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Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition)

Titel: Glaube der Lüge: Ein Inspector-Lynley-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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selbst umzubringen. Er wollte es, aber er hat’s nicht über sich gebracht. Und vor allem wollte er nicht, dass Gracie ihn für einen Selbstmörder hielt.«
    Freddie hörte ihr ernst zu, das Kinn in die Hand gestützt. »Hm«, sagte er. »Verstehe.«
    »Gut. Denn dieser Junge ist in einem derart verwirrten und verletzten Zustand … Gott, mir fehlen die Worte … Ihn hierherzuholen, in diesen Scherbenhaufen … Das können wir ihm doch nicht antun!«
    »Erstens«, sagte Freddie, nachdem er einen Moment nachgedacht hatte, »geht er auf eine sehr gute Schule, wo er wieder auf die Beine kommen kann, wenn er dazu bereit ist. Unsere Aufgabe ist es, ihm das klarzumachen. Er wünscht sich eine Mutter und einen Vater, die zu ihm stehen und die an die Möglichkeit glauben, dass man die Scherben seines Lebens einsammeln und er noch einmal von vorne anfangen kann.«
    »Das ist ja alles schön und gut, aber wie lange können wir ihm das geben?«
    »Wie meinst du das?«
    »Ach, komm schon, Freddie, tu doch nicht so«, sagte Manette geduldig. »Du bist ein guter Fang und offenbar sehr begehrt, und früher oder später wird dich eine von deinen Freundinnen angeln. Und dann sind Tim und Gracie schon wieder damit konfrontiert, dass ihre Familie zerbricht. Das können wir ihnen doch nicht zumuten.«
    Freddie schaute ihr in die Augen. »Oh. Dann habe ich mich also getäuscht?«
    »Inwiefern?«
    »In uns. Denn wenn das so ist, geh ich nach oben und zieh meinen Hochzeitsanzug wieder aus.«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Freddie … Ach, Freddie … Nein, du hast dich nicht getäuscht.«
    »Das heißt also, wir müssen heute zu einer Hochzeit erscheinen, oder? Auf dem nächsten Standesamt, würde ich sagen. Wir brauchen nur noch zwei Trauzeugen. Soll ich Tim wecken?«
    »Ja«, sagte Manette. »Und ich rufe Gracie an.«
    ST. JOHN’S WOOD – LONDON
    Zed Benjamin saß im Auto und betrachtete den Weg, den er zurücklegen musste, um ins Haus seiner Mutter zu gelangen. Er wusste, was ihn da drinnen erwartete, und er war nicht wild darauf. Seine Mutter würde nicht lange brauchen, um spitzzukriegen, dass er seinen Job verloren hatte, und dann würde sie ihm ordentlich die Hölle heißmachen. Außerdem musste er Yaffa gegenübertreten, und die Vorstellung, was sie für ein Gesicht machen würde, wenn sie erfuhr, dass er seine Jahrhundertstory in den Sand gesetzt hatte, war einfach nur deprimierend.
    Zu allem Überfluss fühlte er sich hundeelend. Er war am Morgen in einem schäbigen Hotel an einer Raststätte aufgewacht. Am Tag zuvor hatte er gleich nach dem Telefonat mit Rodney Aronson seine Sachen in Windermere abgeholt und sich auf den Heimweg gemacht. Dann war er so lange in Richtung London gefahren, bis ihm fast die Augen zugefallen waren. Das Zimmer, in dem er übernachtet hatte, hatte ihn an diese japanischen Schlafboxen erinnert, über die er einmal gelesen hatte. Er fühlte sich, als hätte er versucht, in einem Sarg zu schlafen.
    Am Morgen war er so ausgeruht gewesen, wie man sein konnte, wenn man um drei Uhr morgens aus dem Schlaf gerissen wurde, weil sich auf dem Hotelkorridor ein paar Typen dermaßen prügelten, dass die Polizei gerufen werden musste. Um halb fünf war er wieder eingeschlafen, aber gegen fünf waren die Leute zur Frühschicht in den verschiedenen Läden und Imbissbuden der Raststätte eingetroffen, hatten ihre Autotüren zugeschlagen und einander lauthals begrüßt, und um halb sechs hatte Zed seine Schlafversuche endgültig aufgegeben und sich in die Miniaturdusche gezwängt.
    Wie ein Roboter hatte er sich rasiert, die Zähne geputzt, sich angezogen. Hunger hatte er keinen gehabt, aber er hatte wenigstens einen Kaffee trinken wollen, und als er gerade in der Cafeteria war, wurden die Tageszeitungen geliefert.
    Aus lauter Gewohnheit hatte Zed sich die Source geschnappt und mit an seinen Tisch genommen. Die Zeitung brachte eine Fortsetzung von Corsicos weltbewegender Rührstory über das Mischlingskind aus dem dritten Glied der Königsfamilie. Die Story war richtig groß aufgemacht, diesmal mit der Schlagzeile Er gesteht ihr seine Liebe , und begleitet von den entsprechenden Fotos. Das besagte Mitglied der königlichen Familie hatte anscheinend die Absicht, die Mutter des Kindes zu ehelichen, da die Enthüllungsstory dazu geführt hatte, dass sie ihren Job als drittklassige Bollywood-Schauspielerin verloren hatte. Lesen Sie auf Seite drei, wer die Mutter des Kindes ist … Zed befolgte die Anweisung. Und

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