotz Pille zu einer Schwangerschaft kommen?«, fragte Hackenholt.
    »Darüber haben wir vorhin schon gesprochen: Ihre Frau hat mir erzählt, dass sie gelegentlich Paracetamol gegen ihre Kopfschmerzen nimmt. Das wird es wohl gewesen sein. Auch einfache Schmerzmittel können die Wirkung der Hormone aufheben. Sie müssen sich im Übrigen keine Sorgen machen, weil Sie trotz bestehender Schwangerschaft die Pille eingenommen haben«, beruhigte er Sophie. »Es gibt keinerlei medizinische Erkenntnisse, dass dies irgendwelche Auswirkungen auf das Kind hat. Von nun an sollten Sie allerdings auf sich achtgeben: keine Schadstoffe wie Alkohol mehr, dafür eine bewusste, hochwertige Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen.«
    Sophie seufzte. »Mir würde genügen, wenn ich überhaupt mal wieder etwas hinunterbrächte.«
    Am Abend, nachdem Sophie ihr Buch zur Seite gelegt, das Licht ausgeschaltet und sich zum Einschlafen an Hackenholt gekuschelt hatte, wagte er endlich, das Thema Baby noch einmal behutsam anzuschneiden.
    »Freust du dich jetzt genauso wie ich?«
    »Ich weiß es nicht. Freuen ist nicht das richtige Wort. Es ist sehr … überraschend. Es wird sich so viel ändern.«
    »Ja, aber das werden wir sicher hinbekommen. Wir haben inzwischen doch schon einiges zusammen erlebt, und natürlich werden irgendwann noch schwerere Zeiten kommen, aber auch die werden wir meistern. Daran glaube ich ganz fest.«
    »Das klingt ja fast wie ein Heiratsantrag.«
    »Das wäre immerhin eine Option, über die wir ernsthaft nachdenken sollten. Solange es nur um uns beide ging, war es eine Sache – aber jetzt, wo ein Kind im Spiel ist …«
    »Ist das dein Ernst?« Sophie klang ein klein wenig atemlos.
    »Wieso nicht?«, antwortete Hackenholt zögerlich. Er erwartete, nun gleich zu hören zu bekommen, dass man heutzutage nicht mehr eines Kindes wegen heiraten musste, sondern es, wenn schon, ausschließlich aus Liebe tun sollte.
    Stattdessen sagte Sophie hörbar verwundert: »Aber du wolltest doch bisher nicht heiraten. Zumindest hatte ich immer den Eindruck, dass es für dich völlig außer Frage stand.«
    »Das war aber bloß, weil ich Angst hatte, dass wieder etwas passiert«, sagte er nach einem Augenblick leise. »Du weißt doch, dass Svenja und ich mitten in den Hochzeitsvorbereitungen gesteckt haben, als sie die Diagnose Knochenkrebs bekam. Meine Welt ist damals von einem Tag auf den anderen aus den Fugen geraten. Ich wollte mit allen Mitteln verhindern, dass mir das noch einmal passiert. Ich dachte, wenn wir nicht heiraten, kann dir nichts geschehen. Das war ganz schön dumm von mir, nicht wahr? Ich habe nur an mich gedacht und nicht gemerkt, dass du vielleicht hättest heiraten wollen. Es tut mir leid. Aber das holen wir jetzt nach, ja?«
    »Mitten im Winter?«
    »Warum nicht, Frau Hackenholt? Und am Wochenende gehen wir einen Verlobungsring kaufen.«
    Sophie schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn stürmisch. Mit einem Mal wurde Hackenholt klar, dass Sophies ablehnende Haltung ihrer innerlichen Angst entsprungen war, mit dem Kind möglicherweise allein dazustehen, weil er sie nicht hatte heiraten wollen. Er hielt sie an sich gepresst und versuchte, seinen begangenen Fehler mit der Umarmung vergessen zu machen.
    »Wir müssen auch überlegen, wann wir es meinen Kollegen sagen«, fuhr er nach einer Weile fort. »Christine hat heute schon gefragt, ob du ihr Präsent bereits getestet hast.«
    »Und? Was hast du gesagt?«
    »Dass sie die Erste sein wird, die es erfährt, wenn es etwas zu erfahren gibt.« Wieder hielt er inne. »Außerdem brauchen wir einen schönen Namen.«
    »Dafür ist es doch noch viel zu früh!«
    »Es kann überhaupt nicht früh genug sein. Einen schönen Namen zu finden ist keine einfache Aufgabe.«
    »Schlag aber bitte nicht Kevin oder Mandy vor – und auch keinen dieser aktuellen Modenamen.«
    »Lieber etwas Klassisches?«
    »Hm-mh.«
    »So etwas wie: Christian, Steffen, Gregor, Manfred, Ralph, Matthias, Max, Jörg, Dirk, Uwe, Markus, Carsten, Jan, Jens, Bernd, Daniel, Björn, Marco.«
    »Und

Weitere Kostenlose Bücher