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Glückskekse

Titel: Glückskekse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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ein ganz besonderer Typ zu sein.
    Während des Essens unterhalten wir uns.
    „Wann fahren wir morgen eigentlich los?“
    „Um 9.15 Uhr geht der Flieger. Rechtzeitig da sein, gute Stunde Fahrt … ich denke mal, wenn wir um sechs losfahren, dann haben wir noch genug Zeit für ein ruhiges Frühstück. Außerdem brauchen wir dann nicht so zu hetzen. Und …“, will Pa weiter ausführen, wird jedoch lachend von mir unterbrochen.
    „Oder aber wir haben einen Platten, der Wagen springt nicht an, wir haben einen Stau, die Welt geht unter … wissen wir doch. Wir fahren um sechs hier los und wenn tatsächlich etwas passieren sollte, dann haben wir immer noch reichlich Zeit, einen Hubschrauber zu ordern.“
    Grummelnd sieht Pa mich an, während Ma sich das Lachen nicht mehr verkneifen kann. Sie bricht in schallendes Gelächter aus, steckt mich damit an und es dauert nicht lange und Pa stimmt mit ein. Als wir uns alle wieder beruhigt haben, sieht er Ma böse funkelnd an.
    „War ja klar, dass du mir wieder in den Rücken fallen musst.“
    „Ach Schatzi“, lächelnd steht sie auf, geht zu ihm und setzt sich auf seinen Schoß. „Nicht böse sein“, haucht sie ihm einen Kuss auf die Lippen, „aber deine kleine Predigt kennen wir schon so lange, seit wir das erste Mal mit Leo geflogen sind. Also glaub mir, wir wissen Bescheid.“
    „Ist ja gut. Ich wollt ja nur noch einmal dran erinnern. Ich bin halt ein bisschen …“, er sucht nach dem richtigen Wort.
    „Übervorsichtig?“, helfe ich ihm aus.
    „Ja, genau. Liegt sicherlich an meiner Erziehung. Bei deinem Opa ging es damals sehr streng nach Plan ab. Und wehe, es hat mal einer nicht pariert … Na ja, lassen wir das. Ist auf jeden Fall einer der Gründe, weshalb wir kaum Kontakt zu meinen Eltern haben. Wenn die beiden wüssten, dass du schwul bist … sie würden sicher einen Exorzisten schicken, um dir das auszutreiben.“
    „Kann ich mir gut vorstellen. Wäre wohl besser, sie erfahren es nicht. Ich werd jetzt mal meine Sachen packen. Gute Nacht und bis morgen ihr beiden.“
    Es fällt mir nicht leicht, so ohne Gabriel einzuschlafen. Doch irgendwann bin ich dann weg.

Kapitel 14
    Wie vorauszusehen war, sind wir ohne Störungen am Flughafen angekommen. Nach einem leckeren Frühstück sitzen wir nun in der Halle und warten darauf, dass unser Flug aufgerufen wird. Leise Geigenmusik dringt durch die Kopfhörer in meine Ohren. Mit geschlossenen Augen lehne ich mich in den recht harten Sitz und bekomme so gar nicht mit, wie sich mir einen Person nähert. Als sich plötzlich Hände auf meine Oberschenkel legen, schrecke ich auf und öffne die Augen. Als ich jedoch sehe, wem diese Hände gehören, reiße ich mir die Hörer vom Kopf.
    „Was … was machst du denn hier?“, ist alles, was ich stammelnd zu Stande bringe.
    „Guten Morgen, Leo. Na, ich will mich von dir verabschieden. Gestern hast du so friedlich geschlafen, da wollte ich dich nicht wecken. Außerdem hab ich hier etwas für dich, damit du nicht so alleine bist in München“, lächelt er mich an und reicht mir ein kleines Paket. Unschlüssig halte ich es in meinen Händen. „Nun mach schon auf“, drängt Gabriel. Vorsichtig reiße ich das Papier auf. Zum Vorschein kommt ein kleines, niedliches Stoffhäschen.
    *Für mein Kuschelmonster*
    steht auf einem Zettelchen um seinen Hals. Ich bin total gerührt und meine Kehle schnürt sich langsam aber sicher zu.
    „Danke“, würge ich hervor und ehe ich mich versehe, liege ich in seinen Armen. „Das ist total lieb von dir. Und deshalb bist du extra hierher gekommen?“
    „Jep“, grinst er mich an, als ich ihn wieder aus der Umarmung entlassen habe. „Und um dir einen guten Flug, viel Spaß und Erfolg zu wünschen. Und ich wollte dir noch sagen, dass ich dich sehr, sehr gern hab“, flüstert er mir leise zu.
    Mit feuchten Augen sehe ich ihn an. Warum sagt er so was und was bitte schön, soll ich darauf antworten? Mit fällt wirklich ein Riesengebirge vom Herzen als die Durchsage kommt, dass die Passagiere nach München bitte zur Abfertigung kommen sollen.
    „Sorry“, flüstere ich ebenfalls und stehe auf, „aber ich muss. Ma und Pa werden sicherlich schon auf mich warten.“ Ich schnappe mir meine Tasche und blicke ihn an. „Ich dich auch, Gabriel, ich dich auch.“
    Und dann nehme ich meinen ganzen Mut zusammen, trete an ihn ran und hauche einen Kuss auf seine Lippen. Erschrocken sieht er mich an. Es fehlt mir noch, dass er sich angeekelt über die

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