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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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nur vor, dass Lucas ihre Anzeige in der Lokalzeitung lesen würde! Genauso gut könnte sie sich ein blutendes Herz auf ihren Ärmel applizieren und sich alle weitere Mühe sparen.
    Ronnie sah sie gekränkt an. »Warum nicht? Das läuft alles ganz diskret, du bekommst eine Chiffre-Nummer. Es gibt alle möglichen Vorkehrungen, die dich vor Perversen schützen. Ich habe selbst ein paar reizende Männer durch Annoncen kennen gelernt.«
    Perdita biss sich auf die Unterlippe und seufzte kläglich. »Ich fürchte, dafür bin ich einfach zu feige. Es muss doch eine weniger unheimliche Möglichkeit geben, einen Mann zu finden.«
    »Perdita, bist du dir ganz sicher, dass dieser plötzliche Gesinnungswandel nichts mit dem neuen Chefkoch zu tun hat?«
    Perdita spürte, dass sie errötete, und wusste, dass es Ronnie mit Sicherheit ebenfalls aufgefallen sein musste. »Nur indirekt. Das unerwartete Wiedersehen mit ihm hat mich gezwungen, zurückzublicken und mir vor Augen zu führen, wie ich bei unserer letzten Begegnung gewesen bin.« Ein Wrack, aber es war nicht nötig, Ronnie das auf die Nase zu binden. »Ich habe seither eine Menge erreicht. Ich bin unabhängig, ich habe mein eigenes Geschäft auf die Beine gestellt, nur einen Partner habe ich immer noch nicht. Meine Frisur ähnelt nach wie vor einem Wischmopp. Ich habe so viel Zeit und Energie darauf verwandt, meine Gärtnerei in Schwung zu bringen, dass ich seit Jahren kein Rendezvous mehr hatte. Es macht mir nichts aus, mein Leben als alte Jungfer zu beschließen, aber ich möchte es freiwillig tun und nicht, weil ich nie die Gelegenheit hatte zu heiraten.«
    Diese doch ziemlich erwachsen klingende Erklärung schien den adleräugigen Ronnie zufrieden zu stellen. »Du hast deshalb keine Gelegenheit zum Heiraten, weil du deine ganze Freizeit für Mrs Anson opferst. Wie geht es ihr übrigens?«
    »Kitty? Oh, prima. Sie erledigt immer noch den ganzen Tag Gartenarbeit, obwohl ich ihr eine Million Mal gesagt habe, ich würde alles erledigen, was anfällt.«
    »Ich glaube nicht, dass sie es gutheißen würde, wenn du per Annonce nach einem Mann suchst.«
    Perdita runzelte die Stirn. »Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was sie davon halten würde; sie ist absolut unberechenbar. Sie würde es allerdings gern sehen, wenn ich einen Freund hätte. Kitty liegt mir ständig in den Ohren, dass ich eigene Kinder haben sollte, statt meine Zeit damit zu verschwenden, sie wie ein Kind zu behandeln. Als würde ich das je wagen!«
    »Sie hat Recht, weißt du das, Perdita? Diese alte Dame hat eine Menge Verstand.« Ronnie tätschelte ihr väterlich das Knie und stand auf. »So, ich muss jetzt weitermachen.«
    »Ich auch. Danke für den Kaffee und das Plauderstündchen, Ronnie.«
    »Jederzeit, Schätzchen. Und gib mir Bescheid, wenn du eine Generalüberholung wünschst. Oder auch nur ein paar Schminktipps.«
    »Mach ich.« Eine Generalüberholung, so grauenhaft ihr der Gedanke war, würde wohl all die Qualen lohnen, wenn sie ihr half, einen Mann zu finden, bevor Lucas dahinter kam, dass sie noch keinen hatte.
    »Und herzliche Grüße an Mrs A.«
    »Natürlich. Bis dahin, Ronnie.«
    »Bis dahin, Schätzchen.«

Kapitel 2
    O bwohl Kitty und Perdita so dicht beieinander wohnten, dass ihre Gärten hinten aneinander grenzten, fuhr Perdita auf dem Heimweg bei Kitty vorbei, parkte ihren Lieferwagen vor dem Haus und klopfte an die Hintertür.
    »Kitty? Bist du da? Ich bin es nur!« Sie erwartete eigentlich keine Antwort, und so ging sie gleich in den Garten, wo sie Kitty im Gemüsebeet fand, damit beschäftigt, Bohnenstangen auszuziehen.
    »Hallo, Liebes, wie geht es dir?« Die ältere Dame nahm die Pfeife aus dem Mund und küsste Perdita liebevoll auf die Wange. »Hier, nimm die da und sieh dir meinen Majoran an. Ich glaube, er wird jetzt endlich doch blühen. Ich habe ihn schon seit Jahren.«
    Perdita nahm die Bohnenstangen und folgte ihrer Freundin ins Gebüsch. Dort angekommen, musterten sie zusammen die gerade aufkeimende Blüte. »Du bist wirklich geduldig. Ich hätte schon längst die Nase voll und das Ding rausgeworfen, wenn es bis jetzt immer noch nicht geblüht hätte.«
    »Bis du so alt bist wie ich, wirst du auch Geduld gelernt haben, Liebes, und er riecht himmlisch.« Kitty streifte die Chirurgenhandschuhe ab, die sie bei der Gartenarbeit trug, und stöberte in einer der vielen Taschen ihrer Weste nach ihrem Tabak. Die Weste war die äußerste der vielen Kleiderschichten, die sie trug, und da

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