Glücksspiel des Schicksals (Baccara) (German Edition)
dass du und unser Kind diese Familie werdet.“
Sie schüttelte den Kopf. „So habe ich mir meine Zukunft nicht vorgestellt.“
„Wo ist der Unterschied? In Las Vegas hast du den Job aufgegeben, weil du einen Mann und Kinder haben wolltest. Jetzt hast du bald ein Baby. Warum dann nicht auch heiraten?“
„Ja, sicher, aber nicht unbedingt dich.“
„Meinst du das ernst?“ Er konnte es nicht fassen.
„Sehr ernst.“ Ihr düsterer Blick ließ an ihren Worten keinen Zweifel aufkommen.
„Mein Dad dachte, du würdest mich lieben.“
Ihre grünen Augen blitzten wütend auf. „Ich streite nicht ab, dass ich einige Gefühle für dich hege.“ Ihre Stimme klang schneidend. „Aber selbst wenn ich total verrückt nach dir wäre, wäre Heiraten keine gute Idee.“
„Also bist du nicht in mich verliebt? Oder wie meinst du das genau?“
„Es spielt doch keine Rolle.“
„Für mich schon.“
„Alle werden behaupten, dass ich dich verführt hätte. Dass ich mich absichtlich von dir habe schwängern lassen. Um mich dann von dir aushalten zu lassen.“
„Niemand wird so etwas über dich sagen.“ Er küsste sie, und es waren innige Küsse, die sie dahinschmelzen ließen. Sanft drückte er sie an sich, und sie ließ sich in seine Arme sinken.
„Vielleicht. Aber sicher werden es alle denken. Niemand wird mich akzeptieren.“
„Das ist doch Unsinn.“
„Wirklich? Vor nicht mal sechs Wochen war ich noch deine Assistentin. Und da war ich die Letzte in ganz Houston, die du hättest heiraten wollen.“
War das so? Möglicherweise. Wenn man ihn vor dieser Nacht in Las Vegas gefragt hätte. Aber seitdem war sie alles für ihn. „Das ist nicht wahr. Hör auf, mir andauernd so etwas zu unterstellen.“ Seine Exfrau war oberflächlich und eingebildet gewesen. Das nächste Mal, hatte er sich geschworen, würde er nur jemanden heiraten, der sich nicht nur für sich selbst interessierte. „Du bist so herzlich, so gefühlvoll. Und einfach du selbst.“ Er nahm ihre linke Hand und folgte mit der Fingerspitze der Lebenslinie auf ihrer Handfläche.
Sie wollte die Hand wegziehen, aber Sebastian hielt sie fest. Sie schloss die Augen, als er begann, ihre Handfläche sanft zu massieren, und entspannte sich.
„Ich passe nicht zu dir.“
„Hör doch auf damit. Ich bin nicht wie dein Freund aus der Highschool.“
„Du hast mir vorgeworfen, ich hätte dich verführt. Du dachtest, ich würde dir das Kind eines anderen unterschieben wollen.“
„Das kam nur daher, weil ich früher schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich habe es sofort bereut, so reagiert zu haben. Glaub mir, ich habe daraus gelernt. Ich werde dich nie wieder verletzen.“
„Ich würde das so gerne glauben.“
Hatte sie nach wie vor Zweifel? Sebastian fand es an der Zeit, seinen Trumpf auszuspielen. „Vielleicht hilft dir das bei deiner Entscheidung.“
Aus seiner Hosentasche fischte er etwas und steckte es ihr an den Ringfinger. Ihre mit Erde beschmutzte Hand betonte den großen Diamanten, der wie ein Stern am Nachthimmel funkelte.
Vor Verblüffung entfuhr ihr ein kleiner Aufschrei. „Wie wunderschön.“
„Ein Originalstück von Emma Case“, sagte Sebastian. „Ich habe es extra für dich anfertigen lassen.“
Seine Schwägerin Emma hatte sich als Schmuckdesignerin einen Namen gemacht. Ihre herausragenden Kollektionen waren in ganz Houston bekannt.
„Extra für mich?“ Ihr Entschluss kam ins Wanken. Emma musste für den Ring vom Entwurf bis zur Anfertigung mehrere Wochen benötigt haben. Das hieß, dass Sebastian schon seit Längerem vorhatte, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Also lange, bevor er herausgefunden hatte, dass sie ein Kind erwartete. „Warum tust du das für mich?“
„Was?“ Seine grauen Augen schimmerten genauso wie der Diamantring an ihrer Hand. „Dich mit kostspieligen Verlobungsringen und Heiratsanträgen belästigen?“
„Genau das.“
„Weil ich nicht mehr ohne dich leben kann.“
„Wirklich?“
„Wirklich.“ Er küsste sie behutsam. „Ich liebe dich.“
„Wirklich?“ Sie hätte nie gedacht, diese drei schönen Worte jemals aus seinem Mund zu hören.
Er seufzte tief. „Hast du es immer noch nicht begriffen?“
Missy wollte eine schnoddrige Antwort geben, verkniff sie sich aber. Sie hatte sich so sehr in ihm getäuscht. Sie hatte nicht auf ihr Gefühl gehört, hatte nicht darauf vertraut, dass er nur das Beste für sie wollte. Und beinahe hätte sie mit ihm die Liebe ihres Lebens
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