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Gleich bist du tot

Titel: Gleich bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain McDowall
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leise an seiner Tür klopfte. Er drehte sich von dem altmodischen Schreibtisch um, den er als Arbeitsplatz benutzte, und sah Annabel hereinschweben. Sie schloss die Tür hinter sich und ließ sich auf sein Bett sinken, als machte sie das immer so.
    »Was will er jetzt wieder?«, fragte Adrian, der annahm, dass Brady sie mit einer Nachricht zu ihm geschickt hatte.
    »Da habe ich keine Ahnung«, antwortete Annabel. »Er ist mit Maria drüben. Die beiden haben den Erste-Hilfe-Kasten dabei und folgen deinen Instruktionen.«
    Adrian schaltete auf die Webcam um: January Shepherd lag auf dem Bett und wurde von Maria versorgt. Brady stand daneben und hielt einen Stapel Decken im Arm.
    »Du hast sie ernsthaft verletzt, Annabel«, sagte Adrian und drehte sich wieder um.
    »Verletzen oder verletzt werden, Adrian, das ist die Wirklichkeit. Brady hat recht, wir leisten da einen wichtigen Dienst. Es ist ein echter Reality-Check. Diese Frauen finden durch uns heraus, woraus sie gemacht sind, was sie ertragen können und wer sie tatsächlich sind. Alles dank uns.«
    Sie stand auf und kam auf ihn zu.
    »Nimm nur dich, Adrian. Du zwingst Sir Brady in die Knie und findest heraus, was in dir steckt.«
    Das war zu abgedroschen. Stell dich dem Monster entgegen und klau ihm dann auch noch die Frau. Und was sie über das Projekt zu sagen hatte, war der alte Brady-Krampf, nicht wert, dass man weiter zuhörte oder auch nur einen Gedanken daran verschwendete. Doch alles das, begriff er, machte ihm im Moment nicht das Geringste aus. Er zog die Seidenkordel ihres Bademantels auf und befahl ihr, ihn ganz auszuziehen, wenn sie noch bleiben wollte.
     

32
    Jacobson ließ sich von Jim Webster, dem Chef der Spurensicherung, in dessen kabinengroßem Büro auf den letzten Stand der Laboranalysen bringen. Er hatte für halb sechs eine Teambesprechung einberufen und wollte sich vorher über die spurentechnische Seite der Untersuchung informieren. Jacobson setzte sich auf Websters Besuchsstuhl, dessen geformte graue Plastikschale sich seinem Körper nicht recht anpassen wollte.
    Webster wandte sich mit widerstrebender großer Geste von seinem Computer ab, ganz so, als hielte ihn Jacobson von der Entdeckung des Penizillins oder eines Mittels gegen den gemeinen Schnupfen ab. »Einige der vorläufigen FSS-Ergebnisse für Crow Hill am Samstag sind gerade hereingekommen, Frank, und auch zur Wohnung in der Hutfabrik«, sagte er nach seinem schon rituellen anfänglichen Zögern, das er damit ausfüllte, Papierstapel zurechtzurücken und mit ein paar Kugelschreibern herumzuklicken.
    »Gibt es etwas Hilfreiches?«, fragte Jacobson völlig ungerührt.
    »Das ist alles ziemlich wie erwartet. Einige Stofffasern haben wir an beiden Orten gefunden, und im Grab gab es genug Hautzellen, um eine DNA zu bestimmen.«
    »Die von Tracey Heald, nehme ich an?«
    Jacobson dachte, dass selbst Webster eine leichte Erregung gezeigt hätte, wäre das Ergebnis unerwartet oder interessanter gewesen.
    Webster nickte.
    »Korrekt. Eine genaue Übereinstimmung mit ihren Daten in der Catchem-Datenbank.«
    »Womit ihre Geschichte bestätigt wäre.«
    »Daran besteht kein Zweifel. Dafür gibt es reichlich Bestätigung. So passen auch die Farbproben, die wir am Parkplatz des BMWs gefunden haben, eindeutig zu Baujahr und Modell, die uns die Verleihfirma genannt hat.«
    »Aber die Spuren in der Wohnung der Hutfabrik hat die Bande gründlich beseitigt?«, fragte Jacobson und dachte in eine neue Richtung.
    »So sieht es aus. Wie schon gesagt, einzelne Fasern haben wir gefunden. Es ist unmöglich, rein gar nichts zu hinterlassen. Aber sie waren vorsichtig, und gut informiert. Ich nehme an, sie haben ihr Bettzeug mitgenommen, als sie ausgezogen sind. Im Übrigen haben wir auch nicht herausgefunden, wo sie Tracey Healds Kleider entsorgt haben, immer angenommen, dass sie es getan haben, was ein weiteres Zeichen dafür wäre, dass sie sich spurentechnisch auskennen.«
    »Was ist mit gestern Nacht, Jim?«
    »Nun, das könnte ergiebiger werden, allerdings ist der Kurier mit den Proben erst vor einer halben Stunde nach Birmingham aufgebrochen. Das wird also noch dauern.«
    »Aber das wird doch vorgezogen?«
    Webster fummelte mit einem weiteren Kugelschreiber herum, einem von den grünen, die Oxfam in der Hoffnung verschickte, dass man gleich damit einen Scheck unterschrieb und ihn in den praktischerweise beigelegten frankierten Rückumschlag steckte.
    »Ja, ja, vorgezogen. Oder anders ausgedrückt:

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