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Gluecksstern mit Schwips

Gluecksstern mit Schwips

Titel: Gluecksstern mit Schwips Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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nichtalkoholische Getränke.“ Jim lächelt. Geradezu bezaubern d!
    „Auf das Baby.“ Wir heben unsere Gläser.
    „Auf das Baby“, nickt meine Schwester und sieht irgendwie gar nicht glücklich aus.
    „Und wo ist der Kindsvater gerade?“, frage ich.
    Lorena zuckt kaum merklich zusammen. „Oliver konnte leider nicht mitkommen. Er musste überraschend zu einem Geschäftstermin.“
    „Der Gl ückliche!“, murmele ich leise.
    „Oliver?“, fragt mein Vater irritiert.
    „Er freut sich schon so darauf, euch alle kennenzulernen.“ Lorena wirft meiner Mutter ein Lächeln zu.
    „Wie lange seit ihr denn schon zusammen?“, frage ich.
    „Wir haben uns drei Monate vor meiner Reise nach Indien kennengelernt.“ Täusche ich mich oder wird Lorena tatsächlich rot?
    „Na, das ging ja schnell “, sage ich.
    „Findest du nicht, dass das mit dem Baby ein bisschen schnell geht?“, fragt mein Vater besorgt. „Ich meine, du und der junge Mann , ihr kennt euch doch kaum!“
    „Ach , Saraswati“, winkt meine Mutter ab. „Jetzt sei doch nicht so eine schreckliche Spießerin. Dein Vater und ich waren nur knapp fünf Monate zusammen, als wir geheiratet haben.“
    Mein Vater wirft meiner Mutter ein liebevolles Lächeln zu.
    „Das war etwas anderes. Wenn Papa dir keinen Antrag gemacht hätte, wärst du nach Südamerika ausgewandert. Außerdem warst du nicht gleich schwanger!“
    „Bei Oliver und mir war es Liebe auf dem ersten Blick.“
    Meine Mutter tätschelt Lorena die Hand. „Wenn man auf seinen Seelenverwandten trifft, spielen Zeit und Raum keine Rolle.“
    Ich stöhne leise auf.
    „Trotzdem muss man nicht gleich schwanger werden“, brummt mein Vater leise.
    Lorenas Unterlippe fängt an zu zittern. Ein sicheres Zeichen, dass sie gleich einen ihrer berühmt berüchtigten Heulanfälle bekommt.
    Ich wundere mich bis heute, dass meine Schwester nicht Schauspielerin geworden ist. Ihre theatralischen Auftritte sind geradezu Oskar verdächtig!
    „Hermann!“ Meine Mutter wirft meinem Vater einen vorwurfsvollen Blick zu.
    „So war es nicht gemeint, Liebes“, rudert mein Vater zurück.
    Lorena legt ihre Hand auf seine. „Schon gut, Papa.“
    Na, da ist die Familienidylle ja wieder perfekt. Ich sehe auf die Uhr. Schon so spät! „Bitte, seid uns nicht böse, aber Jim und ich müssen los. Ich habe morgen früh einen wichtigen Termin im Studio.“
    „Das ist ja wieder mal typisch für dich“, schn appt meine Mutter. „Die Arbeit kommt vor der Familie. Deine Schwester bekommt ein Baby, und du gehst.“
    „Sie bekommt das Baby ja nicht gleich heute“, unterbricht sie mein Vater. Der gute Papa! „Und … wenn Sara morgen einen wichtigen Termin hat, sollte sie wirklich langsam nach Hause fahren. Schließlich braucht man nach Hamburg fast eine Stunde.“
    Ich werfe meinem Vater einen dankbaren Blick zu.
    „Schwesterlein, ich komme nächste Woche mal bei dir vorbei.“ Lorena legt die Hand auf ihren flachen Bauch. „Ich brauche ein paar Sachen aus der Stadt.“
    „Mach das“, sage ich. „Nur , bitte, ruf vorher an. Ich bin zurzeit viel unterwegs. Außerdem kommt Florian nächste Woche aus London zurück.“
    „Was hat er denn da gemacht?“
    „Eine der Zweigstellen seiner Kanzlei hat ihren Sitz in London.“
    „Wie geht es dem alten Spießer eigentlich ? Du hast gar nichts von ihm erzählt.“ Lorena mustert mich mit hochgezogener Augenbraue. Ich spüre, wie ich rot werde. Tatsächlich habe ich ein schlechtes Gewissen. Florian hat mir schon zwei SMS geschickt, und ich habe nicht geantwortet. Ich kann nicht.
    „Gut, danke der Nachfrage. Wir sehen uns im Moment nur wenig.“ Ich werfe Jim einen verstohlenen Blick zu. Sein Gesicht sieht aus wie gemeißelt. Die verräterische Röte kriecht sofort meinen Hals hoch. Ich bin immer noch völlig durcheinander, wenn ich an den Kuss denke. Einzig allein das Wissen, dass Jim schwul ist, hilft mir, nicht vor lauter schlechtem Gewissen in Trübsal zu versinken.
    „Sara, Liebes. “ Mein Vater nimmt mich zum Abschied in den Arm. „Sei nicht eifersüchtig auf deine Schwester. Du kennst sie doch. Sie braucht die Aufmerksamkeit, sonst fühlt sie sich minderwertig. Da haben deine Mutter und sie etwas gemeinsam.“
    „Wie hältst du das nur aus?“, frage ich.
    „Ich liebe deine Mutter mit meinem ganzen Herzen“, antwortet mein Vater.  Er gibt mir einen Kuss. „Pass auf dich auf.“
    „Es war schön, dich kennengelernt zu haben.“ Er klopft Jim wohlwollend auf die

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