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Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K A Milne
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Überraschung hinaus, die offenbar gerade im Laden angekommen war. Ihr Magen krampfte sich nervös zusammen. Plötzlich bekam sie es mit der Angst zu tun. Fieberhaft versuchte sie zu erraten, welche Art von Überraschung mit dieser unglaublichen Pünktlichkeit um zwei Uhr nachmittags eingetroffen sein könnte. Ein Musiktelegramm? Nein, das war selbst für Evis Geschmack zu kitschig. Eine Lieferung … Aber was für eine? Mit Sicherheit keine Pralinen oder andere Süßigkeiten. Blumen? Das musste es sein! Hatte Evalynn nicht gesagt, sie hätte etwas arrangiert ? Einen schönen Strauß Blumen vielleicht? Ich hasse Überraschungen. Bitte, lass es Blumen sein! Bitte …
    Widerwillig drehte Sophie sich um und schloss noch, bevor sie die Drehung ganz vollzogen hatte, in einem letzten Versuch, das Unvermeidliche hinauszuzögern, die Augen. Nach einigen flachen Atemzügen und leisen Unmutsbekundungen über Evalynns Eigenmächtigkeit öffnete Sophie vorsichtig eines ihrer Lider. Schnappte nach Luft. Riss beide Augen weit auf.
    »Was zum …«
    Die Röte stieg ihr ins Gesicht. Sie versuchte, Haltung zu bewahren, sagte dann aber genau das, was sie meinte: »Oh, Scheiße!« Es rutschte ihr einfach heraus. Sie artikulierte die Worte jedoch so stilvoll und damenhaft, wie man es nur von ihr erwarten konnte, fügte dann aber alles andere als damenhaft hinzu: »Ich glaube, mir wird schlecht.«

Kapitel 4

    Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern.
Du solltest dir eine ganze Apfelplantage zulegen.
    »BEI ÜBELKEIT SOLLTEST du vielleicht einen Arzt konsultieren.«
    Mit einem Dutzend langstieliger Rosen und Lilien in der Hand stand er im Türrahmen. Er war einen Kopf größer als sie, gut gebaut, mit markanten Zügen und sinnlichen Lippen. Rein äußerlich hatte er sich nicht verändert. Das dichte, dunkle Haar, die Lachgrübchen und die Stimme mit dem sanften Timbre weckten Erinnerungen – zu viele Erinnerungen.
    Auf einmal hatte Sophie das Bedürfnis, sich das Haar zu bürsten und ihre Bluse zurechtzuzupfen. Sie widerstand der Versuchung nur mit Mühe. Schlechte Angewohnheiten wird man nur schwer wieder los , dachte sie und sprach dann laut weiter: »Vor mir steht eine. Und genau das ist das Problem.«
    Sie hielt inne. Ihr Blick schweifte durch den Verkaufsraum, suchte nach einem geeigneten Objekt für ihre Aufmerksamkeit, um ihn nicht unverwandt anstarren zu müssen. Und dann brach es aus ihr hervor: »Was willst du hier?«
    Er trat ein paar Schritte vor, schloss endlich die Tür hinter sich und lächelte unbeirrt weiter. »Wollen wir uns nicht einfach an die üblichen Gepflogenheiten halten? Wie wär’s zum Beispiel mit einer simplen Begrüßung? Ein Hallo vielleicht, oder ein: ›Schön, dich zu sehen‹?«
    Sophie verschränkte die Arme vor der Brust und kaute nervös auf ihrer Unterlippe. »Muss das sein?«
    Er holte tief Luft. »Nein, aber es wäre nett.«
    Sie musterte ihn noch einmal von oben bis unten und ging dann auf seinen Wunsch ein. »Gut.«
    »Wie bitte?«
    »In Ordnung.« Sie wartete. »Ach so! Ich soll anfangen?«
    »Es ist dein Laden«, erwiderte er mit einem Augenzwinkern.
    Sophie war sich nur allzu bewusst, wie sehr sie diese charmante Geste einst geliebt hatte. In diesem Augenblick jedoch hätte sie spielend darauf verzichten können. »Wie du meinst. Hallo … Garrett. Da bist du also … wieder … in voller Lebensgröße. Ein ungebetener Gast, wenn ich hinzufügen darf. Trotzdem: Willkommen.«
    »Hallo, Sophie«, erwiderte er mit sonorer Stimme. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.« Er streckte ihr die Hand mit den Blumen entgegen und machte zögernd und vorsichtig wie eine Maus vor der Falle einen weiteren Schritt auf sie zu. »Du siehst großartig aus. Wie ist es dir so ergangen?«
    Sophie ließ sich mit der Antwort Zeit. Sie senkte kurz den Blick und entdeckte ihr Spiegelbild in der blanken Oberfläche der Glastheke. Was sie sah, war jedoch erschreckend. Nicht die selbstsichere, selbstständige Frau und erfolgreiche Ladenbesitzerin blickte ihr von dort entgegen. In der Glasfläche spiegelte sich plötzlich Sophie, der Teenager, die Jugendliche mit den strahlenden Augen, die von der Liebe geträumt hatte. Sie blinzelte, sah genauer hin und erkannte dasselbe Mädchen, einige Jahre älter, das einsame Collegegirl, das fürchtete, der Liebe nie zu begegnen.
    Dann wechselte das Bild erneut. Diesmal sah sie, wie das Mädchen seine Verehrer wechselte wie Hemden und immer wieder mit gebrochenem Herzen

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