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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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genickt und erklärt, es sei ja klar, dass sie gemischte Gefühle habe, schließlich sei ihre Beziehung kaputtgegangen, und die Schwangerschaft habe dabei eine große Rolle gespielt.
    «Alles klar, Nina?», erkundigte Ella sich nun, während sie eine Schicht Frischkäse auf eine noch warme Möhrentorte strich. «Du wirkst so abwesend.»
    Nina wurde bewusst, dass sie schon seit einer Ewigkeit damit beschäftigt war, eine Kanne Tee zu kochen.
    «Oh, sorry. Ich war ganz woanders.»
    «Fehlt dir etwas? Du bist heute ein bisschen blass, Herzchen. Hier, iss ein Stück Kuchen.»
    Nina musste lächeln. Ella versuchte ständig, sie mit Kuchen, Muffins und anderem Gebäck aufzupäppeln, fast als wäre sie auch eine von, wie ihre Mutter sagte, «Ellas armen geretteten Geschöpfen». Und wer weiß, vielleicht war sie das ja tatsächlich?
    «Ehrlich, Ella, mir geht’s gut. Ich denke bloß gerade nach, das ist alles.»
    «Na, du scheinst in letzter Zeit aber eine Menge nachzudenken», scherzte ihre Chefin, aber in ihren Worten lag ein Körnchen Wahrheit. «Kann ich dir dabei irgendwie behilflich sein?»
    «Nein, nein, gar nicht.»
    Trotzdem beobachtete Ella sie weiter, als warte sie auf eine Erklärung. Da war es wohl besser, wenn sie sich etwas ausdachte, sonst würde Ella nicht lockerlassen. «Also … hast du meine Mutter und meinen Vater damals schon gekannt, als sie noch zusammen waren?»
    Ellas Gesichtsausdruck veränderte sich ein wenig, als habe sie mit dieser Frage nicht gerechnet. «Natürlich erinnere ich mich an die beiden. Warum fragst du?»
    «Ach, ich überlege einfach manchmal … na ja … warum die beiden zusammengekommen sind. Du weißt ja, dass Trish und ich diese ganzen Berichte und Artikel über Mum gefunden haben, und mir scheint, dass Dad das genaue Gegenteil von ihr war. Über ihn gibt es gar nichts, oder jedenfalls finden wir nichts.»
    «Ich glaube nicht, dass Zeitungsausschnitte dir viel über die Beziehung deiner Eltern sagen können», meinte Ella.
    «Das weiß ich, aber dadurch werden mir die Unterschiede zwischen den beiden noch deutlicher. Ich fand schon immer, dass meine Eltern ein ganz merkwürdiges Paar abgeben. Man würde doch niemals auf die Idee kommen, zwei derartig verschiedene Menschen zusammenzubringen.»
    «Ich glaube, das ist ein bisschen ungerecht. Dein Vater ist vielleicht ein bisschen unflexibel, aber ich weiß, dass er deine Mutter wirklich vergöttert hat.»
    «Ja, aber mir scheint, dass fast alle Männer in dieser Stadt ihr zu Füßen lagen.» Nina lachte stolz. «Deswegen verstehe ich erst recht nicht, warum sie sich für ihn entschieden hat.»
    Ellas Torte war fertig, und nun faltete sie ein Geschirrtuch zusammen. «Ich nehme an, dein Vater hatte bestimmte Eigenschaften, die deine Mutter angesprochen haben. Im Vergleich zu den meisten anderen jungen Männern in dieser Stadt war er reif und intelligent, still und bedächtig, und soweit ich mich erinnern kann, hat er sie sehr gut behandelt. Außerdem sah er damals wirklich gut aus.»
    Nina beschloss, den Stier bei den Hörnern zu packen. Diese Frage quälte sie seit dem Streit mit ihrem Vater, und jetzt schien die Gelegenheit gekommen zu sein, Licht in das Dunkel zu bringen. «War es eine Muss-Heirat, Ella?», fragte sie unverblümt.
    Ella wirkte verlegen. «Nina, was für eine Frage!»
    «Ach, es betrifft mich doch nicht mehr – sie sind ja nicht mehr zusammen, also kann es mir wirklich egal sein, oder? Ich möchte es nur wissen.»
    «Also gut.» Ella seufzte. «Ich glaube, sie haben sich bemüht, die … Geschichte zu legalisieren, aber ganz ehrlich, ich denke, sie hätten ohnehin irgendwann geheiratet. Deine Mutter war für Patrick wie eine Königin. Er hat sie sehr geliebt, und sie hat ihn auch geliebt. Lass dir bloß niemals etwas anderes einreden.»
    Nina hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie so hart über ihren Vater geurteilt hatte. «Und warum haben sie sich dann getrennt?»
    «Hör mal, ich finde, ich bin wirklich nicht die Richtige, um mit dir darüber zu sprechen. Schließlich sind das ganz private Dinge. Vielleicht solltest du dich bei deiner Mutter erkundigen.» Ella schien zu hoffen, dass Nina sie nicht weiter drängen würde.
    Nina seufzte. «Mum habe ich schon gefragt – sie erzählt mir nie Einzelheiten. Aber ich finde, ich habe ein Recht darauf, mehr darüber zu wissen – sie sind doch meine Eltern.»
    «Manchmal können Paare einfach bestimmte Probleme nicht lösen. Aber warum interessiert dich das

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