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Glückskekse

Titel: Glückskekse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Bauer
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Oma und Opa zu kaufen und dann nach Hause zu fahren.
    Dort angekommen, führe ich denn beiden meine neusten Errungenschaften vor.
    Oma ist begeistert, während Opa bei manchen Dingen nur mit dem Kopf schüttelt.
    Zu meinem Mitbringsel sagen beide nicht nein und so beschließen wir, die Flasche gleich heute Abend zu köpfen.
     
    Es ist bereits zehn Uhr, als ich auf mein Zimmer gehe.
    Ob ich jetzt wohl noch bei Jo anrufen kann? Oder bei Boris? Bei dem würde ich mich auf jeden Fall beschützt wissen. Allerdings hat er ja die beiden Kleinen und die will ich durch einen so späten Anruf sicherlich nicht wecken.
    Ich versuche es erst einmal bei Jo und hoffe, dass er ans Telefon geht. Ich wähle die Nummer und nach dem dritten Klingeln meldet sich eine dunkle Männerstimme.
    „Piet hier, wer stört?“
    „Ehm, Hallo, hier ist Leo. Könnte ich Jo bitte mal sprechen?“, frage ich etwas unsicher und erwarte schon eine Abfuhr von ihm.
    Ohne jedoch auf meine Frage zu antworten, brüllt er laut:
    „Jo, da ist einer deiner Problemfälle am Telefon. Also beweg deinen Hintern gefälligst hierher. Ich bin schließlich nicht deine Sekretärin!“
    „Ach Mausi, nun sein doch nicht immer so grummelig“, schallte es und im nächsten Moment raschelt und knackt es. Anscheinend wurde der Hörer übergeben. Da ertönt auch schon die freundliche Stimme des Zugbegleiters.
    „Jo hier, Hallo.“
    „Hallo … ehm, hier ist Leo. Der aus dem Zug aus München. Du hast mir deine Karte gegeben und gemeint, ich könne mich mal bei dir melden. War aber wohl keine so gute Idee. Ich will dir keinen Ärger machen. Also mach’s gut und vergiss einfach, dass ich angerufen habe“, rattere ich runter und will schon auf den Ausknopf drücken, als Jo sich zu Worte meldet.
    „Ho, ho, ho! Nun mal ganz langsam mit den jungen Pferden. Lass dich bloß nicht von meinen alten Brummbären verängstigen. Du kennst doch das Sprichwort. „Hunde die bellen, beißen nicht!“ Und bei ihm ist es genau so. Er grollt, ist aber eigentlich ein ganz lieber. Also Leo, schön, dass du anrufst. Bist du noch im Lande?“, fragt Jo und seine Worte haben mich ein wenig beruhigt.
    „Ja, bin ich. War heute in der Stadt shoppen und wurde von meinen Großeltern dazu verdonnert, morgen Abend auf den Putz zu hauen. Ich will aber nicht … oder besser, ich will nicht alleine.“
    „Versteh, du willst fragen, ob wir dich durch die Clubs führen oder wie? Ich frag mal meine bessere Hälfte. Moment mal.“ Ich kann hören, wie die beiden sich leise unterhalten.
    „Okay“, wendet sich Jo wieder an mich, „wenn es dir recht ist, dann treffen wir uns um neun auf der Domplatte, am besten neben der Rolltreppe. Wir werden ganz in schwarz sein.“
    „Das hört sich doch gut an. Dann werde ich als drittes Geschöpf der Nacht zu euch stoßen. Ich freu mich schon irgendwie auch auf deinen Brummbären“, lächle ich in den Hörer.
    „Er sich auch auf dich. Auch wenn es bei ihm nicht immer so den Eindruck macht. Also, dann sehen wir uns morgen. Schlaf gut. Nicht dass du frühzeitig schlapp machst.“
    „Ganz sicher nicht. Hab die ganze Woche zum Ausruhen gehabt. Bis dann.“
    Nachdem ich aufgelegt habe, lasse ich mich grinsend auf mein Bett fallen. Irgendwie freue ich mich jetzt doch auf morgen!

Kapitel 17
    Zehn Minuten vor neun stehe ich ziemlich aufgeregt an unserem vereinbarten Platz. Ich bin gespannt, wie der Abend verlaufen wird. Und ich bin auf den Freund von Jo gespannt. Mein erster Eindruck, also der nach unserem Telefonat, war ja nicht so berauschend.
    Unsicher schweift mein Blick durch die Gegend. Dieser Ort scheint ja ein sehr beliebter Treffpunkt zu sein. Überall sehe ich kleine Grüppchen, die sich freundlich begrüßen. Mal ganz normal per Handschlag, manche aber auch mit Umarmung und Küsschen.
    Ein weiterer Blick auf meine Uhr lässt mich feststellen, dass die beiden nicht pünktlich sind. Vielleicht haben sie sich auch nur einen Spaß mit mir gemacht und kommen gar nicht.
    Zehn nach neun und noch immer stehe ich hier wie bestellt und nicht abgeholt. Nach weiteren fünfzehn Minuten gebe ich die Hoffnung, dass die beiden noch kommen, auf.
    Ich komme mir auf einmal so verlassen und alleine vor.
    Sicher könnte ich mir mein Handy greifen und einfach Jos Nummer wählen. Nichts einfacher als das. Aber alleine der Gedanke, die beiden sitzen bei sich zu Hause und lachen sich ins Fäustchen über den Trottel, der hier in der Kälte auf sie wartet, hält mich von diesem

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