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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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    Auf dem Weg zum Auto sahen sie, wie George Cowley seine letzten Habseligkeiten aus dem Cottage trug. Daniel stand ein bisschen verlegen dabei. Tim fragte sich, warum Dan nicht in der Schule war. Ihre Blicke streiften sich kurz. Gracie rief: »Tschüss, Dan! Wir fahren zu einer Hochzeit, und vielleicht kommen wir nie mehr zurück!«
    Sie stiegen ins Auto und machten sich auf den Weg nach Windermere. Erst als sie das Dorf hinter sich gelassen hatten und durch das Lyth Valley kurvten, drehte Manette sich zu ihnen um und fragte: »Was wäre denn, wenn ihr wirklich nie wieder zurückkämt, Gracie? Was würdet ihr denn davon halten, zu uns nach Great Urswick zu ziehen?«
    Gracie schaute Tim an. Dann schaute sie Manette mit großen Augen an. »Und mein Trampolin? Kann ich das mitbringen?«
    »Dafür finden wir bestimmt einen Platz.«
    Gracie seufzte, rückte näher zu Tim und legte den Kopf an seine Schulter. »Das wär schön«, sagte sie.
    Tim schloss die Augen und hörte zu, wie Gracie und Manette Pläne schmiedeten. Erst als Freddie vom Gas ging und Manette etwas von Standesamt erwähnte, machte er die Augen wieder auf.
    »Können wir vorher noch kurz irgendwo vorbeifahren?«, fragte er. »Ich meine, vor der Hochzeit.«
    Selbstverständlich, sagte Manette, und Tim nannte Fred die Adresse des Ladens, wo er Bella zur Reparatur abgegeben hatte. Er müsse nur kurz etwas erledigen, sagte er, sprang aus dem Auto und betrat den Laden. Die Arme und Beine der Puppe waren angenäht worden. Sie war zwar nicht ganz wieder die Alte, aber immerhin.
    »Ich dachte, ich sollte die Puppe mit der Post schicken«, sagte die Frau.
    »Hab’s mir anders überlegt«, erwiderte Tim.
    Im Auto gab Tim seiner Schwester die Puppe. Gracie drückte Bella an sich, rief: »Du hast sie wieder heil gemacht! Du hast sie wieder heil gemacht!«, und wiegte sie sanft, als wäre sie ein lebendes Wesen.
    »Ganz wie neu ist sie nicht geworden«, sagte Tim. »Tut mir leid.«
    »Ach«, sagte Freddie, als er wieder losfuhr. »Wir beide sind auch nicht wie neu.«

12. November
    CHELSEA – LONDON
    Als Lynley und Deborah in London eintrafen, war es schon nach Mitternacht. Sie hatten fast während der ganzen Fahrt geschwiegen, obwohl Lynley sie gefragt hatte, ob sie reden wolle. Natürlich war ihm bewusst, dass sie von ihnen beiden die schwerere Last trug, weil sie sich an Alateas Tod mitschuldig fühlte, und er hätte ihr gern wenigstens einen Teil dieser Last genommen. Aber das hatte sie nicht zulassen wollen. »Können wir einfach still sein?«, hatte sie gefragt, und das hatte er akzeptiert. Nur hin und wieder hatte er kurz ihre Hand gestreichelt.
    Kurz vor der Straße in Richtung Liverpool und Manchester wurde der Verkehr dichter. In der Nähe von Birmingham stockte der Verkehr wegen verschiedener Baustellen, und vor der Abfahrt auf die A45 nach Northampton gerieten sie wegen eines Unfalls in einen Stau. Schließlich fuhren sie auf eine Raststätte und aßen ausgiebig zu Abend in der Hoffnung, dass der Stau sich auflösen würde. Erst gegen Mitternacht erreichten sie den Kreisverkehr in Cricklewood, und eine halbe Stunde später trafen sie in Chelsea ein.
    Als sie vor dem Haus hielten, sah Deborah sofort, dass in Simons Arbeitszimmer im Erdgeschoss noch Licht brannte. Offenbar wartete er auf sie.
    Er saß im Sessel und las, und Peach lag vor dem Kaminfeuer auf einem Kissen, das Simon für sie dorthin gelegt hatte. Die Dackelhündin erhob sich träge, als Deborah eintrat, streckte erst die Vorderbeine, dann die Hinterbeine und kam auf sie zu, um sie zu begrüßen.
    Simon legte sein Buch weg, einen Roman, wie Deborah verwundert bemerkte. Normalerweise las Simon ausschließlich Sachbücher und Biografien von Menschen, die in der Wildnis überlebt hatten. Sein Lieblingsheld war Shackleton.
    Er stand mühsam auf. »Da seid ihr ja endlich«, begrüßte er sie.
    »Wir sind ein paarmal in einen Stau geraten«, sagte sie. »Hat Tommy dir alles erzählt?« Er nickte und musterte sie mit seinen grauen Augen. Sah die Last, die sie schier erdrückte. »Er hat mich angerufen, als ihr getankt habt. Es tut mir schrecklich leid.«
    Sie hob Peach auf die Arme, die sofort versuchte, ihr das Gesicht abzulecken. »Du hast mit allem recht gehabt«, sagte sie zu Simon, während sie ihre Wange in das seidige Hundefell drückte. »Wie immer.«
    »Das bereitet mir keine Genugtuung.«
    »Was? Dass du immer recht behältst? Oder dass du diesmal recht

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