Glückskekse
versuche, den Schlüssel ins Schloss zu kriegen, ist er mir dabei noch behilflich.
Ich bin ihm sehr dankbar und verabschiede mich mit einem großzügigen Trinkgeld von ihm.
Schnell noch Zähne putzen, ausziehen und eine einigermaßen bequeme Lage auf meinem Bett finden und schon bin ich eingeschlafen.
Kapitel 6
Am Montagmorgen betrete ich pünktlich um acht das Krankenhaus. Und obwohl ich schon früh da bin, sitzen doch schon sechs Personen vor mir und warten auf den behandelnden Arzt. Was dann wohl bedeutet, dass ich mich auf eine lange Wartezeit einstellen kann und muss.
Aber was soll’s. So kann ich machen, was ich am Liebsten tue, wenn ich mal Zeit habe … Leute beobachten.
Es ist schon interessant, was sich zu so früher Stunde für Gestalten hier tummeln. Nebeneinander sitzen zwei Omis … sicherlich schon über achtzig … und sehen eigentlich ziemlich fidel aus. Außerdem haben sie sich für einen Arztbesuch ziemlich rausgeputzt. Dann eine Mutti mit ihrem weinenden Kind, welches vielleicht zwei Jahre alt sein mag. Ferner zwei „Herren“, die hier wohl nur sitzen, weil es schön warm ist. Bei dem letzten bin ich mir nicht so ganz sicher. Er schaut sich immer wieder verängstigt suchend um.
Auf jeden Fall bin ich so mit dem Beobachten beschäftigt, dass ich gar nicht mitkriege, wie mich die Schwester ins Zimmer ruft. Erst die eine Omi macht mich darauf aufmerksam.
„Junger Mann, ich glaube, Sie sind dran. Lassen Sie den netten Herrn Doktor bloß nicht so lange warten.“
„Ehm … Wie? Ach so. Nein, nein, dann werde ich mal lieber schnell reingehen“, meine ich und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Wie es scheint, sind die beiden nur zum Klönen hier. Bevor ich auch nur an die Tür zum Behandlungszimmer klopfen kann, wird sie auch schon von drinnen aufgemacht und ein freundlich guckender Torben steht vor mir.
„Ah, guten Morgen, Leonard, komm doch rein. Wie geht es dir?“, fragt er mich und schließt hinter mir die Tür. Ich nehme vor seinem Schreibtisch Platz und er macht es sich dahinter gemütlich.
„Hallo, Torben. Mir geht es soweit gut. Ich hab kaum noch Schmerzen und die Schwellung scheint auch zurückgegangen zu sein“, berichte ich ihm.
„Gut, dann wollen wir doch mal schaun. Setz dich mal bitte auf die Liege hier. Nur für den Fall, dass du mir hier aus den Latschen kippen solltest“, grinst er und beginnt vorsichtig, den Verband von meiner Hand zu nehmen. „Na also, sieht doch sehr gut aus. Nicht mehr dick und so schön grün und blau. Okay, dann werden wir dir mal einen schönen Gips verpassen.“
Kaum hat er ausgesprochen, steht er auch schon auf und holt sich eine Hilfe, die in Form von Schwester Doris ins Zimmer tritt.
„Ah, da haben wir ja das Schnuckelchen mit der gebrochenen Hand“, grinst sie mich an und bereitet alles dafür vor.
Ihre Begrüßung lässt mich ein wenig erröten und Torben vergnügt vor sich hinglucksen.
Na prima … solange sie hier alle ihren Spaß haben … .
„So, dann wollen wir mal“, meint sie und beginnt, zusammen mit Torben, ganz vorsichtig Lage um Lage von dem Gipsverband auf meine Hand zu bringen. Und obwohl eigentlich ja nur meine Hand in Mitleidenschaft gezogen ist, wird mein Arm bis über den Ellenbogen komplett eingegipst.
Nachdem sie ihr Werk noch einmal zufrieden betrachtet hat, räumt sie die Sachen wieder alle weg und mein Doc schreibt seinen Bericht. Es dauert auch nicht lange und mein Gebinde ist hart.
„So, jetzt kannst du dir jede Menge Autogramme geben lassen“, lächelt Schwester Doris mich an.
„Gut“, lächele ich zurück, „dann sollt ihr beiden die Ersten sein.“ Und auffordernd halte ich ihnen meinen Arm entgegen.
Torben unterschreibt mit seinem Vornamen und einem grinsenden Smilie daneben und Schwester Doris setzt auf ihren Vornamen als I-Punkt ein Herzchen. Lachend bedanke ich mich dafür. Als ich wieder mit meinem Doc alleine im Zimmer bin, reicht er mir seine Visitenkarte.
„Hier, falls du wieder Erwarten doch noch Schmerzen kriegen solltest. Da ist meine Dienst- und auch Privatnummer drauf. Auch die vom Handy. Und wenn es dir gut gehen sollte, was ich ja hoffe, dann hast du ja vielleicht mal Lust, mit mir einen Kaffee zu trinken. Kannst ja mal schaun.“ Etwas verunsichert sieht er mich an. „Wenn nicht, dann sehen wir uns in drei Wochen wieder, damit du deinen Gips los wirst.“
Verwirrt nehme ich die Karte entgegen. Weiß gar nicht so recht, was ich jetzt sagen soll. Deshalb belasse ich
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