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Glückskind

Glückskind

Titel: Glückskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aufknöpfte. „Versuch es noch mal“, flüsterte sie.
    Er hätte sie nie anfassen dürfen, war alles, was er denken konnte. Weil er jetzt nicht mehr damit aufhören konnte. Er fuhr die lange, schnurgerade Straße nach Vegas in zügigem Tempo zurück. Darcy schlief wie ein Kind an seiner Seite, ihren Kopf an seine Schulter gebettet.
    Sie hatten sich auf den Vordersitzen geliebt wie frisch verliebte Teenager.
    Er hatte bei ihr all seine Spielregeln über den Haufen geworfen. Ein Mann, der sich seinen Lebensunterhalt mit Spielen verdiente, kannte die Spielregeln und wusste, wann Nio gebrochen werden konnten und wann nicht. Und er hatte kein Recht, die Regeln zu brechen, wenn er mit ihr zusammen war.
    Er hatte sein Verlangen – und das ihre – über alles andere gestellt. Jetzt hatte er sich so in sie, in seine Wünsche und Sehnsüchte verstrickt, dass ihm jegliche Vernunft abhanden gekommen war.
    Er musste einen Schritt zurücktreten, um wieder klar sehen zu können.
    Er konnte sie halten, das wusste er. Sie glaubte, ihn zu lieben, und er konnte dafür sorgen, dass das so blieb.
    Aber der Versuch, Darcy zu halten, würde sie verändern und womöglich zerbrechen. Das war ein Spiel, das er nicht spielen wollte. Las Vegas war kein Ort, für den sie auf Dauer geschaffen war.
    Seine Zuneigung zu ihr ließ ihm nur eine Antwort. Er musste zurücktreten und ihr einen sanften Schubs in die entgegengesetzte Richtung geben.
    Und das sollte er schnell tun.
    Während er den Strip entlangfuhr, warf er ihr einen Blick zu und beobachtete, wie das bunte Licht der Neonreklamen über ihr Gesicht huschte. Er würde sie gehen lassen, schwor er sich. Aber noch nicht gleich.
    Noch nicht gleich.

11. KAPITEL
    Das Haus wuchs in weichen Farben und geheimnisvollen Formen aus dem Sand empor wie eine kleine Burg. Es war Liebe auf den ersten Blick.
    Versteckt lag es unter Palmen, und auf der großen, sonnigen Terrasse wucherten Wüstenpflanzen. Das weiche Rot des Ziegeldachs betonte das kühle Elfenbein der Fassade. Die terrassenförmige Anlage mit ihrer Vielzahl von Dächern und Giebeln wirkte charmant.
    Neben dem Haus stand ein Turm, bei dessen Anblick ihr romantisches Herz sogleich höher schlug.
    Es gehörte schon ihr, noch ehe sie es betreten hatte. Dem professionellen Verkaufsgespräch hörte sie nur mit halbem Ohr zu.
    Darcy folgte der Maklerin den mit roten Steinplatten belegten Weg zur Haustür. Sie betrat die Eingangshalle mit den sandfarbenen Fliesen und ließ ihren Blick die hohen Wände hinauf zur Decke wandern. Oberlichter. Perfekt. Es war ein großzügiger Raum mit Wänden, die in einem hellen, weichen Gelb erstrahlten. Sie würde sie so lassen, entschied sie.
    Im rückwärtigen Teil des Hauses gab es noch eine zweite Terrasse, auf die man durch Atriumtüren aus hellen Holz gelangte. Ihre Augen leuchteten vor Freude auf, als ihr Blick auf das glitzernde Wasser des Swimmingpools fiel, welcher der Terrasse gegenüberlag.
    Sie erlaubte der Maklerin, die Wunder der mit allen Schikanen ausgestatteten Küche anzupreisen.
    Hier würde es ihr Spaß machen zu kochen, ging es ihr durch den Sinn, während sie ihre Blicke über den Tresen, den hochmodernen Backofen und die blitzenden Herdplatten gleiten ließ.
    Das Zimmer des Hausmädchens und der Wäscheraum, der von der Küche abging, waren mindestens so groß wie ihr ganzes Apartment in Kansas.
    Ins Esszimmer würde sie einen Tisch auf Holzböcken stellen. Das würde zu dem Charakter des Raums und dem kleinen gemauerten Kamin für kühle Wüstennächte gut passen. Aquarellfarben für die Wände, weiche, zarte Töne.
    Sie schaute sich jedes der vier Schlafzimmer genau an, besah sich die Aussicht und ob es ausreichend Platz gab. Sie begrüßte die Entscheidung des Bauherrn, sämtliche Räume mit Kiefernholzfußböden auszustatten. Und ebenso fanden die leuchtend bunten Fliesen in den Bädern, die zwischen die übrigen, in neutralen Farben gehaltenen eingestreut waren, ihre Zustimmung.
    Beim Anblick des Hauptschlafzimmers verschlug es ihr vor Überraschung einen Moment lang die Sprache. Der sich über zwei Ebenen erstreckende Raum hatte eine eigene Terrasse, einen Kamin und eine riesige Ankleidefläche mit Schränken, die groß genug waren, um darin zu wohnen. Das angrenzende Bad konnte sich durchaus mit dem Bad im „The Comanche“ messen.
    Durch das große Oberlicht über dem Whirlpool konnte man den blauen Wüstenhimmel sehen. Üppig wuchernde Farne würde sie auf die breite Ablage hinter

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