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Glenraven

Glenraven

Titel: Glenraven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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beiden Frauen gefangenhielten.
    Jayjay blätterte zu dem Abschnitt über Cotha Faldan.
     
    … seit ihrer Erbauung eine Festung der Alfkindir, die bis zum Beginn ihrer Herrschaft zurückdatiert. Es ist der Hauptsitz von Aidris Akalan, durch Erbrecht Schutzherrin der Alfkindir. Bis zum heutigen Tag nicht von Menschen erkundet…
     
    Nanu, dachte Jay. Nicht von Menschen erkundet? Was soll denn das? Und was ist mit denen, die uns hergebracht haben?
     
    … kursieren Gerüchte, daß Cotha Faldan auf magischem Wege sowohl mit anderen Festungen der Alfkindir als auch mit Gebieten jenseits des Zeitlosen Reiches verbunden ist…
     
    Jayjay war absolut sicher, daß nichts über Magie in ihrem Reiseführer gestanden hatte, als sie ihn zum ersten Mal gelesen hatte. Der Text hatte sich also wieder verändert - toll! Jay runzelte die Stirn und las weiter.
     
    Die Geschichte dieses Ortes wird euch jetzt wenig helfen. Wenn ihr das hier überleben solltet, dann ist es ein Wunder. Aidris Akalan wird herausfinden, daß ihr hier seid, um sie zu stürzen… und sobald sie das weiß, wird sie euch umbringen.
    Hier hockt ihr also - ihr, die ihr Glenravens Helden sein solltet - ihr, die ihr Freiheit für die versklavten Menschen des Zeitlosen Reiches bringen solltet… und ihr, unsere ›Retter‹, müßt nun selbst gerettet werden.
    Idioten!
     
    Jay schloß das Buch, markierte die Seite mit dem Daumen und atmete tief durch. Sie wußte nicht, worüber sie sich mehr ärgerte - die schlechten Neuigkeiten oder die unverschämte Art und Weise, in der das Buch sie verkündete.
    »Soph. Lies das und sag mir, was du davon hältst.« Sophie nahm das Buch und begann auf der Seite zu lesen, die Jay ihr zeigte. Als sie fertig war, blickte sie auf und schnitt eine Grimasse. »Charmant.« Sophie gab ihr den Reiseführer zurück. »Laß uns eine Seite aus dem Kapitel über alte Geschichte reißen und den ›Unglücksboten‹ umbringen.«
    Jay lachte, obwohl ihr nicht danach war. »Was hast du vor?« fragte sie.
    »Wirf das Buch ins Wasser. Steck es in Brand. Reiß es in Stücke.«
    »Deine Vorschläge haben zwar einen gewissen Reiz, aber wir könnten es irgendwann noch brauchen.« Jay legte die Hand auf die Stirn. »Im Moment habe ich wahnsinnige Kopfschmerzen. Warum legen wir uns nicht einfach hin? Vielleicht sieht alles besser aus, wenn wir wieder aufwachen.«
    Sophie nickte. »Klingt gut. Wenn ich aufwache, war vielleicht alles nur ein böser Traum.«
    Jayjay seufzte. »Ein Traum… das wäre toll. Wenn ich in Peters aufwachen würde, wieder zwanzig Jahre alt wäre und meine drei Ehen nur geträumt hätte… hmmm, ja, ich glaube, damit könnte ich leben.« Sie legte sich auf den Bauch und benutzte ihren Arm als Kissen. Auf wundersame Weise gab der Boden unter ihr nach, umfing sie und machte es ihr so bequem wie möglich. Das ist ja noch viel besser als ein Wasserbett, dachte Jay.
     
    Jay wanderte umher. Ich träume, dachte sie. Ich träume, daß ich umherwandere. Ich werde nicht viel Schlaf finden…
    Wandern.
    Am Anfang konnte sie keine Einzelheiten erkennen… nur ihre Beine, die sich bewegten… und bewegten… und bewegten. Jay rechnete jeden Augenblick damit, über irgend etwas zu stolpern und aufzuwachen. Sie haßte dieses Gefühl. Aber statt dessen wanderte sie immer weiter, und plötzlich wurde ihr bewußt, daß sie ein Ziel hatte. Geräusche. Wasser… ja, das Geräusch eines Wasserfalls - irgendwie leicht und fröhlich. Lachen… das Lachen von Kindern - aber nicht ganz. Jay spürte, daß sie zu einem Ort ging, an dem sie eigentlich nichts zu suchen hatte. Sie gehörte nicht in diese Welt… plötzlich verspürte sie das Bedürfnis, vorsichtig zu sein und sich in den Schatten zu verstecken.
    Jayjay fröstelte, und im gleichen Augenblick konnte sie Einzelheiten erkennen. Schimmernde kleine Lichter in allen Farben des Regenbogens flackerten überall und drehten sich in einem verwirrenden Tanz. Jay folgte ihnen, da die Lichter in die gleiche Richtung zogen wie sie. Sie näherte sich dem Lachen, ohne daß ihre Füße den Boden berührten.
    Ein Teil ihres Verstandes amüsierte sich köstlich über dieses Phänomen, da es auf diese Art und Weise wohl wesentlich schwieriger sein würde zu stolpern; der Rest allerdings konzentrierte sich ganz darauf, keinen Lärm zu verursachen. Jay wußte - ohne sagen zu können, warum - daß sie sich einer schrecklichen Gefahr näherte… dem Tod . Trotzdem konnte sie nicht umkehren. Sie mußte einfach

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