Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin
Hause bleibt, dass er nicht mehr weiterläuft.«
Endlich biege ich in unsere StraÃe ein. Da höre ich schon das helle Bellen. Wie glücklich bin ich darüber! Als ich um die Kurve biege, sehe ich den Kleinen. Aber er ist nicht auf der StraÃe, sondern im Garten, hinter dem Zaun. Begeistert stürzt er auf mich zu, hüpft ausgelassen um mich herum und springt in meine Arme.
Ich bin überwältigt. Dieser kleine Kerl hat, mit seinen gerade mal vier Monaten, ganz allein den weiten Weg nach Hause gefunden. Ich bin sicher, dass Gott mein Gebet erhört und ihn geführt und bewahrt hat. Wolle hat immerhin eine HauptverkehrsstraÃe überqueren müssen, um nach Hause zu gelangen. Für mich ist es ein groÃes Wunder.
Kurz darauf kommt der Nachbar von gegenüber aus seinem Haus. Er berichtet, dass er beobachtethat, wie unser Kleiner vor dem Zaun auf- und abgelaufen ist und gebellt hat. Da hat er ihm das Hoftor aufgemacht und ihn aufs Grundstück gelassen, damit er erst einmal in Sicherheit war. Weiter konnte er ihm nicht helfen, denn es war leider niemand zu Hause â¦
Wie dankbar bin ich diesem freundlichen Menschen. Wer weiÃ, ob Wolle nicht doch wieder fortgelaufen wäre, um mich zu suchen, wenn der Nachbar ihn nicht in den Garten gelassen hätte.
Und wie dankbar bin ich vor allem Gott, dass er meinen kleinen Hund bewahrt und ihn mir ein zweites Mal geschenkt hat.
Einige Tage später erkenne ich, dass es noch jemanden gibt, dem ich dankbar sein darf. Denn als Wolle hört, wie ein Auto in unserer Nähe scharf abbremst, zuckt er bei dem quietschenden Geräusch spürbar zusammen.
Mir wird klar, dass er auf seinem Heimweg etwas erlebt haben muss, von dem ich nichts weiÃ. Es hat etwas mit quietschenden Bremsen zu tun ⦠Und ich bitte Gott, den Autofahrer zu segnen, der unseren kleinen Hund im letzten Moment gesehen und für ihn angehalten hat.
Nein, es hat deswegen keinen Auffahrunfall gegeben ⦠an diesem Tag ist in unserer Stadt kein Verkehrsunfall passiert. Ich weià es genau, denn ich habe mich bei der örtlichen Polizeidienststelle erkundigt.
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Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen;
ich komme zu euch.
Johannes 14,18 (L)
Niemals allein
Langsam biege ich mit meinem kleinen schwarzen Twingo in die Einfahrt zum Krankenhausparkhaus ein. Es ist Dezember, wenige Tage vor Weihnachten. Dieser winterliche Besuch bei meiner Mutter in Detmold war nicht geplant. In der Regel suchen wir uns für unsere gegenseitigen Besuche in Lipperland und Pfalz angenehmere Jahreszeiten aus. Aber als ich vor einer Woche die Nachricht bekam, dass eine zu spät entdeckte Krankheit bei meiner Mutter eine sofortige Operation erforderlich macht, habe ich umgehend das Nötigste eingepackt, meinen kleinen Hund geschnappt und mich ins Auto gesetzt.
Nachdem ich ein Parkticket gezogen und in einem der oberen Stockwerke einen Parkplatz gefunden habe, steige ich aus und gehe um den Wagen herum. Hinten im Heckkofferraum, der nur durch ein Gitter vom Fahrgastraum abgetrennt ist, sitztWolle in seiner grünen Transportbox. Ich ziehe den ReiÃverschluss ein Stückchen auf, und mein Spitzchen möchte heraus. Er will spazieren gehen und versucht sich aufgeregt an meiner Hand vorbeizudrängeln. Behutsam halte ich ihn zurück, streichle das seidige Köpfchen und spreche beruhigend auf ihn ein. »Du kannst nicht mit, mein Kleiner. Ich gehe jetzt zu meiner Mutter ins Krankenhaus â da dürfen Hunde nicht hinein. Aber ich bleibe nicht lange, in spätestens einer Stunde bin ich wieder da.« Das versteht er natürlich nicht. Ich versuche es mit einfacheren Worten. »Ich komme wieder !«, sage ich beschwörend. »Frauchen kommt bald wieder. Wolle muss bleiben. Ganz brav!« Er legt das Köpfchen schief und hält die schwarzen Knopfaugen auf mich gerichtet. »Ich komme wieder ! «, versichere ich ihm noch einmal und rücke die kleine Wärmflasche, die ich unter seine Decke gelegt habe, ein bisschen zurecht. DrauÃen herrschen Minustemperaturen, und das offene Parkhaus bietet nicht viel Schutz vor der Kälte ⦠Ich ziehe den ReiÃverschluss wieder zu, schlieÃe die Heckklappe und wende mich Richtung Krankenhaus. Nach ein paar Metern bleibe ich stehen und drehe mich um. Sieht man demWagen etwa an, dass sich darin ein junger Hund befindet? Ich muss ein bisschen den Kopf
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