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Glaub an das Glück, Madeline

Glaub an das Glück, Madeline

Titel: Glaub an das Glück, Madeline Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JESSICA BIRD
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Aufsichtsrat davon überzeugen, wie wichtig die Expansion war.
    Deshalb wollte er auch unter keinen Umständen, dass Madeline ihr Stimmrecht ausübte. Am Ende war sie dumm genug, gegen ihn zu stimmen, nur um ihn zu ärgern.
    Und wie kam sie überhaupt dazu, sich plötzlich gegen ihn aufzulehnen? Bestimmt stand sie unter dem Einfluss dieses dubiosen Kochs. Wenn Mad die Kontrolle über ihre Anteile übernahm, konnte sie sie auch verkaufen – und hatte dann Bargeld. Das könnte sie zum Beispiel in ein New Yorker Restaurant investieren …
    Früher hätte Mad nie gewagt, ihm die Stirn zu bieten. Er musste etwas unternehmen.
    Richard ging in sein Büro und wählte die Nummer seines New Yorker Anwalts. Dem gab er die Daten aus Spikes Brieftasche durch, die er am Vorabend umsichtigerweise besorgt hatte, und wies ihn an, alles über den Mann herauszufinden. Dann teilte er ihm die unangenehme Neuigkeit mit, dass Madeline ihr Stimmrecht selbst ausüben wollte.
    „Wenn wir einen Richter überzeugen können, dass sie geschäftlich inkompetent ist, wird ihr die Kontrolle wieder entzogen“, beruhigte ihn sein Anwalt.
    „Das ist mir klar, also machen Sie sich an die Arbeit“, befahl Richard. „Und finden Sie alles über diesen Spike heraus. Er ist ein Koch, der mit dem Geld meiner Schwester ein Restaurant eröffnen will. Muss ich noch mehr sagen?“
    Nach dem Telefonat zog Richard sich um und lächelte dabei in sich hinein. Heute Abend würde Madeline Charles Barker, den Aufsichtsratsvorsitzenden, kennenlernen. Sie würde keinen großen Eindruck auf ihn machen, denn schließlich war sie keine besonders interessante Frau: Sie kleidete sich nachlässig und kannte sich eigentlich nur im Sport gut aus. Und nicht einmal das hatte viel zu sagen, weil Segeln eine Randsportart war.
    Madeline würde also bei dem Treffen schnell an Boden verlieren und erkennen, dass es besser war, Richard die Kontrolle zu überlassen. Allerdings musste er unbedingt diesen Spike loswerden. Aber das sollte nicht schwierig sein …
    Er ging wieder zum Telefon und wählte die Nummer seiner Schwester Amelia, darauf gefasst, nur den Anrufbeantworter zu hören. Stattdessen meldete sie sich selbst.
    „Du bist zu Hause?“
    „Richard. Wie geht es dir?“
    „Ich dachte, du wolltest verreisen?“
    „Hatte ich auch vor, aber ich habe meine Pläne geändert.“
    „Sehr gut. Ich will, dass du nach Greenwich kommst. Du solltest über die Feiertage nicht allein sein.“
    „Du hast mich schon länger nicht mehr eingeladen“, sagte sie zögernd.
    „Dein Terminkalender ist doch immer voll. Wann hast du schon mal Zeit? Also, kommst du?“
    „Ja, ist gut. Ich bin morgen früh da.“
    Lächelnd legte Richard auf. Amelia war eine gute Schwester. Nach dem Tod ihres Vaters hatte sie ihm sofort die permanente Kontrolle ihrer Anteile überschrieben, da sie, im Gegensatz zu Madeline, schon volljährig war und selbst darüber entscheiden konnte. Im Gegenzug gewährte Richard ihr ein großzügiges monatliches Taschengeld und investierte ihr restliches Vermögen. Dafür war sie ihm dankbar, und sie hatte allen Grund dazu: Inzwischen hatte sich ihr Besitz weiter vermehrt, obwohl sie das Geld mit vollen Händen ausgab.
    Und in der jetzigen Situation konnte sie ihm durchaus nützlich sein. Richard war nicht entgangen, wie bewundernd Madeline diesen Spike ständig ansah. Offenbar war sie ziemlich verliebt in ihn, und es gab kein sichereres Mittel, Madeline und einen Mann auseinanderzubringen, als Amelia.
    Ja, das Leben war ein Schachspiel. Man musste nur die richtigen Züge machen.
    Beim geselligen Zusammensein vor dem Abendessen konnte Spike seine Augen nicht von Mad abwenden. Sie trug wieder das eng anliegende schwarze Strickkleid, das ihre Formen so gut zur Geltung brachte, und das Haar floss ihr offen über den Rücken.
    Seltsamerweise schien sie keine Ahnung zu haben, wie schön sie war. Sie bemerkte die bewundernden Blicke der anderen einfach nicht. Wie unbarmherzig mussten die Männer in ihrer Familie ihr eingeredet haben, dass sie unattraktiv war! Spike wurde wütend bei dem Gedanken.
    „Da kommt Richard“, murmelte sie.
    Richard hatte den Raum betreten, neben ihm ein Mann, denn Mad noch nie gesehen hatte.
    „Madeline, darf ich dir meinen Aufsichtsratsvorsitzenden Charles Barker vorstellen“, sagte Richard.
    Der Mann sah genauso aus, wie man sich einen Aufsichtsrat vorstellte: weiße Haare, randlose Brille, trotz der Wärme trug er einen dunklen

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