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Glück muß man haben

Glück muß man haben

Titel: Glück muß man haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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sich herum und sagte direkt zu Sabine: »Das dürftest du dir mir gegenüber nicht erlauben.«
    Sabine öffnete die Augen – zu früh, wie sich herausstellte. Sie fühlte sich immer noch geblendet und machte sie deshalb rasch wieder zu.
    »Sieh zu, daß du ins Bett kommst«, sagte sie.
    Theo wandte sich erneut seinen Schuhen zu. Ächzend gelang es ihm, sie endlich von den Füßen zu kriegen. Nicht ganz so mühsam war es, sich auch der übrigen Kleidungsstücke zu entledigen, bis sie zum Teil auf einem Stuhl, zum Teil verstreut auf dem Boden herumlagen und er in einen Pyjama geschlüpft war.
    Sabine hatte inzwischen einen zweiten Versuch, ihre Augen aufzuschlagen, unternommen und konnte ihn durchstehen.
    »Wieviel hast du wieder getrunken?« fragte sie.
    Eine solche Frage aus dem Mund der Ehefrau eines Gastwirts wirkt deplaziert. Theodor Berger überhörte sie, und dazu war er wohl auch berechtigt.
    »Pits Frau wird aus dem Krankenhaus entlassen«, sagte er, knipste das Nachttischlämpchen an, löschte das große Licht und kletterte umständlich ins Bett.
    »Die wird froh sein«, meinte Sabine.
    »Nee«, sagte Theo.
    »Was nee?«
    »Die ist alles andere als das, erzählt der Pit.«
    »Aber ich bitte dich, jeder ist doch froh, wenn er aus dem Krankenhaus entlassen wird.«
    Endlich war es Theo gelungen, sich so zu betten, wie es ihm angenehm erschien. Er atmete ein paarmal tief und wohlig ein und aus, strich mit beiden Händen die Decke, unter die er gekrochen war, glatt und lag ausgestreckt da. Dann sagte er: »Die weiß schon, warum ihr schwummrig ist – mir ihrem Krebs.«
    Schon das Wort ging Sabine durch und durch.
    »Schrecklich!« stieß sie hervor.
    »Sie macht sich keine Illusionen«, sagte Theo, das Nachttischlämpchen ausknipsend. »Und wenn du's nüchtern nimmst, hat sie damit auch recht. Zu viele müssen doch nach einer Krebsoperation, die angeblich gut verlaufen ist, noch ins Gras beißen. Dieser Meinung ist auch Pit.«
    »Hoffentlich hast du ihn darin nicht auch noch bestärkt, Theo?«
    »Natürlich nicht, Bina. Der läßt sich aber nichts weismachen. Genauso ließe ja auch ich mich nicht einseifen in einer solchen Lage.«
    Aus Theodors Nachbarbett kam ein Laut, der erstickt klang.
    »Theo!«
    »Was?«
    »Daran wollen wir doch gar nicht denken.«
    »Woran?«
    »Daß wir auch in eine solche Lage kommen könnten.«
    »Natürlich nicht. Wer sagt denn das?«
    »Du.«
    »Ich? Wann denn?«
    »Soeben.«
    Theo dachte nach, versuchte zu rekonstruieren, was er gesagt hatte, und langsam dämmerte es ihm, daß Sabines Schrecken nicht ohne Anlaß gewesen war.
    »Aber das ist doch Quatsch, Bina«, meinte er. »Du siehst schon wieder Schreckgespenster, weil du immer alles auf dich beziehst, wenn ich etwas sage. Ich habe doch das nur ganz allgemein gemeint und keinen konkreten Fall im Auge gehabt. Uns schon gar nicht.«
    Sabine schwieg eine Weile, dann seufzte sie und sagte: »Wir wissen alle nicht, was vielleicht schon in uns steckt, Theo.«
    »Was denn?«
    »Na, Krebs zum Beispiel.«
    »Ach, hör doch auf, Bina«, sagte er ärgerlich. »Du bist doch kerngesund, und ich auch.«
    »Das gleiche sagte mir auch Pits Frau von sich, als ich sie vor einem halben Jahr traf und fragte, wie's ihr ginge.«
    Niemand konnte in der Dunkelheit des Schlafzimmers sehen, daß Theo im Bett die Achseln zuckte, ehe er sagte: »Die hatte halt Pech.«
    »Und wer garantiert uns, daß wir das eines Tages nicht auch haben werden, Theo?«
    Nun wurde er energisch.
    »Hör auf jetzt, mal den Teufel nicht an die Wand. Ihr Frauen seid furchtbar mit eurem Krebs. Ihr kennt kein anderes Thema mehr, wenn ihr mal davon angefangen habt. Setz du diesen Floh bloß nicht auch schon unserer Tochter ins Ohr.«
    Man hörte, wie er sich auf die andere Seite drehte und sagte: »Laß mich jetzt schlafen. Gute Nacht.«
    Sein Wunsch ging ihm aber noch nicht in Erfüllung.
    »Apropos unsere Tochter«, sagte Sabine. »Die habe ich heute auch nicht mehr erlebt. Ich saß den ganzen Abend allein vorm Fernseher.«
    Theo brummte etwas Unverständliches.
    »Kaum warst du weg, wurde sie angerufen und ging ins Kino«, fuhr Sabine fort.
    Theo antwortete nicht mehr.
    »Denke aber nicht, daß sie mit einer Freundin ging«, meinte Sabine. Stille. Schlief Theo schon?
    »Das war nämlich nicht der Fall«, schloß Sabine. »Sie ging mit diesem Thürnagel.«
    In Theos Bett entstand Bewegung. Er wälzte sich zu Sabine herüber.
    »Wie kommt denn der dazu?« fragte er.
    »Das möchte

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