Glaub nicht es sei vorbei
Vergangenheit. Dass ich Jonnie getötet haben soll, hätte ihm auch niemand geglaubt. Ich gab ihm auch zu bedenken, dass die Polizei ihn, falls er gestand, wegen Kindesentführung und Totschlags festnehmen würde, während ich möglicherweise Todd umbringen würde.«
Rebekka dachte daran, wie nervös Doug in dieser Woche gewesen war. Vielleicht hatte er sein Kind ja mittlerweile ins Herz geschlossen. Er hatte gewusst, dass sein Vater Todd entführt hatte, aber nicht, wo er ihn versteckt hielt. Kein Wunder, dass er sich Frank gegenüber, nach dessen Krankenhausaufenthalt, so reserviert gezeigt hatte. Er hatte sich gegenüber dem Mann, der seinen Sohn entführt hatte und der obendrein fähig war zu morden, normal verhalten müssen.
»Dein Herzanfall«, sagte Rebekka unvermittelt. »Wenn du gestorben wärst, hätte kein Mensch je erfahren, wo sich Todd befand.«
Frank lachte. »Mein Herz ist völlig in Ordnung. Du hast doch bestimmt schon von Poppers gehört.«
»Amylnitrat?«
»Ja. Eine Droge, die man bei Herzproblemen anwendet. Und zu autoerotischen Zwecken, wie ich mir habe sagen lassen. Man kann damit aber auch einen Herzanfall simulieren. Ich habe in dieser Nacht im Gästezimmer geschlafen und einen Popper geschluckt. Ich brauchte eine Nacht außer Haus und ein Alibi.«
»Damit du Matilda Vinson umbringen konntest, die dich nach dem Angriff auf Sonia hinter der Bibliothek erkannt hat.«
»Genau. Ich bat extra um einen Zimmergenossen. Der Mann war ein verdammter Zombie, aber sein Herz hat noch tadellos funktioniert. Perfekt. Ich habe ihn ganz einfach an meinen Herzmonitor gehängt. Die Nachtschwestern haben nicht das Geringste bemerkt.«
»Sonia. Du wolltest sie töten, weil sie wusste, dass Jean Wright zu Hause gewesen war, als Todd entführt wurde. Mutter hat mir erzählt, dass du eine Affäre hättest. Ich habe an Mrs. Ellis gedacht, aber es war Jean, nicht?«
»Ja. Hübsche Figur, aber kein Funken Phantasie. Wenigstens dachte ich, dass sie keine hätte. Als sie in der fraglichen Nacht zu der alten Lady gefahren war, blieb ich in ihrer Wohnung. Es war die perfekte Gelegenheit, weil Molly abends länger arbeiten würde. Aber in dem verheerenden Gewitter konnte ich mit Todd nicht zum Blockhaus fahren, deshalb brachte ich ihn fürs Erste im Möbelhaus unter. Jean war inzwischen lästig geworden, hatte von mir verlangt, ich solle Suzanne verlassen. Dann fing sie an, mir zu drohen, dass sie der Polizei erzählen würde, ich sei in der Nacht von Todds Entführung in ihrer Wohnung gewesen. Doch sie hat schnell einsehen müssen, dass das ein Fehler war.«
»0 Gott, Frank, hast du sie etwa auch umgebracht?«
»Ich bin nicht mehr dazu gekommen. Bevor ich irgendetwas unternehmen konnte, hat sie klugerweise die Stadt verlassen, aber zuvor hat sie sich noch ihrer albernen Schwester Wendy anvertraut. Das Mädchen war mit Larry Cochran befreundet und hat ihn eingeweiht. Daraufhin hat er versucht, mich zu erpressen. Das war ein Fehler.«
»Dann war die Lösegeldforderung nur eine List?«
»Stimmt genau. Ich habe sie nicht eher eingesetzt, weil ich vermeiden wollte, dass das FBI sich einmischt. Doch als du mir sagtest, dass Todds Entführung deiner Ansicht nach nichts mit Geld zu tun habe, hast du mir einen ziemlichen Schrecken eingejagt, Liebes. Deshalb habe ich als Ablenkungsmanöver diese Lösegeldübergabe inszeniert. Während du und Clay im Park Detektiv gespielt habt, hatte ich Gelegenheit, Larry loszuwerden, meinen Erpresser. Mit ihm hatte ich die letzte Gefahr für mich beseitigt, denn als Todd krank wurde, musste ich doch dafür sorgen, dass man ihn fand. Ich hatte nicht vor, ihn sterben zu lassen — er war doch mein Trumpf gegen Doug. Ich wollte Todd heute holen, um ihn an irgendeinen leicht zugänglichen Ort zu bringen, wo er schnell gefunden würde. Ich hätte es so eingerichtet, dass der Verdacht auf Larry gefallen wäre! Aber du und dein verfluchter Köter habt das Versteck entdeckt.« Er seufzte. »Weißt du, ich konnte dich schon immer gut leiden. Deine Schönheit. Deine Intelligenz. Ich habe früher nicht an deine Wahrnehmungen geglaubt. Aus diesem Grund machte ich mir keine Sorgen, als ich Todd entführte. Damals bei Jonnie hattest du ja schließlich auch versagt.«
Rebekka zuckte zusammen. »Ich hab mich so sehr bemüht. Ich weiß auch nicht, warum ich kein Glück hatte.«
»Wahrscheinlich hast du ihm zu nah gestanden. Ihr zwei wart ja immer ein Herz und eine Seele. Mit Todd ist es anders. Du
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