Glaub an das Glueck, Annabelle
Zärtlich fuhr er fort, jede freiliegende Stelle ihrer weichen Haut zu liebkosen. „Auf jeden Fall ist es das ganze Paket, das mich absolut in den Wahnsinn treibt.“
So viel Einfühlungsvermögen machte sie ganz schwindelig. Wie von selbst legten sich ihre Arme um seinen Nacken, und als Stefano sie küsste, wehrte sie sich nicht. Im Gegenteil! Ihr Entgegenkommen entlockte ihm einen triumphierenden Laut und stachelte ihn nur noch weiter an.
„Ich will dich, Annabelle“, stöhnte er. „Ich glaube, ich sterbe, wenn ich dich nicht haben kann.“
Als sie mit beiden Händen sein Gesicht umfing und ihn zu sich herabzog, war es um ihn geschehen. Endlich! Er musste nicht länger warten! Hier, unter freiem Himmel, inmitten der wundervollen Natur …
8. KAPITEL
Gefangen in einem Traum, der sie in eine unbekannte, aufregende Welt entführte, überließ sich Annabelle zum ersten Mal vorbehaltlos ihren viel zu lange unterdrückten Emotionen.
Als Stefano ihr sagte, dass sie wunderschön sei und sie in seinen dunklen Augen lesen konnte, dass er es absolut ehrlich meinte, war es, als ob ein Knoten in ihrem Innern platzen würde. Entgegen ihrer festen Absicht und ungeachtet aller Hemmungen hatte sie ihn einfach geküsst! Und jetzt fühlte sie seinen harten Körper auf ihrem und hielt atemlos still, während er Grashalme aus ihrem Haar zupfte und zärtlich ihr erhitztes Gesicht streichelte.
„Querida“ , raunte er heiser und eroberte erneut ihre weichen Lippen.
Sein harter leidenschaftlicher Kuss verriet ihr, dass sein Verlangen nach noch mehr Nähe ihrem in nichts nachstand. Annabelle wusste nicht mehr, wo er anfing und sie aufhörte.
Als Stefano mit bebenden Fingern ihr Leinenjackett aufknöpfte und sich ihm runde Brüste mit steil aufgerichteten Spitzen geradezu herausfordernd durch das dünne Seidentop entgegendrängten, stöhnte er lustvoll auf und senkte den Kopf, um sie mit seinen heißen Lippen zu umfangen. Annabelles Augen weiteten sich, während ein elektrischer Impuls durch ihren Köper fuhr, der sie in Brand zu setzen schien und völlig wehrlos machte. Die ungewohnten Reize und Emotionen waren so sensationell, dass ihr die Tränen kamen.
Er schien ihre Erschütterung zu spüren und zog sich widerstrebend zurück, um sie besser beobachten zu können. Ihre zarte Schönheit und die Mischung aus Verletzlichkeit und Sehnsucht, die er in den wundervollen grauen Augen sah, griffen ihm ans Herz. „Und du denkst, du bist nicht schön, Querida ? Und nicht liebenswert? Lass mich dir zeigen, wie sehr du dich täuschst …“
Atemlos schaute Annabelle in sein markantes Gesicht. Schwarze, widerspenstige Strähnen hatten sich aus dem Lederband im Nacken gelöst und gaben ihm das Aussehen eines verwegenen Piraten. Der unverhohlene Hunger in den schwarzen Augen ließ sie wohlig schaudern.
Irgendwo in ihrem Hinterkopf warnte eine kleine Stimme, dass es ihr nicht nur das Herz brechen würde, wenn sie sich diesem Freibeuter hingab. Es würde sie vollkommen vernichten. Und trotzdem brachte sie es nicht fertig, ihn zurückzuweisen. Zu sehr sehnte sie sich nach seiner Wärme, der Stärke seines harten Körpers, dem Gefühl, endlich lebendig zu sein.
„Du darfst deine Narbe nicht hassen“, sagte Stefano und strich ganz sanft mit der Fingerspitze über die gezackte Linie, „sie ist schön und wertvoll, wie eine Medaille, eine Auszeichnung.“
Annabelle schüttelte den Kopf und lachte rau und ungläubig.
„Doch, so ist es“, beharrte er. „Es zeigt deine Stärke und deinen ungeheuren Lebensmut, der viel anziehender und attraktiver ist als makellose Haut. Ich würde jede einzelne deiner Narben küssen, wenn du mich lässt …“
Ihr Herz schlug so hart in ihrer Brust, dass sie kaum atmen konnte. Wäre es wirklich möglich, sich ihrer Narben nicht schämen und sie nicht immer unter einer glatten Maske verstecken zu müssen? Durfte sie sogar stolz darauf sein, wie Stefano es behauptete? Derartig absurde, verwegene Gedanken hätte sie selbst nie zu fassen gewagt, aber was wäre das für eine unglaubliche Erleichterung! Eine völlig neue Perspektive und Lebensqualität.
Mit bebenden Fingern und überwältigt von ihrem eigenen Wagemut hob Annabelle ihre silberblonde Haarpracht an und legte damit eine weitere Narbe in ihrem Nacken frei. „Hier habe ich noch eine“, wisperte sie.
Stefano lächelte zärtlich, senkte den Kopf und presste seine Lippen warm auf die zarte Haut. Atemlos und mit geschlossenen Augen verfolgte sie
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