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Glückskekse

Titel: Glückskekse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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Hause, als ihm noch einmal über den Weg zu laufen.
    Man wird ja auch noch woanders jemanden kennen lernen.
    Über diesen Gedanken schlafe ich ein.
    Kriege natürlich nicht mit, dass Gabriel meinem Vater direkt in die Arme gelaufen ist.

Kapitel 5
    Drei Wochen sind seitdem vergangen. Drei Wochen, in denen ich nicht wirklich weiß, wie ich sie überstanden habe. Meine Eltern, Nettie und auch Tim und Tom haben mir sehr geholfen und standen während der Zeit an meiner Seite.
    Meine Eltern haben mich, sozusagen als praktischen Teil meiner Ausbildung, mit nach Bern genommen. Zu einer Modenschau. Dass ich wegen der verlorenen Stunden in der Schule einen Bericht darüber schreiben musste, war nicht schlimm. Ich fand es sogar ziemlich spannend, meinen Mitschülern zu erzählen, was ich dort gemacht habe.
    Nettie hat viel Zeit mit mir verbracht und mit Tim und Tom war ich zweimal im Kino.
    Und ich habe wieder Erwartend jemanden kennengelernt. Arne ist neu in meiner Klasse und wie ich auch schwul. Ich kann mich mit ihm gut unterhalten und wir unternehmen viel miteinander. Wir sind allerdings nur gute Freunde. Denn ich habe ihm gleich zu Anfang gesagt, dass ich keine Beziehung haben will. Zu sehr schmerzt immer noch der Gedanke an Gabriel. Als ich ihm die Geschichte erzählt hatte, da hat er mich ganz lieb in den Arm genommen.
    „Hey. Ich möchte einfach nur dein Freund sein. Nicht mehr und nicht weniger. Weißt du, ich bin ja eigentlich kein Single. Ich bin mit Björn zusammen. Schon drei Jahre. Er kommt aus Schweden, wo er auch im Moment ist. Ein halbes Jahr muss er noch dort bleiben, im Rahmen seiner Ausbildung. Aber dann kommt er wieder hier her. Und ich hoffe, ihr beiden versteht euch so gut, wie wir beiden es machen.“
    „Das hoffe ich auch. Mit dir kann ich über alles reden. Ich mein, dass kann ich mit Nettie auch … aber sie ist eben nicht schwul. Und Tim und Tom … du kennst die beiden ja auch. Sie haben mir in der Zeit sehr geholfen. Aber sie gehören halt zusammen und ich komm mir bei ihnen manchmal etwas überflüssig vor. Wenn du verstehst, was ich meine.“
    „Natürlich verstehe ich dich. Das fünfte Rad am Wagen eben. Ich bin gerne mit dir zusammen. Und Hey, dass wir beide auch noch zusammen für die Schule lernen können … das hat doch auch was“, grinst er mich an.
    „Stimmt. Und was hältst du davon, wenn wir am Wochenende mal weggehen? Ich würde so gerne mal wieder tanzen gehen.“
    „Du willst ins „Fake“? Meinst du, das ist gut? Was ist, wenn du dort auf Gabriel triffst?“
    „Wir müssen dort nicht unbedingt hin. Es gibt sicherlich auch andere Lokale, wo man sich zu guter Musik bewegen kann. Ich hatte nicht vor, auf „IHN“ zu treffen. Und ich kann doch mit einem Freund auch woanders hin als in einen Schwulenclub gehen. Oder etwa nicht?“
    „Sicher. Vielleicht will Nettie ja auch mitkommen.“
    Feixend sehe ich ihn an. „Wenn ich nicht wüsste, dass du schwul bist, dann würde ich ja glatt sagen, du hast ein Auge auf die gute Nettie geworfen.“
    „Oh nein, ganz bestimmt nicht. Aber ich finde sie nett und bei ihr brauchst man keine Angst zu haben, dass man sich überflüssig vorkommt.“
    „Weiß ich doch. Und meinetwegen kann sie auch gerne mitkommen. Vielleicht kriegen wir sie ja mal unter die Haube“, lache ich und Arne stimmt mit ein.
     
    Am Samstag machen wir uns also zu dritt auf in die Disco. Die Musik ist klasse. Und wenn die Jungs hier schwul wären, dann könnte man sich die Finger nach ihnen lecken. Aber was soll’s. Wir haben auf jeden Fall eine Menge Spaß. Und es ist fast halb vier, als wir den Schuppen wieder verlassen. Ausgelassen albern wir rum und achten nicht so wirklich auf die Straße. Plötzlich stolpert Nettie und als ich versuche, sie vor dem Sturz zu retten, reißt sie mich mit sich und wir beide landen ziemlich unsanft auf dem Asphalt. Alles geht so schnell und ich kann nur noch quietschende Autoreifen hören. Mit geschlossenen Augen warte ich eigentlich nur noch auf den Aufprall. Als jedoch nichts passiert, öffne ich langsam die Augen und sehe einen schwarzen Boliden keine zehn Zentimeter hinter mir stehen. Mein Herz rast und mein Mund fühlt sich ziemlich trocken an.
    Mein erster Gedanke gilt Nettie. Suchend blicke ich um mich und sehe sie zitternd in Arnes Armen liegen. Also geht es ihr soweit gut. Als ich mich beim Aufstehen mit meiner Hand abstützen will, durchfährt mich ein stechender Schmerz. Als ich auf meine rechte Hand blicke, sehe ich,

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