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Glaub an das Glück, Madeline

Glaub an das Glück, Madeline

Titel: Glaub an das Glück, Madeline Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JESSICA BIRD
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Geheimnis.
    So gesellig er sich auch auf Seans Party gegeben hatte – er hinterließ keine Spuren und erst recht keine Informationen. Wenn er so gelangweilt aussah wie jetzt, gehörte das zu seiner Deckung. Er wollte den Eindruck erwecken, dass es an ihm nichts Interessantes oder Wissenswertes gab.
    Sicher, er hatte ihr von seinen Eltern erzählt, aber das wohl nur, weil es für ihn keine große Bedeutung hatte.
    „Wann hattest du das letzte Mal eine längere Beziehung?“, fragte sie geradeheraus.
    Stirnrunzelnd schob er die Maschine vom Ständer. „Was? Ach, das ist Jahre her.“
    Mad legte ihm die Hand auf den Arm, damit er den Motor nicht startete. „Was ist passiert?“
    „Wir sind irgendwann einfach wieder auseinandergegangen“, erwiderte er achselzuckend. „Ich bin nicht besonders gut in Beziehungen, deshalb fange ich erst gar keine mehr an.“
    Er beendete das Gespräch, indem er den Motor anließ. Als Mad den Helm aufsetzte und aufstieg, bemerkte sie, wie angespannt er war. Offenbar gefiel ihm das Thema nicht. Gerne hätte sie gewusst, warum, aber schon jetzt war sie ziemlich tief in seine Privatsphäre eingedrungen.
    Vielleicht lag seine Abwehrhaltung ja auch daran, dass sie sich erst ein paar Tage kannten? Vielleicht brauchte er Zeit, um sich für solche Themen zu öffnen.
    Dass er keine festen Beziehungen suchte, war kein Wunder, schließlich konnte er jede Frau haben, die er wollte.
    Für sie war der Kuss letzte Nacht etwas ganz Besonderes gewesen, aber für ihn gehörte das wohl einfach dazu. Der Gedanke versetzte ihr einen Stich, und sie drückte sich enger an ihn und verschränkte die Hände vor seinem Bauch.
    Er konnte schnell eine andere finden, aber sie würde diese Leidenschaft nicht so schnell wieder erleben. Aber jetzt war er nun mal bei ihr. Das ganze Wochenende lang.
    Und war das Leben nicht dazu da, gelebt zu werden?
    Beim Mittagessen fiel Spike auf, dass Mad wieder nichts aß. Sie saßen mit Richard und Penelope in einem sonnigen Wintergarten und unterhielten sich über New Yorker Spitzenrestaurants. Die ganze Zeit hatte Mad das Essen auf ihrem Teller hin- und hergeschoben, hatte aber nichts angerührt.
    Auch den vom Butler angebotenen Obstteller zum Nachtisch lehnte sie ab, stattdessen verlangte sie ein zweites Glas Eistee.
    Dabei hatte sie schon zum Frühstück zwei Riesenbecher Kaffee gehabt … offenbar lebte sie von Koffein.
    Penelope legte ihre Serviette neben den Teller und stand auf. „Bitte entschuldigt mich, ich muss mich für den Golfklub fertigmachen.“
    „Wir treffen uns in zwanzig Minuten vorne“, sagte Richard.
    Lächelnd tätschelte sie ihm die Hand. „Ich werde pünktlich sein.“
    Jetzt nahm Richard Spike ins Visier. „Würden Sie mich einen Moment mit meiner Schwester allein lassen?“
    Spike schaute zu Mad und hob fragend eine Augenbraue. Als sie den Kopf schüttelte, lehnte er sich im Stuhl zurück und machte es sich bequem.
    Ganz offensichtlich war Richard verärgert, aber schließlich zog er doch eine ledergebundene Aktenmappe unter seinem Stuhl hervor. Er legte einen Füller darauf und schob sie zu Mad hinüber.
    „Was ist das?“
    „Ich habe dir einen Gefallen getan. Das hier bestätigt den Status quo für deinen Trust. Meine Sekretärin hat Post-its an die Stellen geklebt, wo du unterschreiben musst, für den Fall, dass du nicht weißt, wofür die gestrichelten Linien auf der letzten Seite sind.“
    Hölle und Teufel, dachte Spike. Niemand durfte so mit Mad reden, jedenfalls nicht, wenn er dabei war.
    Er wollte schon eingreifen, doch Mad legte ihm eine Hand auf den Arm.
    „Richard, ich muss dir etwas sagen.“
    „Dann solltest du mit einem Foto von mir reden.“ Richard stand auf und sah auf die Armbanduhr. „Ich gehe jetzt Golf spielen. Ach ja, wir haben heute Abend Gäste. Sie kommen um sechs. Bitte sei pünktlich. Diesmal wirst du ja wohl kaum im Stau stehen.“
    „Bitte hör mir zu …“
    Aber Richard drehte ihr den Rücken zu und ging zur Tür. Über die Schulter sagte er: „Ich will, dass du die Papiere gleich unterschreibst, damit ich sie meinem Anwalt per Kurier schicken kann. Danke.“
    Mad sprang auf. „Richard!“
    Ihr Halbbruder blieb stehen und drehte sich auf dem Absatz um. Sein Gesicht wirkte versteinert, offenbar hatte er diesen Tonfall noch nie von Mad gehört.
    Jetzt kommt der Showdown, dachte Spike.
    „Verzeihung?“, sagte Richard.
    „Ich werde das nicht unterschreiben.“
    „Wie bitte?“
    „Im Gegenteil, ich bin dabei,

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