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Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Titel: Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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Bernhardiner stammen muss.
    Nun ja , denke ich, zu Hause gibt es Wasser . Und wie hat unser Deutschlehrer in der Unterstufe schon gesagt? Humor ist, wenn man trotzdem lacht …
    Die kleine Tia kommt um den Teich herumgelaufen – offensichtlich möchte sie uns begrüßen und Wolle und Fritzi zu einem Spielchen auffordern. Also lasse ich meine beiden Spitze auch von der Leine. Ich weiß zwar, dass das hier nicht wirklich gern gesehen wird – aber nach dem Erlebnis mit der Tretmine, hat meine Motivation, mich vorbildlich zu verhalten, ein bisschen gelitten … Wolle schlägt sich erst einmal ins nächste Gebüsch – das interessiert ihn wohl mehr als die kleine Hündin. Fritzi jedoch stürmt begeistert los. Aber statt zu Tia zu laufen, saust sie bellend auf die Enten zu, die am Teichufer sitzen. In einem Schwung hat sie sie vom Ufer in den Teich gefegt, dreht ein paar Runden durch den Park und genießt ihren Triumph. Aber kaum ist siewieder bei mir angekommen, stellt sie fest, dass die Enten schon wieder am Ufer hocken. Aufgeputscht von ihrem eigenen Adrenalinspiegel, flitzt sie ein zweites Mal auf sie los – mit noch lauterem Gebell, mit noch mehr Anlauf … doch diesmal kann sie nicht mehr rechtzeitig bremsen. Sie segelt den Enten hinterher ins Wasser und taucht komplett unter. Das Ufer ist an dieser Stelle mit Steinquadern eingefasst und fällt senkrecht ab – da kommt sie allein nicht mehr heraus. Geistesgegenwärtig renne ich zu ihr, packe sie am Nackenfell, und ziehe sie aus dem Teich. Tias Frauchen und ich lachen Tränen, und ich tue mein Bestes, um mein wildes Füchslein zu trösten, das sich von einem Moment zum anderen in eine kleinlaute, nasse Katze verwandelt hat.
    Während wir nach Hause gehen, fällt mir die Geschichte ein, als Petrus übers Wasser ging, dann aber plötzlich Angst bekam und zu versinken begann. Ich habe schon viele Predigten darüber gehört, die ganz unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt haben. Heute wird mir besonders ein Aspekt wichtig: Ich glaube, ebenso wie ich selbst zum Teich gelaufen bin und Fritzi herausgezogen habe, ohne einen Moment zu zögern, stellt auch Gott keinelangen Überlegungen an, wenn wir in eine Notlage geraten sind. Er ist sofort bereit, die Hand auszustrecken und uns zu retten – auch dann, wenn wir uns selbst in diese missliche Situation gebracht haben. Er wird uns helfen, sobald wir ihn darum bitten.
    Ja, er tut sogar noch mehr: Wenn wir es zulassen und auf seine Stimme hören, wird er uns in Zukunft auch gern davor bewahren, erneut »baden zu gehen«.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
    Was du liebst, lass frei.
    Kommt es zurück,
    gehört es dir – für immer.
    Konfuzius

Der Preis der Freiheit
    Es ist ein freundlicher, sonniger Herbsttag, und ich beschließe, den Morgenspaziergang im Naherholungsgebiet am Baggersee zu machen. Wir sind früh wach geworden – es ist erst sieben Uhr, als ich mit Wolle und Fritzi auf dem Parkplatz am See eintreffe. Auf der Liegewiese ist es noch ganz still. Nur die Enten schnattern leise, und auf den langen Grashalmen glitzern blanke Tautropfen. Ich sehe weit und breit keinen Spaziergänger, Angler oder Jogger und denke, das ist eine gute Gelegenheit, meine Spitze ein bisschen frei laufen zu lassen. Es tut ihnen so gut, wenn sie sich ab und zu einmal richtig austoben können.
    Also lasse ich meine beiden Racker, nachdem ich mich gründlich umgesehen und keine potenzielle Gefahr entdeckt habe, mutig von der Leine.
    Die Freude, die die beiden miteinander haben, die ausgelassenen Fangspiele, das begeisterte Graben in Maulwurfshügeln, das wilde Herumtoben im gestreckten Galopp, das Leuchten in ihren fröhlichen, glänzenden Augen, der freudige Gehorsam, mit dem sie bei jedem Zuruf wieder zu mir zurückkommen, um sich ihr Belohnungsleckerchen abzuholen – all dies gibt mir das Gefühl, dass ich es richtig gemacht habe, ihnen die Gelegenheit zum Freilauf zu geben.
    Als wir den See beinah umrundet haben, treffen wir einen Bekannten, der ebenfalls mit seinem Hund unterwegs ist, einem freundlichen, weißen Bichon Frisé. Der kleine Billy versteht sich prima mit meinen Spitzen, und so setzen wir unseren Spaziergang gemeinsam fort. Michael und ich haben uns lange nicht gesehen und unterhalten uns angeregt. Dabei lassen wir die Hunde einen Moment aus den Augen … und schon

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