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Glückskekse

Titel: Glückskekse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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dass sie in einem ungünstigen Winkel steht. Und ohne Arzt zu sein, weiß ich, dass sie gebrochen ist. Na klasse!
    Wütend auf mich und auf den Autofahrer drehe ich mich auf die Knie, damit ich so wieder auf die Beine komme. Als ich jedoch anfangen will, auf den Fahrer einzuschimpfen, sehe ich, wer dort aus dem Wagen steigt. Als wenn der Schmerz in meiner Hand nicht genug ist, zieht sich jetzt auch noch mein Herz zusammen. Denn vor mir steht, mit einem ziemlich besorgten Gesicht, Gabriel. Und neben ihm Michael.
    „Leo, geht es dir gut? Hast du dir wehgetan?“, fragt Gabriel und kommt auf mich zu. Strauchelnd gehe ich ein paar Schritte nach hinten und liege auf einmal in Arnes Armen, der mir ganz leise zuflüstert, dass ich mitspielen soll.
    „Schatz, hast du Schmerzen? Lass mich mal sehen. Oh Liebling, das sieht nicht gut aus. Ich denke, damit müssen wir auf jeden Fall zu einem Arzt. Oh Gott, mein Hase, ich mach mir solche Vorwürfe. Ich wollte doch immer auf dich aufpassen. Und nun so was. Wie soll ich das bloß deinen Eltern beibringen“, redet Arne, fast ohne Luft zu holen und verteilt kleine Küsschen auf meinem Gesicht, streicht dabei immer wieder durch mein Haar.
    Zuerst verwundert, doch dann wissend mitspielend, lasse ich mir diese Behandlung gefallen. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Gabriel ziemlich angespannt alles beobachtet.
    „Du scheinst ja in den besten Händen zu sein“, meint der Blonde und hört sich ziemlich biestig dabei an. „Kann ich dich noch ins Krankenhaus bringen?“
    „Nein Danke“, antwortet Arne an meiner Stelle, „du hast wohl schon genug angerichtet. Ich werde ihn bringen. Und dafür sorgen, dass es ihm an nichts fehlt.“
    „Leo?“, sieht Gabriel mich fragend an.
    Patziger als nötig meine ich, „du hast meinen Freund doch gehört. Er wird sich um mich kümmern.“
    „Okay. Wenn aber noch etwas sein sollte … du weißt, wo du mich finden kannst. Also dann … gute Besserung und …“ stockt Gabriel und als ich nicht weiter auf ihn reagiere, dreht er sich seufzend um und steigt, gefolgt von Michael, der mich mit einem misstrauischen Blick betrachtet, in den Wagen. Fährt langsam an uns vorbei.
    Als er außer Sichtweite ist, lässt Arne mich wieder los.
    „Danke“, flüstere ich.
    „Kein Ding. Ich hab meine Sache als Freund doch ziemlich überzeugend gemacht, oder?“, grinst er mich an und besieht sich dann meine Hand. „Damit sollten wir jetzt aber wirklich ins Krankenhaus fahren.“
    Nachdem Nettie für uns ein Taxi gerufen hat, sitzen wir am Straßenrand und warten. Ich habe nicht gewusst, dass zehn Minuten solange sein können. Doch mir kommt es vor, als würden wir schon Stunden auf diesem harten und ziemlich kalten Gehsteig verbringen.
    Immer wieder entkommt mir ein Keuchen, denn der stechende Schmerz in meinem Handgelenk wird von Minute zu Minute schlimmer. Und nicht nur das. Der Umfang hat sich fast verdoppelt und wenn es noch weiter anschwillt …. Ich hab fast ein bisschen Angst, dass es gleich platzt.
    Ein leises Stoßgebet gen Himmel verlässt meine Lippen, als endlich das bestellte Taxi vor uns hält. Während Nettie schon die Tür aufreißt, hilft Arne mir auf. Was gar nicht so einfach ist.
    Schwankend richte ich mich auf und mache ein paar unsichere Schritte auf den Wagen zu.
    Alles unter den misstrauischen Blicken des Taxifahrers. Kritisch beäugt er mich.
    „Der ist doch wohl nicht besoffen, oder? Nicht, dass er mir noch das Auto voll kotzt“, brummt er ungehalten.
    Als Nettie ihn jedoch mehr als strafend ansieht und auch noch neben ihm Platz nimmt, verstummt er sofort.
    „Seien Sie doch so gut und bringen uns auf dem schnellsten Wege in die nächste Notaufnahme. Und wenn ich schnell sage, dann meine ich auch schnell. Meinem Freund hier geht es im Moment nicht so gut. Wir wollen doch nicht, dass ihm doch noch übel wird und er sich in ihrem neuen Wagen übergeben muss, oder?“, fragt sie unschuldig lächelnd.
    Ergeben nickt er.
    Während Nettie dieses „nette“ Gespräch mit dem Fahrer geführt hat, hat Arne geholfen, mich so vorsichtig wie möglich ins Taxi zu verfrachten. Ein Glück ist es nicht eins von diesen kleinen Dingern, sondern richtig schön geräumig. Trotzdem schaffe ich es nicht ganz schmerzfrei, hinten Platz zu nehmen. Nachdem Arne mich angeschnallt hat und nun ebenfalls angegurtet ist, setzt sich der Wagen auch schon in Bewegung.
    Fünfzehn Minuten Höllenfahrt und ich bin schon soweit zu bereuen, dass ich den ganzen Abend

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