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Glenraven

Glenraven

Titel: Glenraven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Seele eingeschlossen in totes Fleisch
    tot
    und sie hatten versucht und versucht und gekämpft und sich abgemüht aber sie war zu lange tot gewesen und jetzt erfroren
    sie hatten keine Hoffnung
    und dann ein einziges liebliches Pochen wie ein einzelner Trommelschlag ein Herzschlag
    lange Stille der Trommler
    allein und ohne Rhythmus und ohne Antwort, der Trommler hatte seinen Part gespielt aber der Rest des Orchesters war nicht eingefallen
    er war allein auf weiter Flur und jetzt wollte er aufgeben
    noch ein Schlag
    und Stille
    und dann, rascher, noch einer
    und noch einer
    und sie spürte das Brennen in ihrer Brust, das von ihrem Körper kam, der nach Luft rang, und sie atmete ein atmete ein wie durch ein gefrorenes Tuch aber trotzdem bekam sie Luft füllte ihre Lungen damit und
    hielt ein
    hielt ein
    atmete noch mehr ein und hielt ein bis es schmerzte und sie atmete noch immer ein und als das Brennen unerträglich wurde ließ sie ihren Atem
    hinaus
    mit einem
    Ausbruch der Ekstase der Triumph und Versprechen war
    und sie fühlte wie tief in ihr das Feuer begann und fühlte wie es sich ausbreitete als warmes Blut sich wieder in ihren Adern zu regen begann
    Und sie zuckte mit den Fingern.
    Und sie bewegten sich, als sie es wollte.
    Sie zuckte mit den Schultern und bog die Knie und beugte sich vor, bis sie saß.
    Ich lebe noch, dachte sie. Mein Gott, ich lebe noch.
    Sie merkte, daß sie über das reine Fühlen hinaus war. Sie konnte wieder denken.
    Ich heiße Sophie.
    Ich stecke in Schwierigkeiten.
    Ich muß ein Versteck finden, bis ich herausgefunden habe, was hier vor sich geht.

KAPITEL ACHTUNDSECHZIG
     
    Kein Schlachtplan überlebt den Augenblick des Kampfeinsatzes, sagte Jayjay sich. Aber der Plan sollte sie zumindest bis zur Schlacht bringen.
    Sie konnte Aidris nirgendwo finden, und sie hatte das Gefühl, daß ihr Herumtappen durch den Schneesturm und das Stochern mit dem Schwert in jede dunkle Gestalt, die sie zu sehen glaubte, keine besonders wirkungsvolle Taktik waren, vor allem, wenn sich diese Gestalten als Bäume herausstellten. Aber sie wußte nicht, was sie sonst tun sollte. Sie hatte nicht mit der Heftigkeit des Schneesturms gerechnet oder mit einer derart bitteren Kälte, daß ihre Hand sich anfühlte, als wäre sie am Schwert festgefroren. Sie hatte auch nicht damit gerechnet, von dem Eisregen völlig durchnäßt zu werden oder daß ihre Wimpern zusammenkleben würden. Sie hatte auf Hyultifs Feuer gesetzt, aber sie konnte keines sehen. Wo wenige Augenblicke zuvor Sommer geherrscht hatte, hielt jetzt der Winter alles im Griff.
    Sie konnte auch nicht zurück durch das Tor, selbst wenn sie den richtigen Baum gefunden hätte. Sie saß in der Falle, sie fror, und sie war wütend. Nur ein Idiot würde durch seinen eigenen Plan mitten im Sommer an Unterkühlung sterben.
    Ich hätte sie einfach anspringen sollen, dachte Jay. Sie hätte mich zwar umgebracht, aber sie wäre dabei auch gestorben.
    Der Schnee wurde dünner, und ein einzelner warmer Lufthauch berührte sie. Einen Augenblick lang war sie dankbar, aber dann dachte sie daran, was ein Wetterumschwung bedeuten mußte. Zuerst keine Feuersbrunst, und jetzt erstarb der Schneesturm. Irgend etwas war Hyultif zugestoßen.
    Und das bedeutete, daß sie ganz allein mit Aidris Akalan fertig werden mußte. Keine magische Unterstützung. Keine Ablenkung. Kein Feuerzauber.
    Aidris wußte noch immer nicht, daß Jayjay im Wald war. Wenn der Sturm erstarb und Jay bis dahin keine Deckung gefunden hatte, würde sie das Überraschungselement verlieren, und das war der einzige Vorteil, der ihr noch geblieben war. Sie tappte herum, bis sie einen Baum fand, und kauerte sich daneben.
    Der Blizzard verlor weiter an Kraft. Allmählich konnte sie zwischen den immer größer werdenden, nassen Flocken wieder einzelne Bäume ausmachen. Das Trommelfeuer der kleinen Hagelkörner hörte auf - und damit das Zischen, das so überwältigend gewesen war, daß sie es schon gar nicht mehr bewußt wahrgenommen hatte. Nun hörte sie auch wieder Kampfgeräusche.
    Immer weniger Flocken, mehr Regen, und der Regen warm auf ihrer Haut. Vielleicht würde sie doch nicht an Unterkühlung sterben. Sie hörte Aidris, ehe sie sie sah.
    »Der Schnee hat den verdammten Leichnam zugedeckt! Wie soll ich den richtigen Baum wiederfinden, wenn ich die Leiche nicht finden kann?«
    Zwei Warrags schnüffelten etwa fünfzig Meter entfernt auf dem weißverschneiten Boden herum, offensichtlich auf der Suche nach

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