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Gluecksstern mit Schwips

Gluecksstern mit Schwips

Titel: Gluecksstern mit Schwips Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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Kleinigkeit zu trinken hole. Ich fühle mich wie eine Dörrpflaume nach dem ganzen Sport und der Sauna.“
    „Du hast eine ganz wunderbare Figur. Jede Frau wird neidisch, wenn sie dich nur sieht.“ Jim wirft mir ein Lächeln zu, mit dem er das Eis der Antarktis zum Schmelzen bringen könnte.
    „Hört, hört“, unkt Anna und lacht das erste Mal.
    „Bitte, erzähl mir mehr“, kichere ich. „Aber zuerst hole ich uns etwas zu trinken.“
     
     
    „Du hattest recht. Ich f ühle mich schon deutlich besser!" Anna hebt das Glas und nimmt einen Schluck. „Auf die Traumprinzen dieser Welt ... wo auch immer sie sich verstecken. Ich werde sie finden!“
    „Viel Glück “, entgegne ich trocken. Ich greife nach der Wasserpfeife und ziehe daran. Sofort habe ich den rauchigen Geschmack im Mund. Die Sache mit der Wasserpfeife war Jims Idee. Er liegt neben mir auf dem Diwan und sieht absolut umwerfend aus. Seine dunklen Haare fallen ihm offen über die Schulter. Die Augen leuchten bernsteinfarben im Kerzenlicht. Fast wie die einer Katze. Es würde mich nicht wundern, wenn er gleich anfinge zu schnurren. Im Gegensatz zu uns trinkt Jim Tee.
    Annas Blick fällt auf meinen Entwurf, der vor uns ausgebreitet auf dem Tisch liegt. „Sag mal, was mir gerade so einfällt ... Hast du schon einen passenden Typen für deine Werbung gefunden?“
    „Du meinst für den Piraten?“
    Anna nickt.
    „Nein, bin jetzt noch nicht. Morgen ist ein Casting im Fotostudio mit mehreren Models angesetzt, zu dem ich auch fahren werde. Die Meerjungfrau steht allerdings schon fest. So ein junges dänisches Model – geradezu perfekt als Meerjungfrau.“
    „Ich habe da eine Idee“, verkündet Anna mit dem Tonfall eines Propheten.
    „Aha! Und die wäre?“
    „Unser lieber Jim hier ist doch genau das, wonach du suchst!“
    Ich verschlucke mich fast an meinem Sekt und fange an zu husten. „Jim? Wie meinst du das jetzt?“
    „Manchmal hast du echt Tomaten auf den Augen“, antwortet Anna. „Jim ist geradezu für die Rolle des Piraten gemacht! Ich meine, schau ihn dir doch nur mal an!“ Jim stellt seine Tasse klirrend ab.
    Wie in Trance drehe ich meinen Kopf und schaue zu Jim. Wieso bin ich nicht gleich darauf gekommen? Vor mir steht der perfekt Mann ... äh , der perfekte Pirat, so wie ich ihn mir vorgestellt habe! Die langen dunklen Haare, die honigfarbenen Augen, das verwegene Lächeln, dieser Wahnsinnskörper! Halt! Wenn ich so weiter mache, falle ich noch an Ort und Stelle über ihn her!
    „Du hast recht“, sage ich ein wenig atemlos. „Jim ist tatsächlich der Richtige für die Rolle des Piraten.
    „Siehst du!“, triumphiert Anna. Sie gibt ihm einen Kuss auf die Wange. „Jim, du wirst Model!“
    „Ein Model ?“, fragt Jim verwirrt.
    „Jim, das ist deine Chance , Geld zu verdienen“, erkläre ich ihm. „Du musst nur ein bisschen vor der Kamera lächeln und den Piraten spielen.“
    „Die meisten Piraten, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, waren keine netten Menschen“, sagt Jim mit ernster Miene.
    „Ach, Jack Sparrow zum Beispiel ist echt toll?“
    „Jack Sparrow?“
    „Captain Jack Sparrow von der Black Pearl“, erkläre ich geduldig.
    Jim schüttelt den Kopf. „Noch nie von dem Mann gehört.“
    „Okay, dann bist du einer der Wenigen“, sagt Anna.
    „Und du denkst wirklich, dass ich einen Piraten spielen soll?“
    „Nicht soll ... du musst. Vertrau mir einfach“, bitte ich ihn. „Du wirst sehen, es wird dir Spaß machen.“
    „Wenn das dein Wunsch ist?“
    „Es ist mein Wunsch“, kichere ich.
    „Dein Wunsch ist mein Befehl“ Jim macht eine Verbeugung. So langsam macht mir die Sache Spaß.
    „Dann ist es also abgemacht. Ich rufe gleich morgen bei dem Fotografen an. Ist das nicht toll ...!?“ Ich nehme einen tiefen Schluck aus meinem Glas. „Jim Sparrow – das neue Werbegesicht von Frostbeule !“
    Wir stoßen an!
     
    Ich weiß nicht, ob es am Alkohol oder an dem Tag liegt. Jedenfalls ist mir schwindelig und ich bin ganz trunken vor Glück. Es ist so, als ob sich meine ganzen Probleme in Luft auflösen, seit Jim zu mir gezogen ist. Eigenartig!
    „Weißt du wasss“, nuschele ich. „Du bringssst mir Glück.“ Ich richte mich aus meiner liegenden Position auf. Upps! Jims Hand schnellt nach vorne und packt genau im richtigen Moment zu. Fast wäre ich auf die Nase gefallen. Alles dreht sich um mich. Puh! Anna ist bereits gegangen. 
    „D u solltest lieber zu Bett gehen“, schlägt Jim vor.
    Ich gähne.

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