Glücklich gestrandet
immer wieder. Gewiss hatte sie sich all diese Komplimente und Versprechungen nur eingebildet, einfach weil sie sich so sehr danach gesehnt hatte, sie aus seinem Mund zu hören.
Um ihre Schuhe ebenso wie ihre Füße zu schonen, schlüpfte Jo aus ihren Sandalen und suchte ihre Birkenstocks; dann machte sie sich daran, Kräuter zu schneiden.
Philip tauchte auf, während sie noch nach käferfreien Zweigen Limonengrases suchte. Sie hatte reichlich Gurkenkrautblüten gesammelt, die wie kleine blaue Sterne aussahen und in die Gläser mit Pimm’s wandern würden, aber sie hatte eine Menge Zeit damit verschwendet, ihren Garten zu betrachten. Nach einigen Tagen intensiver Arbeit sah er so viel besser aus, fand sie.
Jo beobachtete, wie ihr Mann – Exmann, sie war sich nicht sicher, welche Bezeichnung zutraf – den Gartenweg entlangging. Er hatte eine Tragetasche in der Hand, in der sich Steaks, Lammkoteletts, Kebabs und Würstchen befanden. Jo hatte ihn darum gebeten, das Fleisch zu kaufen. Karen kam ihm an der Tür entgegen, und sie umarmten einander. Diese beiden Menschen liebten einander wirklich, und Karen hatte ihrem Vater den erstaunlichen Ausrutscher in Sachen Geschmack offensichtlich verziehen. Jo seufzte. Sie war froh, dass Karen und Philip ihre Differenzen beigelegt hatten und jetzt ein zivilisiertes Gespräch führen konnten. Es erleichterte das Leben um ein Vielfaches. Dann wandte sie sich wieder dem Limonengras zu und suchte sich ein wenig Pfefferminze für die neuen Kartoffeln, die sie noch nicht gekocht hatte. Sie konnte sich nie entscheiden, ob sie sie heiß oder kalt servieren sollte. Vielleicht würde sie noch schnell aus dem Haus gehen und Baguette kaufen, um daraus Knoblauchbrot zuzubereiten.
Miranda war an der Tür, und Jo fiel ihr in die Arme. »Es ist so schön, dich zu sehen«, rief sie.
Miranda umarmte sie fest. »Du siehst fantastisch aus!«, erklärte sie. »Was ist mit dir passiert? Bist du verliebt?«
Jo errötete. »Karen hat mich in die Hand genommen. Kommt herein, dann stelle ich sie euch vor. Bill, wie schön, dass Sie da sind. Haben Sie problemlos einen Parkplatz gefunden?«
Bill küsste sie auf die Wange. »Sie sehen wunderbar aus.«
»Kommen Sie mit, damit ich Sie Philip vorstellen kann, meinem … Mann – Karens Vater. Sie sind im Garten beim Grill. Komm du auch, Miranda!«
Bei der Erwähnung Philips zog Miranda eine Augenbraue hoch. »Wir haben ein paar Kleinigkeiten mitgebracht«, meinte sie, beschloss, sich jede weitere Bemerkung zu verkneifen, und stöberte in einer leuchtend bunten Basttasche. »Bei einer Grillfete kann man nie zu viel haben, denkst du nicht auch?«
»Nun, Tom und Dora kommen, außerdem ihre Eltern, daher werden wir viel brauchen«, erwiderte Jo, hakte ihre Freundin unter und führte sie durch das Haus.
»Dieses Haus ist zum Sterben schön!«, schwärmte Miranda. »Oh, tut mir leid, das war wahrscheinlich nicht sehr taktvoll, falls es nicht länger deins ist.«
Inzwischen hatten sie die Balkontüren erreicht, daher brauchte Jo nicht zu antworten.
Sie übernahm die Vorstellung, und Philip verteilte Gläser mit Pimm’s. »Wir haben auch Wein, falls Ihnen das lieber ist«, sagte Karen.
»Schätzchen – meine Güte, Sie sehen Ihrer Mutter aber ähnlich! –, ich hätte wirklich lieber ein halbes Glas Wein. Ich muss noch nach Hause fahren. Wir haben gelost, und ich habe verloren.«
»Du warst definitiv an der Reihe, Liebes«, entgegnete Bill.
»Mum! Wo sind deine Sandalen!«, bemerkte Karen tadelnd.
»Oh, tut mir leid, ich gehe sie gleich anziehen.«
»Bist du noch bei den Vorbereitungen?«, fragte Miranda. »Ich komme mit in die Küche, dann können wir reden. Ich wollte dir erzählen, wie viel ich für den kleinen Spiegel bekommen habe. Du hast bei diesem Putto so gute Arbeit geleistet …«
»Was um alles in der Welt ist ein Putto?«, fragte Karen ihren Vater.
»Oh, dieser Salat sieht fantastisch aus! Was kann ich tun?«, erkundigte sich Miranda, sobald sie in der Küche waren.
»Du kannst die Kräuter waschen und hacken, aber such sie zuerst nach Käfern ab. Ich war ziemlich vorsichtig, als ich sie gepflückt habe, doch du schaust besser noch mal nach.«
»Es gibt nichts Schlimmeres als knirschende Petersilie, obwohl die hier sehr sauber wirkt«, sagte Miranda, nachdem sie sie durchgesehen hatte. »Also, wie war deine Reise nach Holland? Nicht zu schrecklich, hoffe ich.
»Nun, Ed ist über Bord gegangen. Kennst du Ed? Er ist Marcus’
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