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Glueckstreffer - Roman

Glueckstreffer - Roman

Titel: Glueckstreffer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K A Milne
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damit ich sie wieder besser verstehe. Letzte Woche wollte sie mich sogar dazu überreden, eine Anzeige in die Zeitung zu setzen.«
    Garrett lachte auf. »›Weiblich, ledig, jung sucht‹ oder was?«
    »… sucht alles, nur keinen Orthopäden. Ja, so etwas in der Art. Ich halte nichts von solchen Anzeigen. Meistens steckt der Wunsch nach einem flüchtigen Abenteuer dahinter. Aber zum Glücklichsein braucht man nicht unbedingt eine Beziehung, oder?« Sie wartete auf seine Antwort. »Habe ich nicht recht?«
    »Ja, natürlich. Ich meine, es kann helfen. Aber unbedingt nötig ist eine Beziehung nicht.«
    Sie lächelte. »Gut. Dann sind wir uns ja einig. Und wenn du schon an das dauerhafte Glück glaubst und dir so sicher bist, dass es diesen Zustand gibt … Warum versuchst du dann nicht, es für mich zu finden?«
    Garrett runzelte die Stirn. »Wie denn?«
    Sophie schmunzelte unwillkürlich. »Über die Zeitung. Über Annoncen kannst du alles finden. Warum nicht auch das Glück?«
    »Moment mal! Verstehe ich das richtig? Ich soll für dich eine Kontaktanzeige aufgeben?«
    »Unsinn! Eine Suchanzeige. Ganz einfach, ganz schlicht. ›Gesucht: Glück‹, zum Beispiel. Du schaltest sie in der Seattle Times , und wenn du es schaffst, sagen wir, hundert intelligente Antworten zu bekommen, bin ich zu einem Treffen bereit. Wohlgemerkt, zu einem einzigen Treffen!«
    »Kann ich die Anzeige auch im Internet schalten?«
    Sophie schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist zu unberechenbar. Nur Printmedien, wenn ich bitten darf.«
    Garrett starrte sie an. Er wusste, dass seine Chancen weniger als gering waren und bestenfalls nur ein paar Personen auf eine derartige Annonce reagieren würden. Hundert Antworten waren nahezu utopisch.
    »Du willst tatsächlich nicht wissen, was ich dir zu sagen habe, stimmt’s?«
    »Vor elf Monaten hätte es mich brennend interessiert. Aber jetzt macht es mich nicht einmal mehr neugierig. Trotzdem gebe ich dir eine reelle Chance. Der Rest ist deine Entscheidung.«
    Garrett runzelte die Stirn und wirkte etwas entmutigt. »Also gut. Sind an diese Abmachung noch andere Bedingungen geknüpft? Ich meine, solche, die ich kennen müsste?«
    Sophie begann erneut, mit den Fingern auf die Glastheke zu trommeln. Sie dachte kurz nach. »Hm, wenn du so fragst … Ja, die gibt es. Ich verlange absolute Anonymität. Antworten von Freunden oder Patienten, die du möglicherweise zu einer Zuschrift anstiften könntest, akzeptiere ich nicht. Und gib mein Postfach als Adresse an. Ich benutze es nur für meine Geschäftskorrespondenz. Ich will nicht, dass irgendwelche Freaks bei mir zu Hause oder hier im Laden auftauchen mit der Absicht, mich glücklich zu machen.«
    Garretts Blick war unverwandt auf Sophie gerichtet. »Und nach welchen Kriterien, bitte schön, definierst du eine intelligente Antwort?«
    Sophie lachte. »Das entscheide ich bei der Lektüre der Zuschriften. Versteht sich von selbst, dass ich nur vernünftige, gehaltvolle und nachvollziehbare Überlegungen akzeptiere. Sexpraktiken, Perversitäten oder Schlüpfrigkeiten aller Art sind ebenso ungültig wie alles, was nach einer kurzen Halbwertzeit riecht.«
    Garrett schnaubte leise durch die Nase. »Ich darf die Annonce also nur in der Seattle Times veröffentlichen und brauche hundert Antworten? Wobei strenge Auswahlkriterien zählen, die allein du bestimmst?«
    »Wenn du eine Verabredung mit mir willst … sind das die Regeln.«
    »Ist die Aktion zeitlich begrenzt?«
    »Nein. Das Angebot gilt, solange ich lebe. So lange wird es vermutlich auch dauern, bis hundert vom Glück beseelte Menschen auf die Suchanzeige reagieren.«
    Sophie war mit ihrer Idee überaus zufrieden. Daran ließ ihr Grinsen keinen Zweifel.
    Garrett dagegen wirkte sichtlich frustriert. Da hatte er nach elf Monaten endlich den Mut aufgebracht, Sophie alles zu gestehen. Und jetzt verbot sie ihm den Mund.
    Er drehte sich um und ging enttäuscht zur Ladentür. Dort zögerte er einen Moment. Er spielte mit dem Gedanken, Sophie hier und jetzt doch noch alles zu erzählen. Aber es war zu kompliziert. Die Hand an der Türklinke, sah er über die Schulter zurück. »Auf Wiedersehen, Sophie.«
    In Sophie regte sich so etwas wie Bedauern, weil sie so hart mit ihm umgegangen war. Das Kapitel Garrett war für sie alles andere als abgeschlossen. Sie dachte noch immer wehmütig an ihn und wünschte sich oft ihre gemeinsame Zeit zurück. Aber sie wusste auch, dass eine Umkehr unmöglich war, und sie wollte um

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