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Glaube, Liebe, Mafia: Ein Fall für Josif Bondar

Glaube, Liebe, Mafia: Ein Fall für Josif Bondar

Titel: Glaube, Liebe, Mafia: Ein Fall für Josif Bondar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Zak
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und zwölf Uhr Herrn Bondar getroffen?
    Golub: Nein. Ich war von zehn bis 13 Uhr in der Sauna.
    Wendel: Herr Bondar behauptet, Sie in einer alten Fabrik in Wesseling getroffen zu haben.
    Golub: Ich kenne Bondar noch aus der alten Heimat. Er hat schon damals unter Panikattacken, Gedächtnisschwund und gelegentlichen Aussetzern gelitten. Womöglich hängt das mit seinen Kopfverletzungen und traumatischen Erlebnissen in Afghanistan zusammen.
    Wendel: Herr Golub, ich habe Sie nicht um Ihre Meinung zu Bondars Gesundheitszustand gebeten.
    Babbel: Haben Sie Zeugen, die belegen können, dass Sie in der Sauna waren?
    Golub: Natürlich. Ich war im Saunaclub »Harem« in Ratingen. Fragen Sie den Besitzer, Herrn Lewskij.
    Wendel: Ist es möglich, dass Ihre Bodyguards am Samstagvormittag mit Ihrem BMW unterwegs waren und Herrn Bondar besuchten?
    Golub: Das ist möglich. Am Wochenende hatten sie frei. Was sie in ihrer Freizeit machen, geht mich nichts an.
    12
    Auszüge aus dem Protokoll der Zeugenbefragung: Sergej Bubkin
    Wendel: Herr Bubkin, haben Sie am 4. Juli Josif Bondar getroffen?
    Bubkin: Ja, wir waren verabredet. Er wollte mit mir und Wladimir Soskin reden.
    Wendel: Wann und wo haben Sie ihn gesehen?
    Bubkin: Zwischen zehn und elf Uhr haben wir ihn aus seiner Wohnung abgeholt.
    Wendel: Kamen Sie zu zweit?
    Bubkin: Nein, wir hatten noch einen russischen Bekannten dabei.
    Babbel: Wie heißt er?
    Bubkin: Ruslan.
    Babbel: Nachname?
    Bubkin: Weiß ich nicht. Wir haben ihn am Freitag in der Sauna kennengelernt. Er kam aus Omsk und war zu Besuch in Düsseldorf bei irgendeinem Bekannten. Ich habe im Gespräch erwähnt, dass wir morgen nach Köln fahren. Da wollte er mit, sich den Kölner Dom anschauen. Wir haben Bondar abgeholt und Ruslan danach zum Bahnhof gebracht.
    Wendel: Haben Sie ihn zufälligerweise im Saunaclub »Harem« kennengelernt?
    Bubkin: Ja, korrekt.
    Wendel: Was haben Sie gemacht, nachdem Sie Ihren Bekannten abgesetzt haben?
    Bubkin: Wir waren im Volksgarten spazieren. Josif wollte eine große Sache mit uns besprechen und dabei nicht im Auto bleiben. Er hatte panische Angst vor Abhörgeräten.
    Babbel: Über welche große Sache hat er mit Ihnen gesprochen?
    Bubkin: Er wollte von einer alleinerziehenden Mutter eine Million oder noch mehr erpressen und fragte, ob wir mitmachen wollen. Wir haben es natürlich abgelehnt. Wir machen nichts Illegales.
    Wendel: Wie lange dauerte das Gespräch?
    Bubkin: Nicht lang, vielleicht zehn Minuten. Da rief ihn diese Frau an. Er wollte zu ihr und hat mich gebeten, ihn hinzubringen, nach Sülz.
    Babbel: Haben Sie ihn hingebracht?
    Bubkin: Ja. Er ist dort ausgestiegen, und wir sind zurück nach Düsseldorf gefahren.
    Wendel: In den Saunaclub »Harem«?
    Bubkin: Nein, ins Sportstudio »Fitness Best«. Zum Boxtraining.
    13
    Auszüge aus dem Protokoll der Zeugenbefragung: Hans Pechstein
    Wendel: Herr Pechstein, Sie haben am 4. Juli um 15 Uhr die Polizei benachrichtigt. Was hat Sie dazu veranlasst?
    Pechstein: Ich hatte um elf Uhr meinen Enkelsohn bei seiner Mutter Anna Hiller abgeholt und bin mit ihm zu uns nach Hause gefahren. Wir haben ausgemacht, dass sie ihn um 14 Uhr wieder abholen würde. Doch Anna kam nicht. Auch telefonisch war sie nicht erreichbar. Da sie normalerweise sehr pünktlich und zuverlässig ist, rief ich gegen 15 Uhr bei der Polizei an.
    Wendel: Haben Sie Bondar beauftragt, Anna Hiller zu beschützen?
    Pechstein: Ja. Ich habe von Anna erfahren, dass sie bedroht und erpresst wird. Nach dem Tod meines Sohnes verfügte sie über 40 Millionen Euro. Ich habe Bondar beauftragt, sie zu beschützen. Dass ausgerechnet er der Erpresser war, konnte ich nicht ahnen. Das war ein folgenschwerer Irrtum. Drei Monate nachdem sein Vater gestorben ist, hat der Junge nun auch seine Mutter verloren. Der Kleine bleibt jetzt bei mir. Ich habe die Vormundschaft beantragt und werde mich um ihn kümmern.
    Wendel: Herr Pechstein, wer außer Ihnen hat gewusst, dass Anna Hiller über 40 Millionen Euro verfügt?
    Pechstein: Niemand außer Bondar.
    14
    Auszüge aus dem Verhörprotokoll: Josif Bondar
    Babbel: Herr Bondar, haben Sie gewusst, dass Anna Hiller über 40 Millionen Euro verfügt?
    Bondar: Ja. Pechstein hat es mir mitgeteilt.
    Babbel: Wie sieht Ihre finanzielle Situation aus?
    Bondar: Ich beklage mich nicht.
    Babbel: Wir haben festgestellt, dass Sie mit den Mietzahlungen im Rückstand sind und Ihr Konto seit Monaten überziehen.
    Bondar: Das stimmt.
    Babbel: Seit wann kennen Sie Anna

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