Glueckstreffer - Roman
Blumenstrauß entgegen und sah Sophie dabei tief in die Augen.
Sophie nahm die Blumen widerwillig und mit wütender Miene entgegen. Sie musterte Evalynn streng und sah dann wieder Garrett an. »Bist du noch zu retten, Garrett? Hier aufzutauchen und … Wir haben uns nichts mehr zu sagen. Herrgott noch mal! Es ist jetzt ein Jahr her! Du hast mich verlassen. Du hattest deine Gründe. Ende der Durchsage.«
»Du weigerst dich, mit mir zu reden? Du verweigerst mir ein Treffen, bei dem ich dir endlich sagen könnte …?« Er verstummte.
»Zuerst wolltest du nur mit mir reden. Jetzt verlangst du auch noch ein Date , oder was?«
»Sophie«, fiel Garrett ein. »Was ich auf dem Herzen habe, ist wichtig. Du musst es erfahren, auch wenn es dir vermutlich nicht gefallen wird. Unbedingt! Gib mir nur einen Abend, an dem ich das, was ich dir zu sagen habe, loswerden kann. Auf diese Weise können wir beide die Geschichte anständig zu Ende bringen. Was meinst du?« Er hielt inne und sah sie erwartungsvoll an. »Bitte!«
Sophie schüttelte den Kopf. »Nein. Keine Chance!«
»Aber ich …«
Sie hob die Hand. »Nein.«
»Nur ein einziges Treffen«, drängte er. »Ich weiß, ich habe mich nicht anständig verhalten. Ist denn eine Stunde deiner Zeit zu viel verlangt? Damit ich dir sagen kann, was ich dir längst hätte sagen sollen?«
Sophie ging nicht darauf ein. »Vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass ich hier ein Geschäft führe. Evi, ich bleibe hinter der Theke. Du gehst in die Küche, das Geschirr spülen.«
Evalynn nickte gehorsam und verschwand im Hinterzimmer.
Garrett starrte die schöne junge Frau hinter dem Tresen an, als hätte sie ihn soeben ins Gesicht geschlagen. Die Geschichte seiner … ihrer großen Liebe war für ihn noch immer nicht zu Ende. Das Problem war nur, dass er Sophie vor einem Jahr, als sie es am wenigsten erwartet hatte, wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen hatte und Knall auf Fall aus ihrem Leben verschwunden war.
»Da ich schon mal hier bin, kann ich ja wenigstens ein paar Pralinen kaufen, oder?«, fragte er und seufzte dabei.
Sophie dachte kurz nach. Stellte er ihr eine Falle?
»Von mir aus. Zahlende Kunden weise ich nie ab«, antwortete sie knapp.
Garrett betrachtete die üppige Auswahl an Pralinen und anderen Köstlichkeiten. »Gibt’s irgendetwas, das ich unbedingt probieren sollte?«
Ein verräterisches, boshaftes Grinsen spielte um Sophies Mundwinkel. Hastig versuchte sie, es zu verbergen. »Ja, das gibt es. Diese Kekse hier. Sie sind der Verkaufsschlager.« Mit einem stolzen Lächeln zog sie einen Korb unter der Ladentheke hervor. Er war mit Glückskeksen gefüllt. Garrett betrachtete interessiert den tiefdunklen Schokoladenüberzug.
»Ob du’s glaubst oder nicht, in gewisser Weise hast du mich auf diese Idee gebracht.«
»Ach wirklich?«, fragte er skeptisch und geschmeichelt zugleich. »Sie sehen köstlich aus. Wie viel kosten sie?«
»Drei Dollar.«
»Okay. Einen bitte. Und noch ein Dutzend Pralinen zum Mitnehmen. Einmal quer durchs Sortiment.«
Sophie packte die Pralinen in eine Schachtel, legte den Unglückskeks jedoch getrennt auf eine Serviette auf die Theke. Sie wusste, es war gemein, aber sie hoffte, er würde den Keks noch im Laden probieren. Sie wollte seine Reaktion erleben. Und Garrett enttäuschte sie nicht.
Er zückte seine Brieftasche, bezahlte, griff dann nach dem Keks. Sophie beobachtete ihn erwartungsvoll und lächelte zufrieden, als er seine weißen Zähne in die dunkle Schokolade versenkte.
Garrett reagierte zuerst verhalten. Er ließ die bittere Schokolade einige Sekunden auf seine Geschmacksnerven wirken und versuchte, dem gallbitteren Aroma etwas abzugewinnen. Doch schließlich wurden seine Augen groß wie Spiegeleier, und seine Mundwinkel zuckten.
»Sophie, das ist …«, zischte er mit vollem Mund zwischen den Zähnen hindurch. »Das schmeckt noch schlechter als Blockschokolade!«
Sophie spielte die Beleidigte und zog einen Schmollmund. «Oh, du magst sie nicht? Das trifft mich aber hart.«
Er wischte sich die bittere Schokolade von den Lippen und spuckte den Rest in die Papierserviette. »Und so was kaufen die Leute? Ich meine, sie bezahlen auch noch dafür?«
Zum ersten Mal, seit Garrett den Laden betreten hatte, blitzte bei Sophie ein unverstelltes Lächeln auf. »Sind die nicht klasse? Ich nenne sie Unglückskekse. Nur die ganz Hartgesottenen essen sie ganz auf. Die meisten kaufen sie nur wegen der Sprüche.«
Garrett brach ein
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