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Glückskekse

Titel: Glückskekse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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Fahren wir mit dem Bus oder soll ich uns ein Taxi rufen?“, fragt Gabriel und erhebt sich ebenfalls.
    „Weder noch“, grinse ich und werfe ihm im Flur meinen Autoschlüssel zu, „wir werden mein Baby nehmen. Wird Zeit, dass es mal wieder bewegt wird. Und du darfst fahren.“
    Ungläubig sieht er mich an. „Ich soll … ich bin noch nie solch einen großen Wagen gefahren.“
    „Dann wird es ja mal langsam Zeit. Du hast doch einen Führerschein und eine normale Gangschaltung wirst du ja wohl auch betätigen können. Also, schwing deinen süßen Hintern auf den Fahrersitz und bring mich ins Krankenhaus.“
    „Wird gemacht“, salutiert Gabriel grinsend und hält mir die Tür auf.
    Die Fahrt vergeht ziemlich schnell und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kommt Gabriel bestens mit meinem Baby klar.
    Im Krankenhaus muss ich nicht lange warten und werde schon nach ein paar Minuten von meiner Lieblingsschwester hereingerufen.
    Unschlüssig bleibe ich in der Tür stehen und sehe Gabriel an.
    „Kommst du mit rein?“, fragte ich ihn leise.
    „Wenn ich darf?“
    „Sicher, komm rein. Dann hat Leo jemanden zum Händchen halten“, grinst Doris und schließt hinter dem Blonden die Tür.
    „Würdest du dich bitte auf die Behandlungsliege setzen, dann kann ich dich besser von deinem Gips befreien“, fordert sie und stell ein Schälchen neben mich. „So, dann wollen wir mal.“
    Mit einer kleinen Maschine will sie mir zu Leibe rücken, als ich noch einmal zurück zucke.
    „Bist du sicher, dass du nur den Gips triffst?“, frage ich sie ängstlich.
    Aufmunternd lächelt sie mich an. „Keine Angst, Leo, ich mach das ja nicht zum ersten Mal. Und bis jetzt ist immer alles glatt gegangen. Wäre wirklich absolutes Pech, wenn bei dir etwas passieren würde.“
    Mit einem Nicken gebe ich mein Okay. Wie selbstverständlich greift Gabriel nach meiner Hand und streicht mit seinem Daumen immer wieder über den Rücken. Seufzend lehne ich meinen Kopf an seine Brust. Ich bin unendlich froh, dass er bei mir ist.
    Ein „So fertig“, lässt mich diesen kuscheligen Ort wieder verlassen.
    „Du hast es geschafft“, lächelt Doris mich an.
    Das erste Mal seit vier Wochen sehe ich meinen rechten Arm wieder. Und ich muss sagen … ich bin entsetzt. Dünn und weiß halte ich ihn Doris entgegen. „Was habt ihr damit gemacht?“, frage ich sie mit benommener Stimme.
    Lautes Lachen von der Tür lässt nicht nur mich herumfahren. Wir drei sehen einen lachenden Torben, der nun langsam auf uns zukommt.
    „Hallo, alle zusammen“, begrüßt er uns, „na, dann zeig mal das blasse Etwas, das mal wieder ein Arm werden soll.“
    Zögernd strecke ich ihm die Hand entgegen. Eingehend betrachtet er sie, dreht das Gelenk in alle Richtungen.
    „Sehr schön. Und jetzt drück mal bitte fest zu.“
    Fast verzweifelt versuche ich ihm die Hand zu drücken. Aber so doll ist es nicht. Mit leichter Panik im Blick sehe ich Torben an. Was, wenn das so bleibt?
    „Keine Angst, Leo“, beruhigt er mich, „du bekommst ab Montag Krankengymnastik und dann ist die Kraft schnell wieder da. Und bis dahin gebe ich dir einen Ball und ein paar Übungen mit auf den Weg. Sicher hilft dir dein Freund dabei“, meint Torben und nickt Gabriel zu, der immer noch meine andere Hand hält. Zustimmend lächelt er mich an.
    „Das mache ich gerne. Auf jeden Fall heute. Das Wochenende musst du dich dann anderweitig behelfen. Und am Montag geht ja deine Therapie los.“
    „Gut, dann wäre das ja geklärt. So gerne ich noch weiter bei euch bleiben möchte … aber Doris und ich müssen noch ein bisschen arbeiten. Also, raus mit euch und dir ein erfolgreiches Wochenende. Schade, dass wir nicht dabei sein können. Aber die Arbeit geht leider vor. Macht es gut, ihr beiden. Wir telefonieren.“
    „Ja, ich melde mich, wenn ich wieder da bin.“ Lächelnd umarme ich die beiden kurz und verlasse mit einem leicht bedröppelt aussehenden Gabriel das Behandlungszimmer. In dem Therapiehaus nebenan hole ich mir zu dem Ball noch eine Art Knetkissen, das der Verkäufer mir wärmstens empfiehlt. Gabriel wartet draußen auf mich. Die ganze Zeit, seit wir Torben und Doris verlassen haben, hat er noch nichts gesagt. Fast unheimlich, wie er weiterhin wortlos neben mir hergeht. Vor meinem Wagen bleibt er stehen und hält mir den Schlüssel hin.
    „Du wirst sicherlich selber zurückfahren wollen“, meint er, sieht mich allerdings dabei nicht an. Was ist nur los mit ihm? So kenne ich ihn ja gar

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