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Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)

Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)

Titel: Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cat Schield
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wich seinem Blick aus. Seine Einmischung missfiel ihr. Am Ende hielt er sie noch davon ab, all ihre Vorsicht aufzugeben. „Stimmt. Zwei Jahre lang habe ich eisern gespart. Dreimal die Woche nichts als Thunfischsandwiches. Neue Klamotten habe ich mir nur gegönnt, wenn die alten schon fast hin waren. Und Kino und Ausgehen waren höchstens einmal im Monat drin.“
    „Das hast du dir wirklich vom Mund abgespart“, sagte er mit ehrlichem Blick, auch wenn in seinen Augen ein Hauch von Spott schimmerte.
    Missy reckte ihr Kinn. Sparen. Was wusste er denn schon davon? Er hatte achthunderttausend Dollar für ein Haus ausgegeben, nur weil ihm die Gegend so gut gefiel, dann hatte er es abreißen lassen, um für weitere zwei Millionen etwas zu bauen, das seinem Sinn entsprach. Eine Villa, in der er sich kaum aufhielt, da er so viel Zeit in der Firma verbrachte.
    „Das habe ich“, sagte sie schlicht. Enttäuscht darüber, wie es in ihrem Leben gerade lief, war es für sie einfacher, alles an Sebastian auszulassen, als sich einzugestehen, was sie falsch gemacht hatte. „Interessiert es dich nicht, warum ich lieber mein Erspartes hier zum Fenster rausschmeißen will? Anstatt mir mein Traumkleid für die Hochzeit zu kaufen?“
    „Das wüsste ich gerne.“ Beherrscht und gelassen klang er wie ein Feuerwehrmann, der einer alten Dame gut zuredet, sich von ihm retten zu lassen. „Lass uns doch irgendwo hingehen, wo es ruhig ist. Dann kannst du mir alles erzählen.“
    „Ich will nicht irgendwo hin, wo es ruhig ist. Mein ganzes Leben war ruhig. Ich will jetzt mal was erleben.“
    Unüberlegt tun, wonach einem der Sinn steht.
    Sebastians Missbilligung würde sie nicht davon abhalten können. Sie hatte es satt, sich klein wie eine Maus zu fühlen, wenn doch eigentlich ein wilder Tiger in ihr schlummerte.
    Als Tochter des Pfarrers einer kleinen Gemeinde war sie ein Kind freien Geistes, das Regeln missachtete und Autoritäten nicht anerkennen wollte. Zur Enttäuschung ihrer beider Eltern. Doch als sie in der Highschool war, hatten die unbeschwerten Tage für Missy ein Ende gehabt. Damals hatte ihre Mutter einen Schlaganfall erlitten. Seitdem an den Rollstuhl gefesselt, hatte sie bei den einfachsten Verrichtungen Hilfe gebraucht. Mit der Verantwortung, sich jeden Tag um die Pflege ihrer Mutter zu kümmern, wurde Missy schnell erwachsen. Schließlich war ihre Mutter kurz nach Missys fünfundzwanzigstem Geburtstag gestorben.
    „Hast du für heute nicht schon genug erlebt?“, fragte Sebastian. „du warst im Spa, du hast eine Menge getrunken. Komm, ich bring dich auf dein Zimmer. Morgen wird ein anstrengender Tag.“
    „Ich habe nicht mal richtig losgelegt.“ Sie drehte sich zum Roulettetisch und warf das Geld auf den Tisch. „Jetons für fünftausend, bitte.“
    Sebastian legte die Hand auf die Scheine, ehe der Croupier reagieren konnte. „Denk mal nach. Das ist eine Menge Geld. Dein Erspartes von zwei Jahren.“
    Sie zerrte an seinem Handgelenk, aber genauso hätte eine Ameise versuchen können, einen Berg zu versetzen. Bei dem Versuch, an das Geld zu kommen, kam sie sehr nahe an ihn heran. Die Hitze, die von ihm ausging, nahm jeden Millimeter ihres Körpers in Besitz. Wildes Verlangen erfasste sie. Der markante Duft seines Aftershaves, der in ihre Nase strömte, machte sie schwindelig. Sie war kurz davor, etwas Leichtsinniges zu tun.
    „Mir ist schon klar, was ich mache.“ War das wirklich die Wahrheit? Sie wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Hatte sie die richtige Entscheidung getroffen? Aber das spielte keine Rolle. Zum ersten Mal seit fünfzehn Jahren würde sie ihrem Instinkt folgen, wohin das auch immer führen mochte. Was immer es sie kosten würde.
    Und das war ein verdammt gutes Gefühl.
    „Miss?“
    Der Croupier unterbrach ihren Streit. Missy boxte Sebastian mit dem Ellbogen zwischen die Rippen. Mit einem Ächzen ließ er das Geld los.
    „Jetons für fünftausend, bitte“, wiederholte sie und wendete sich von Sebastian ab, der sie enttäuscht ansah.
    Sein Missfallen verursachte ihr Unbehagen. Genauso wie bei ihrem Vater hatte sie sich damit abgefunden, Dinge so zu erledigen, wie Sebastian sie erledigt haben wollte. Wie oft hatte er ihr seine Meinung aufgezwungen. Zu oft, als dass sie noch mitgezählt hätte.
    Alte Gewohnheiten ließen sich nun mal nicht so schnell ändern.
    Der Roulette-Kessel drehte sich schon, bevor sie ihren Einsatz machen konnte. Verärgert, weil sie das schon geahnt hatte, trommelte sie

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