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Gluecksstern mit Schwips

Gluecksstern mit Schwips

Titel: Gluecksstern mit Schwips Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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überhaupt nicht begeistert davon, einen fremden Mann in meiner Wohnung vorzufinden.“
    „ Du hast echt ein Talent, dich in Schwierigkeiten zu bringen“, murmelt Anna. „Und – wo ist dieser Typ jetzt?“
    „Im Wohnzimmer mit Florian“, flüstere ich.
    „Du lässt die Zwei alleine – na, das nenne ich mal mutig!“
    „Ich habe Florian erzählt, dass Jim mein neuer Mitbewohner ist.“
    „Und das hat Florian dir geglaubt?“
    Ich nicke.
    „Männer!“ Sie schnaubt leise. „Und wie ist der Typ?“
    „Eigentlich ganz nett.“
    „Wirklich?“ Anna zieht die Augenbraue nach oben.
    „Glaube ich zumindest.“
    „Na dann.“ Anna hakt sich bei mir unter. „Lass mal die Fachfrau ran.“
     
     
    Wir gehen zusammen ins Wohnzimmer. Jim und Florian haben auf dem Sofa Platz genommen. Jim sitzt mit dem Rücken zu uns gewandt. Florians Gesichtsausdruck nach zu urteilen (er wirkt wie eine sprechende Zitrone), ist der alles andere als begeistert.
    „Hallo, Anna.“ Florian steht auf, um sie zu begrüßen.
    „Hey, Flo rian“, begrüßt Anna ihn.
    Genau in diesem Moment dreht sich Jim zu uns um.
    „Oh mein Gott!“ Anna bleibt wie angewurzelt stehen.
    Jim lächelt sie an. Mit der Frisur sieht er aus wie Jake Gyllenhaal in dem Film Prince of Persia . Seine dunklen Augen blitzen gefährlich. Anna starrt Jim einfach nur an. Ihr Mund steht offen. Ich könnte schwören, dass ihr etwas Sabber das Kinn hinunterläuft.
    „Anna!“, zische ich.
    Keine Reaktion.
    Ich gebe ihr einen Stoß in die Seite. Anna zuckt noch nicht einmal.
    „A-n-n-a!“
    „Willst du mich nicht vorstellen?“, flüstert Anna mit glänzenden Augen und schiebt sich an Florian vorbei.
    Ich schüttele den Kopf. „Spinnst du jetzt, oder was?!“
    Anna reagiert nicht.
    Ich seufze laut. Jim steht ebenfalls auf und kommt einen Schritt auf uns zu, dabei sieht er fragend zu mir.
    „Darf ich vorstellen“, ergreife ich schließlich das Wort. „Das ist Jim.“
    „Dschinn“, verbessert Jim.
    „Ja, äh , Jim. Sage ich doch.“
    Jim zuckt resigniert mit den Schultern.
    „Das ist meine Freundin Anna“, fahre ich fort.
    „Hallo“, piepst Anna.
    Ich schaue meine Freundin erstaunt an. Das ist nicht die selbstbewusste Anna, wie ich sie kenne.
    „Schön , dich kennenzulernen.“ Sie wirft mir einen Blick zu, der besagt: „Wow!“,
    „Hallo.“ Jim verbeugt sich galant.
    Anna kichert hysterisch. „Wie charmant. Süß!“
    Florian verdreht die Augen.
    Ich runzele die Stirn. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, liegt Anna in zwei Minuten nackt auf dem Sofa und will Sex.
    „Anna ist meine Nachbarin“, erkläre ich. „Sie wohnt gleich nebenan, sozusagen Tür an Tür.“
    „Genau“, nickt Anna. „Du kannst jederzeit bei mir klingeln.“
    Na super! Meine Freundin ist in den hormongesteuerten Modus übergegangen.
    Ein Lächeln huscht über Jims Gesicht.
    „Ich geh dann mal“, sagt Florian genervt.
    „Warum?“, frage ich. „Du wolltest doch eigentlich noch zum Kaffee bleiben.“
    „Mir ist die Lust auf Kaffee vergangen“, knurrt er. „Anna, war schön, dich getroffen zu haben.“
    „Ja !“ Anna winkt ihm zu.
    „Auf Wiedersehen, Jim.“ Florian nickt in Jims Richtung. „War nett , mit dir zu reden.“
    Lügner! Bei einem Schulungsvideo für Körpersprache wäre Florian glatt durchgefallen. Seine ganze Haltung besagt das genaue Gegenteil von dem, was er sagt – kerzengerader Rücken, zusammengepresste Lippen und nach vorne geschobener Unterkiefer. Ablehnung pur.
    „Es war mir ein Vergnügen , den Freund meiner Meisterin kennengelernt zu haben“, sagt Jim blumig.
    Florian runzelt bei dem Wort „Meisterin“ die Stirn.
    Anna kichert. Na toll!
    „Klassenkameradin“, verbessere ich Jim. „Meisterin … das ist so ein alter Gag aus unserer Schulzeit.“
    „Aha!“ Florian wirft mir einen skeptischen Blick zu.
    Wir gehen zur Tür.
    „Du bist doch nicht böse auf mich?“, frage ich.
    „Nein. Ich muss mich nur an die neue Situation gewöhnen.“
    „Ist ja nicht für lange. Sobald Jim eine Wohnung gefunden hat, schmeiße ich ihn raus. Also mach dir keine Gedanken.“
    „Mache ich nicht.“ Florian nimmt mich in den Arm. „Ich ruf dich an.“
    „Ich liebe dich.“
    „Bis dann.“ Florian gibt mir einen Kuss.
     
     
    „Sara, der Typ ist der absolute Wahnsinn! Wenn du nicht willst, dass er bei dir wohnt, ich nehme ihn mit Kusshand“, flötet Anna. „Diese Augen und der Körper ... Der Typ ist ein erotisches Versprechen!“
    „Du bist

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