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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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unterwegs – allerdings getrennt voneinander, wobei die Bewegung des einen mit den Daten von Dilsers und die des anderen mit denen von Servans Funktelefon übereinstimmen.«
    »Im Klartext: Die Söhne haben uns bei ihren Vernehmungen nach Strich und Faden angelogen. Dazu kommt, dass wir anhand der Handys nicht nachweisen können, welche Person damit unterwegs war. Wir wissen also lediglich, wann sich welches Telefon wo befand?«, hakte Hackenholt nach.
    Stellfeldt nickte. »Exakt.«
    »Und wo genau war das?«
    »Die Geräte von Dilser und seinem Vater waren im gesamten Nürnberger Land unterwegs. Unter anderem haben sie sich in Hersbruck, Lauf und Röthenbach eingeloggt. Die Handys von Servan und Azad befanden sich hingegen ausschließlich in Nürnberg – auch in Gostenhof, aber sie waren ständig in Bewegung. Allenfalls gab es mal fünf Minuten Stillstand. Zu dem von uns eingegrenzten Tatzeitpunkt waren sie vor allem in der Südstadt eingeloggt.«
    »Das würde denjenigen, der mit den Handys unterwegs war, eher entlasten. Wenn wir nur wüssten, wer es war. Nicht dass die Barzanis am Ende noch jemand ganz anderen, einen Cousin oder Neffen, mit den Telefonen durch die Gegend geschickt haben, um unterdessen in Ruhe Bülent Alkan aufzulauern.«
    »Dafür gibt es in der Wohnung keine Anhaltspunkte, Frank.« Mur klang genervt.
    »Edz bassermål obachd, mir homm neemli nu wos vill Inderessanders als wäi di Barzanis zer biedn« , ging Baumann dazwischen. »Mir homm uns aa däi Händibeweechunger vom Özgür Alkån un Köggsål Aguzüm oogschaud.«
    »Der Vater war den ganzen Tag über in Lauf, schätzungsweise in seiner Schneiderei. Aber Köksal Aguzüm war viel unterwegs: Er ist an dem Tag drei Mal nach Gostenhof gefahren«, ließ Stellfeldt die Katze aus dem Sack.
    »Wann?«
    »Ummerer elfer, väddl dreier un drei väddl fümbfer.«
    Wünnenberg pfiff leise durch die Zähne. »Das wäre ja genau der fragliche Zeitpunkt.«
    »Elf Uhr ist zu früh, aber viertel drei könnte möglicherweise passen«, sagte Stellfeldt. »Seither fragen wir uns allerdings, warum er danach noch einmal zurückgekommen ist.«
    »Nein, meiner Meinung nach ist vierzehn Uhr fünfzehn zu spät«, widersprach Wünnenberg. »Was sollte dann um halb eins mit Bülent Alkans Handy passiert sein?«
    »Vielleicht war da einfach nur der Akku leer. Oder Bülent hat es selbst ausgeschaltet. Der Täter muss nicht notwendigerweise etwas damit zu tun gehabt haben«, meinte Hackenholt. »Von den Uhrzeiten her würde es durchaus ins bisherige Bild passen: Der zweite Besuch hätte vor Rojins Rückkehr nach Gostenhof stattgefunden, der dritte danach.«
    »Aber warum sollte Bülent so lange in seiner Wohnung geblieben sein, wenn er doch wusste, dass Rojin am Bahnhof auf ihn wartete? Außerdem wollte er angeblich nur schnell das Gepäck holen.«
    »Vielleicht stand noch ein Treffen aus, von dem Rojin nichts wusste.«
    »Und was ist mit dem ersten Besuch von Köksal Aguzüm um elf Uhr?«
    »Er hat festgestellt, dass niemand zu Hause war, und ist wieder gegangen, um woanders nach Bülent zu suchen. Wir wissen, dass er um diese Uhrzeit noch in der Sparkasse war – der Täter vermutlich nicht«, warf Stellfeldt ein.
    Hackenholt seufzte. »Da ist noch was«, murmelte er nach einer Weile. »Wer war letzte Woche eigentlich bei der Durchsuchung von Aguzüms Wohnung dabei?«
    »Keiner von uns – das haben die Kollegen vom Unterstützungskommando übernommen«, antwortete Wünnenberg. »Warum?«
    »Erinnerst du dich noch, dass wir nach der Vernehmung von Rojin Barzani in der Denisstraße den Briefkasten überprüft haben, weil Bülent Alkan darin angeblich einen Wohnungstürschlüssel aufbewahrt hat?«
    Wünnenberg nickte.
    »Frau Barzani sagte, sie habe ihn wieder in den Briefkasten gelegt, nachdem sie ihren getöteten Freund entdeckt hatte. Sie wollte, dass alles in dem Zustand war, in dem sie es vorgefunden hatte. Als Christine in der Wohnung Spuren gesichert hat, hat sie sich routinemäßig auch den Postkasten vorgenommen.«
    Mur nickte. »Aber darin war nichts außer Werbung.«
    »Ganz genau. Ich habe mich seither gefragt, wer von dem Schlüssel gewusst haben kann – und vor allem, wer ihn mitgenommen hat.« Hackenholt trank einen Schluck Kaffee. »Frau Barzani wird ihren Brüdern wohl eher nicht davon erzählt haben. Damit hätte sie ja zugegeben, dass sie sich weiterhin mit Bülent trifft, und hätte mit einer Bestrafung durch ihre Familie rechnen müssen. Mit ihrer

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