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Gluecksstern mit Schwips

Gluecksstern mit Schwips

Titel: Gluecksstern mit Schwips Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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einen Kuss. „Es tut mir leid. Ich mache es wieder gut, versprochen! Kannst du mir noch einmal verzeihen?“
    Er sieht mich mürrisch an. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und ziehe ihn zu mir. „Flo, mein Tigerlein“, versuche ich , ihn günstig zu stimmen. Diesen Namen habe ich ihm in einem schwachen Moment der totalen sexuellen Befriedigung gegeben. „Ich habe dich soooo vermisst! Wirklich.“
    Wir küssen uns.
    „Dein Herz klopft ja wie verrückt“, sagt Florian.
    „Das tut es doch immer, wenn du in meiner Nähe bist“, antworte ich hastig. Okay, das ist jetzt ein bisschen dick aufgetragen, aber etwas Besseres fällt mir im Moment nicht ein. „Außerdem war ich gerade mit Jim in der Küche beschäftigt, als du geklingelt hast. Möchtest du auch einen Kaffee?“, frage ich.
    Florian nickt.
    Wir gehen in die Küche, wo Jim uns bereits erwartet.
    „Sei gegrüßt, Fremder“, sagt Jim gestelzt und macht eine kleine Verbeugung.
    „Tja, äh ...“ Florian wirft mir einen fragenden Blick zu.
    Ich zucke mit den Schultern. „Florian, das ist mein alter Freund Jim“, stelle ich ihn vor. „Jim, das ist mein Freund Florian.“
    Die beiden Männer reichen sich förmlich die Hände.
    „Sara, hat mir erzählt, Sie sind ein Schulkamerad von ihr?“
    Ich nicke Jim unauffällig zu.
    „Ja, richtig“, antwortet Jim zu meiner großen Erleichterung. Zumindest spielt er mein kleines Spielchen mit.
    Florian nickt. Sein Blick fällt auf den kleinen Müllberg am Boden.
    „Sag mal, was ist denn hier passiert?“
    „Ich habe ... „Mein Hirn arbeitet auf Hochtouren auf der Suche nach einer guten Ausrede. „Ich ... weißt du ...“ Oh lieber Gott, lass mir etwas einfallen.
    „Ja?!“
    „Ich dachte, ich hätte deinen Ring verloren“, sage ich schließlich. „Deshalb hat es auch so lange gedauert, bis ich die Tür aufmachen konnte.“ Puh! Da habe ich gerade noch einmal die Kurve gekriegt. „Jim hat mir bei der Suche geholfen.“
    „Und hast du ihn?“
    „Was?“
    „Na, den Ring verloren ?!“
    „Nein. Ich habe ihn wiedergefunden.“ Strahlen d hebe ich meine Hand mit Florians Ring am Finger. Gott sei Dank habe ich den Ring gestern Abend angesteckt. „Jim hat ihn gefunden.“
    „Na, dann muss ich mich ja bei Jim bedanken“, sagt Florian. Die beiden Männer stehen sich gegenüber wie zwei Cowboys beim Duell.
    Schweigen. Es ist kein angenehmes Schweigen, sondern eines von der Sorte, wo man am liebsten weglaufen möchte.
    „Äh, noch jemand Kaffee?“, versuche ich , das Gespräch wieder in Gang zu bringen.
    „Ja, sehr gerne.“ Jim hält mir seine Tasse entgegen. Er lächelt. Blödmann!
    „Für mich auch“, sagt Florian. Auf seiner Stirn zwischen den Augenbrauen hat sich eine tiefe Falte gebildet, die normalerweise nichts Gutes bedeutet.
    Nachdem ich Wasser und Kaffeepulver nachgefüllt habe, schalte ich die Maschine ein. Anschließend mache ich mich daran, den Müll vom Boden zu beseitigen.
    „Und wie war dein Abend mit den Mädels?“, fragt Florian gekünstelt freundlich.
    „Nett“, antworte ich. „Und ... sehr überraschend.“ Ich werfe Jim einen vielsagenden Blick zu.
    „Wieso überraschend?“, fragt Florian.
    „Ach , nur so. Wir haben noch einen alten Freund von Anna getroffen, den ich nicht kannte. Und zum Abschluss des Abends waren wir noch einen Döner essen.“
    „Döner?“ Florian runzelt die Stirn. „Du weißt doch, das Zeug ist reinstes Gift für den Körper!“
    Jim wirft mir einen fragenden Blick zu. Ich zucke gleichgültig mit den Achseln.
    „Ich hatte aber Lust darauf“, verteidige ich mich. „Außerdem schadet so ein Döner im Monat bestimmt nicht.“
    Die Kanne ist endlich voll mit dampfendem Kaffee. Ich hole einen Becher aus dem Hängeschrank über der Spüle und reiche ihn Florian. Anschließend nehme ich die alte Glaskanne und schenke uns ein.
    „Milch, Zucker?“, frage ich Jim.
    „Zucker.“ Ein Lächeln umspielt seine Mundwinkel. Ich hole die Zuckerdose aus dem Schrank und reiche sie ihm. Sechs Löffel Zucker! Wow! Bei der Menge müsste er eigentlich schon beim ersten Schluck einen Zuckerschock erleiden. Stattdessen verzieht Jim entzückt das Gesicht.
    „Du magst wohl Zucker?“, frage ich und kann ein Lachen nur mit Mühe unterdrücken.
    „In meiner Heimat trinken wir den Kaffee gern e stark und süß“, erklärt Jim.
    „In Hamburg mögen wir ihn gerne mit viel Milch, nicht wahr , Sara?“ Florian nimmt einen Schluck. „Du solltest dir wirklich mal ne neue

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