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Glückskekse

Titel: Glückskekse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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ich bin mit meinem Bruder ja schon viel rumgekommen. Aber das hier übertrifft alles. Ich bin beeindruckt.“
    „Ich auch“, stimme ich zu und setze mich neben ihn.
    „Na, wenn es euch beiden gefällt, dann sind auch wir zufrieden oder was meinst du, Schatz?“, fragt Ma ihren Mann und lächelt ihn verliebt an.
    „Aber sicher doch. Und wie sieht es aus? Was wollt ihr denn essen?“, fragt er, nachdem uns der Chef persönlich die Karten gebracht hat.
    Leise räuspert sich dieser. „Wenn es Ihnen recht ist, dann werde ich ein ganz spezielles Menü für Sie zusammenstellen. Ganz nach der chinesischen Tradition.“
    „Also gut“, antwortet Pa, nachdem keiner von uns etwas dagegen hat, „dann lassen wir uns mal überraschen.“
    Das Erste was uns serviert wird, ist ein warmer Reiswein, der den Magen öffnen soll. Ich hab so das Gefühl, dass sich bei mir ganz was anderes öffnet. Mir wir alleine von dem kleinen Schnaps schon ziemlich schwummerig und ich bin froh, dass endlich etwas zu essen kommt.
    Es wird Dim Sum gereicht - kleine gefüllte Teigtäschchen.
    „Dim Sum bedeutet übersetzt „Herzwärmer““, berichtet der Kellner.
    Als ich nach meinen Stäbchen greife und sie in die rechte Hand nehmen will, fallen sie mir gleich wieder aus der Hand. Dann eben mit links. Doch auch das klappt nicht wirklich, animiert die anderen nur zum Lachen.
    „Na komm her, ich werde dich füttern“, grinst Gabriel und greift mit seinen Stäbchen nach eine der Teigtaschen, dippt sie in eine der vielen Saucen und schiebt sie mir in den Mund.
    „Hmmm“, gebe ich genüsslich von mir und verdrehe die Augen. Nachdem ich runtergeschluckt habe, sehe ich meinen Tischnachbar wie ein kleines Vogeljunges an und sperre meinen Mund wieder auf.
    „Hey, du kleiner Vielfraß, ich hab auch Hunger“, beschwert sich Gabriel, hält mir aber grienend ein weiteres Stückchen hin. „Damit du mir nicht vom Fleisch fällst oder vor Schwäche von der Bühne kippst.“
    Grummelnd sehe ich ihn an und er kann sich freuen, dass ich auf Grund meiner guten Erziehung mit vollem Mund nicht antworte.
    Kurze Zeit später bringen uns drei Kellner diverse Speisen an den Tisch, stellen alles in die Mitte, damit jeder rankommt. Es gibt Hähnchen in scharfer Sauce, süß-sauer Hackbällchen, Rinderragout, knusprige Ente, allerlei Meeresfrüchte und verschiedene Arten von Fisch. Außerdem einen großen, bunten Gemüseteller, dazu Reis. Als Getränk wird uns eine Kanne grünen Tees gereicht. Auch wenn ich ihn eigentlich nicht so gerne mag, muss ich doch sagen, dass er mit den Speisen vorzüglich harmoniert.
    Ich weiß gar nicht, was ich zuerst nehmen soll. Mein Blick schweift über die Vielzahl der Speisen und bleibt schließlich an Gabriel und seinen lächelnden Lippen kleben. Ich kann mich nicht davon losreißen. Und als sie mir dann auch noch immer näher kommen, muss ich schwer schlucken. Doch bevor sie die meinen berühren, dreht sich sein Kopf in Richtung meines Ohres.
    „Davon wirst du nicht satt, kleiner Leo. Vielleicht solltest du dir lieber etwas vom Tisch aussuchen.“
    Errötend drehe ich mich weg und schaufele mir von den Köstlichkeiten auf meinen Teller, greife nach der Gabel, die zum Glück neben meinem Teller liegt und beginne zu essen.
    Höre das leise Lachen von Gabriel.
    Immer wieder bringt er mich durcheinander. Und trotzdem bin ich froh, dass es ihn gibt und auch, dass er jetzt hier neben mir sitzt.
    Satt und zufrieden lehne ich mich in meinem Stuhl zurück und fühle mich rundum zufrieden. Trinke noch einen Schluck von dem Tee und lasse meinen Blick zu meinen Eltern schweifen. Nur einen will ich nicht sehen … Gabriel. Was der allerdings bemerkt hat.
    „Leo?“, fragt er leise und greift nach meiner Hand, „hab ich dir irgendetwas getan oder warum beachtest du mich nicht mehr?“
    „Wie kommst du denn darauf? Nein. Und außerdem kann ich dich ja nicht die ganze Zeit anstarren, oder? Würde ja wohl ein wenig merkwürdig aussehen. So als würde ich in dich verliebt sein … pah“, erwidere ich genauso leise und entziehe ihm meine Hand.
    Mit verletztem Blick wendet er sich von mir ab und meinen Eltern zu.
    „Wann fahrt ihr übermorgen eigentlich los?“
    „Schon recht früh. Unser Flieger geht um viertel nach neun ab Hamburg und um halb elf sind wir schon im München. Da haben wir ja noch einiges vorzubreiten und am Samstag um fünfzehn Uhr ist die Show. Und da wird unser Kleiner hier seinen großen Auftritt haben“, grinst Ma mich an

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