GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)
so ein Scheich auch nur mehrere Frauen zulegen, wenn er sich das leisten kann. Auch wenn die Frauen dort verschleiert herumschleichen, zu bedauern sind die nicht. Ganz im Gegenteil. Wenn so ein Scheich mehrere Frauen hat, muss der für den Lebensunterhalt der Frau, der Kinder und zusätzlich für die Familie der Frau sorgen. Außerdem hat jede seiner Frauen Anspruch auf ein eigenes Haus und ein eigenes Auto, mit Chauffeur versteht sich.“
„Da sind wir ja wahrlich ein Schnäppchen“, stelle ich schniefend fest.
Marlene schmiegt sich an mich und drückt sich ein es meiner Kissen an den Bauch.
„Ich wäre so froh, wenn er sich für uns beide entscheiden würde. Nicht nur wegen de r materiellen Vorteile, nein, wirklich nicht, glaub mir …“ Marlene blickt mich ernst an. „Mark – oder Erich ist ein toller Mann. Ich weiß von was ich rede. Im Gegensatz zu dir, habe ich mehr Erfahrungen mit Männern, und meine Fazit ist: Da draußen laufen nur Schnarchnasen, Prahlhanse und Palmenschüttler herum.“
„ … und Osterbäume ohne Eier …“, füge ich noch schmatzend hinzu .
„Weißt du, Toscalein, ich stelle mir unsere Beziehung zu dritt traumhaft vor. Es wird nie langweilig werden. Wir stehen auf, frühstücken gemeinsam, jeder geht seine Arbeit nach und nach Feierabend ist immer jemand zu Hause, dem man sich mitteilen kann. Über Frauenthemen können wir reden. Wir können all das gemeinsam tun, was Männer im Allgemeinen nicht mögen. Einkaufen gehen oder kitschige Filme ansehen. Wenn wir allein sein wollen, können wir uns zurückziehen. Wenn einer von uns krank wird, hat man gleich zwei liebe Menschen, die sich um einen kümmern. Wenn einer von uns stirbt, kann man mit dem anderen das Leid teilen …“, Marlene blickt sehnsüchtig zum Fenster hinaus.
„Und w ir müssen nicht mehr auf die Pirsch, um schlechten Sex zu haben“, spinne ich den Faden abrupt weiter. Ich bemerke, wie Marlene immer noch völlig eingesponnen in ihre Gedanken ist. Meine Frage, die mir auf den Lippen brennt, scheint jetzt unpassend. Ich frage trotzdem.
„Wie war das eigentlich mit dem Swinger -Club?“
„Ach, das war Zufall. Wir waren in Passau was essen. Danach sind wir zum Auto zurück, und an den Scheibenwischer klemmte ein Flyer von einem neu eröffneten Pärchenclub. Mark wollte ihn schon wegwerfen, aber ich überredete ihn, dort vorbeizuschauen. Also tat er mir den Gefallen. Der Club war richtig cool eingerichtet, überhaupt nicht schmuddelig, sondern richtig schick. Überraschend waren auch die vielen jungen Pärchen. Es gab keine alten fettleibigen Knacker, die sich ihren Wabbelarsch mit Stringtanga zerschnitten, wie man das manchmal im Fernsehen sieht. Die Atmosphäre war aufreizend, aber niveauvoll. Wir haben getanzt, Cocktails getrunken, die knisternde Spannung ausgekostet und haben uns dann in eines der Separees zurückgezogen und Zärtlichkeiten ausgetauscht. Plötzlich habe ich eine weibliche Hand an meinem Körper gespürt. Eine Frau, viel jünger als ich. Sie hatte pechschwarze kurze Haare, war gertenschlank, hatte kunstvoll geschminkte Augen und war fast am ganzen Körper tätowiert.
Sie hat mich gefragt, ob sie uns Gesellschaft leisten könne. Ich willigte ein. Ihr Interesse galt aber nur mir. Ich erwiderte ihre Streicheleinheiten. Mark schaute uns eine gewisse Zeit dabei zu, bis er sein angestautes Verlangen nicht mehr zügeln konnte und mich abrupt aus der Umarmung der Frau löste. Ich glaube, er war eifersüchtig. Jedenfalls hat uns diese Frau beim Sex einfach nur zugeschaut. Als wir fertig waren, war sie so plötzlich verschwunden, wie sie aufgetaucht war. Ich habe sie dann nicht mehr gesehen. Jedenfalls war dieser Clubbesuch ein Highlight für mich.“
„Wie oft bra uchst du eigentlich Sex?“, frage ich weiter.
„Ach, man sollte den Sex nicht überbewerten. Es ist halt so: wenn man ihn haben kann, ist man gar nicht mehr so verrückt danach. Wenn man keinen hat, denkt man immer, man verpasst irgendwas.“
„Du hast meine Frage nicht beantwortet.“
„Ach so, na ja, ich würde sagen : zwei Mal, das reicht mir eigentlich. Ich bin ja mehr der Kuscheltyp. Sich abends bei Kerzenschein gemütlich unterhalten, oder eine DVD anschauen, liegt mir mehr.“
„Zweimal am Tag?“, werde ich hellhörig.
„Nein, du Dummerchen, zwei Mal in der Woche“, verbessert mich Marlene.
„Aber du hast doch immer gesagt, dass dir Sex so wichtig sei. Zumindest hast du bei mir den Eindruck erweckt.“
„Ach
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