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Glückskekse

Titel: Glückskekse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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letzten Mal verlassen hast. Okay, ich hab gelüftet und das Bett neu bezogen … und dann und wann mal Staub gewischt. Aber ansonsten … alles beim Alten. Auch deine Klamotten hängen noch im Schrank. Obwohl, wenn ich dich so ansehe. Ich weiß nicht, ob sie dir noch passen. Als du die hier gelassen hast, da warst du, glaube ich, sechzehn und bei weitem noch nicht so gut gebaut. Aber du kannst ja mal sehen. Sonst leihst Opa dir bestimmt ein Shirt“, grinst Oma und ich bin echt froh, dass die beiden keine weiteren Fragen stellen.
    Hinter vorgehaltener Hand kann ich mir ein Gähnen nicht verkneifen. Schmunzelnd werde ich von Opa ins Bett geschickt.
    In meinem alten Kinderzimmer sieht es wirklich unverändert aus. Sogar die Teddybären, die Trecker und die Rennbahn stehen noch in der Ecke. Ich bin einfach nur froh, dass ich hierhergekommen bin. Denn hier kann ich den ganzen Mist vielleicht ein bisschen vergessen. Nachdem ich mich bettfertig gemacht habe, greife ich etwas unsicher nach meinem Handy.
    Die ganze Zeit über hatte ich es aus. Wenn ich es jetzt wieder anmache … was wird mich wohl erwarten? Nach einigem Zögern entschließe ich mich doch dazu.
    Wieder wird mir angezeigt, dass ich ziemlich viele Nachrichten verpasst habe. Langsam blättere ich mich durch die Kurznachrichten.
    Von Gabriel … von Ma … von Pa … Gabriel … Gabriel … und, man sollte es nicht für möglich halten, doch tatsächlich wieder eine von Gabriel. Ich will sie allerdings nicht lesen. Weder die von ihm noch die von meinen Eltern. Also weiterdrücken.
    Gabriel … Gabriel … Ma … Ma … Gabriel … Marietta … nanu … wie kommt die denn an meine Handynummer.
     
    * Hallo Leo, wo bleibst du denn? Die Party hat schon ohne dich angefangen. Madita vermisst dich. Meld dich mal, Gruß Marietta*
     
    Lächelnd lese ich die Nachricht noch einmal. So, so, die Kleine vermisst mich also. Heute Nachmittag wollte sie doch gar nicht mit mir zu der Party gehen. Ich werde Marietta die Tage mal anrufen. Aber sicherlich nicht heute und auch noch nicht morgen.
    Weiter im Text. Gabriel … Gabriel … langsam wird es wirklich langweilig. Kann er sich nicht denken, dass ich nichts mit ihm zu tun haben will?
    Ah … Nettie, mal ein ganz anderer Name in der List.
     
    *Leo mein Guter, deine Mutter hat schon ein paar Mal bei mir angerufen. Was ist los? Hab dich lieb Schatz, Nettie*
     
    War ja eigentlich klar, dass sie Nettie auf mich hetzen. Ich schreib ihr eine kurze SMS, dass ich mich bald bei ihr melde und vor allen Dingen, dass es mir gut geht.
    Ich bin ja schon froh, dass sie nicht auch noch Torben verrückt machen.
    Seufzend schalte ich mein Handy auf stumm. Ich hab genug für heute. Schließlich ist es auch schon nach elf Uhr.
    Gemütlich kuschele ich mich in mein Bett und versuche nicht mehr an den heutigen Tag zu denken. Ich bin fast eingeschlafen, als sich mein Handy noch einmal meldet. Sauer greife ich danach, weil ich der Meinung bin, dass es entweder Gabriel oder meine Eltern sind. Doch erstaunt muss ich feststellen, dass am anderen Ende ein ziemlich aufgelöster Torben ist. Ich stelle den Lautsprecher auf laut, damit ich einfach liegen bleiben kann.
    „Torben, was um alles in der Welt rufst du zu solch einer Zeit an? Ist etwas passiert?“
    „Ob was passiert ist … ich bin ja schon froh, dass du ans Telefon gehst. Ich komm grad aus dem OP und Doris erzählt mir, dass ein völlig fertiger Gabriel schon dreimal bei ihr angerufen hätte. Kannst du mir das erklären?“
    „Er hat was? Woher hat er denn deine Nummer?“
    „Wir haben ihm die Nase gerichtet, schon vergessen? Und er wusste, dass wir am Wochenende Dienst haben. Sonst wären wir ja auch bei dir. Also, raus mit der Sprache … was ist schon wieder geschehen?“
    „Ach Torben, dass kann ich dir hier am Telefon nicht so schnell erklären. Du bist kaputt und ich bin es auch. Belassen wir es dabei, wenn ich dir sage, es geht mir gut, ich bin bei meinen Großeltern und werde wohl nächste Woche wieder kommen und dir dann alles erzählen, okay?“
    „Na gut, wenn es dir wirklich gut geht, dann wünsche ich dir eine schöne Zeit dort. Und wehe, ich höre nichts von dir, dann kannst du dich auf was gefasst machen.“
    „Ich melde mich, versprochen. Ach ja, seid ihr so gut und sagt Gabriel nicht, wo ich bin. Ich will hier meine Ruhe haben.“
    „Machen wir nicht. Ehrenwort. Schlaf gut, mein Lieber, und ganz liebe Grüße von meiner Liebsten.“
    „Danke … zurück. Und lasst

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