Gluecksstern mit Schwips
ist nicht das Gleiche!“
„In meinen Augen schon. Ich muss los.“
„Ja, immer musst du los!“
„Sag mal , hast du deine Tage?“
„Was soll denn der blöde Satz? Außerdem weißt du doch selbst am besten, das s ich nicht meine Tage habe.“
„Weil du so zickig bist , und das bist du für gewöhnlich immer, wenn du deine Tage hast.“
Ich schwöre mir, nie wieder einem Mann zu erzählen, wenn ich meine Tage habe. Dieser Umstand wird sofort gegen dich ausgenutzt und immer wieder zur Sprache gebracht, wenn du dich mal streitest. Das ist nicht fair! Schließlich bin ich eine Frau , und als solche möchte ich mich eben manchmal streiten. Tage hin, Tage her!
„Wenn du meinst“, entgegne ich.
„Sara, lass uns lieber Schluss machen, bevor wir uns noch streiten“, bittet Florian.
„Wir streiten uns bereits, falls du es noch nicht gemerkt hast.“
Und dann hänge ich auf.
8. Auflauf mit Überraschungen
Wir brausen mit dem Mini über die Landstraße. Jim sieht schweigend aus dem Fenster. Wahrscheinlich geht es ihm wie mir, und er weiß nicht, was er sagen soll. So dicht neben Jim zu sitzen, ist die reine Folter für mich. Ich muss mich konzentrieren, damit ich keinen Unfall baue. Meine Hände halten das Lenkrad fest umklammert. Rechts und links von uns blühen die Rapsfelder in saftigem Gelb. Das Haus meiner Eltern liegt in einem kleinen Ort vor den Toren Hamburgs. Es ist ein altes Bauernhaus, das mein Vater mit viel Liebe in jahrelanger Arbeit zu dem umgebaut hat, was es heute ist – ein Schmuckstück. Wenn man auf der Terrasse sitzt, hat man einen geradezu endlosen Blick über die Landschaft.
Als ich die Einfahrt entlangfahre, kommt mir mein Vater bereits entgegen.
„Hallo, Papa“, begrüße ich ihn. Jim steigt ebenfalls aus dem wagen.
„Hallo , mein Sonnenschein.“ Er gibt mir einen Kuss und streichelt mir über die Wange. Seine rauen Hände habe etwas Tröstliches. „Schön, dass du da bist. Und Sie müssen Jim sein?!“ Er reicht Jim die Hand.
Jim verbeugt sich. „Es ist mir eine Freude, die Eltern meiner Meisterin ...“
Ich trete Jim auf den Fuß. Mein Vater hebt überrascht die Augenbraue.
„... von Sara kennenzulernen.“
„Das Vergnügen ist ganz meinerseits. Sara hat ja schon viel von Ihnen erzählt.“
Jims Mundwinkel zucken verdächtig.
„Na ja, Papa, jetzt wollen wir mal nicht übertreiben“, versuche ich, mein Gesicht zu wahren. „Ich habe mit euch einfach über meinen neuen Mitbewohner gesprochen.“
„Ja genau. Sie hat ganz schön von Ihnen geschwärmt.“ Mein Vater lächelt. Ich stöhne. „Sara erzählte, dass Sie erst seit Kurzem in der Stadt sind. Wie gefällt es Ihnen in Hamburg?“
„Sehr gut. Ich bin froh, dass Sara mich gefunden hat und ich ihr dienen darf.“
Ich rolle mit den Augen. „Jim hat noch ein bisschen Probleme mit der deutschen Sprache.“ Ich versetze ihm einen kleinen Stoß.
„Äh, ich meine natürlich, dass ich bei ihr wohnen darf“, verbessert sich Jim daraufhin.
Mein Vater sieht aus, als bräche er gleich in lautes Gelächter aus. „So ähnlich geht es mir mit Saras Mutter. Ein gutes Gefühl, finden Sie nicht?“
Jim nickt. „Ich kann nicht klagen. Mein vorheriger Meister war nicht so nett zu mir.“
„Das tut mir leid“, antwortet mein Vater.
„Wo ist denn eigentlich Mama?“, versuche ich das Gespräch in geordnete Bahnen zu lenken.
„Wieso fragst du?“
„Ich habe Neuigkeiten – tolle Neuigkeiten.“ Ich setze mein Mona Lisa-Lächeln auf.
„Soso. Da bin ich gespannt.“ Mein Vater sieht mich fragend an.
„Von mir erfährst du nichts, bis Mama da ist.“
„Ich glaube, sie ist draußen im Gewächshaus und schaut nach ihren Pflanzen. Sie ist in letzter Zeit völlig vernarrt darin. Stell dir vor, wir mussten sogar einen ganzen Satz Speziallampen kaufen, damit ihre Pflanzen optimal wachsen können.“
„Aha!“, sage ich ein wenig ungläubig. „Mama hat sich doch noch nie für Blumen interessiert.“
„Ich weiß auch nicht , warum, aber es tut ihr gut. Wenn sie aus dem Gewächshaus kommt, ist sie immer glücklich.“
„Und wie geht es dir? Du siehst ein bisschen müde aus?“
„Ach, eigentlich ganz gut. Hast du Hunger?“
„Immer!“ Ich grinse. Mein Vater ist der beste Koch unter der Sonne, ganz im Gegensatz zu meiner Mutter.
„Als du gesagt hast, du kommst, hat deine Mutter extra einen Auflauf vorbereitet.“
„Oh nein! Hättest du mich nicht vorwarnen können, dann wäre ich zum Kaffee
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