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GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

Titel: GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Malina
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was“, erwidert Marlene und deutet eine wegwerfende Handbewegung an. „Für mich ist Geborgenheit und Vertrauen viel wichtiger. Ich habe mich manchmal etwas aufgespielt, wie …“ Marlene überlegt.
    „Eine Maulhure ?“, vervollständige ich.
    „Und du?“
    „Ich bin keine“, antworte ich zerstreut.
    „Nein, ich meine, wie viel Sex brauchst du so?“
    „Ja, so, jeden, also, jeden … zweiten Tag, wäre nicht schlecht.“
    „Na ja, das kriegen wir schon hin“, sagt sie und klopft mir beruhigend auf die Schulter.
    „Aber, ob er das hinbekommt?“
    „Da habe ich keine Bedenken, außerdem kann man da ja nachhelfen … mit den blauen Pillen, du verstehst?“
    „Dann hoffen wir mal, das alles gut wird“, murmele ich müde geworden vor mich hin.
     

19. K apitel
     
    Wir fühlen uns hundeelend. Marlene ist bereits seit zwei Tagen krank. Sie isst nichts mehr und hat bereits drei Kilo abgenommen. Ich esse umso mehr und habe zwei Kilo zugenommen. Beinahe zwei Wochen sind verstrichen und Erich hat sich immer noch nicht gemeldet. Nie hätte ich geglaubt, dass Marlene die Sache so mitnimmt. Auch ich habe unter der Situation zu leiden. Aber je mehr Zeit vergeht, desto weniger Hoffnung habe ich, dass sich Erich bei uns noch meldet. Ganz im Gegensatz zu Marlene. Statt der Tatsache ins Auge zu blicken, hofft sie nach wie vor, dass sich das Blatt noch wendet. Ich lasse sie in dem Glauben, weil ich auf die Zeit vertraue, die ja angeblich alle Wunden heilt. Wie sagt man so schön: Aus den Augen, aus dem Sinn. Aber momentan mache ich mir viel größere Sorgen um Marlene. Sie liegt auf dem Sofa, brütet vor sich hin und verweigert feste Nahrung. Ich habe einen Topf Nudelsuppe gekocht, decke den Tisch und ignoriere Marlenes angewidertes Gesicht.
    „Ich habe keinen …“, mault sie.
    „Du isst jetzt!“, schneide ich ihr das Wort ab. „Du musst was essen! Du siehst furchtbar elend aus. Bei dir kann man schon das Vater unser durch die Rippen blasen!“, schimpfe ich laut, während ich mit ausgestrecktem Finger auf den Teller Suppe verweise.
    „Willst du, dass er dich so sieht? So, wie du jetzt aussiehst?“, versuche ich sie aus der Reserve zu locken. „Er kann jeden Moment anrufen …“, füge ich noch mit gespielter Überzeugung hinzu.
    Meine Worte scheinen zu fruchten. Marlene erhebt sich und greift zum Löffel. Sie beginnt zu schlürfen. Ich bin erleichtert.
    „Schmeckt es?“, frage ich zufrieden.
    „Mhm … wir sollten ihn ganz einfach anrufen“, beginnt sie übergangslos zu reden. „Du hast völlig Recht, das mit dem mietfrei wohnen ist unverschämt … wir bieten ihm an, Miete zu zahlen … und unseren Urlaub können wir auch selber zahlen … und …“
    „Was hältst du davon, wenn wir ihm Geld dafür zahlen, dass er uns vögelt?“, unterbreche ich giftig.
    Marlene schaut mich irritiert an.
    „Wärst du dazu auch bereit?“, fauche ich sie an.
    Marlene legt den Löffel beiseite und blickt mich desillusioniert an. „Ich habe nur Angst, dass wir’s versemmelt haben“, jammert sie vor sich hin.
    „Wie weit willst du noch gehen, um diesen Mann zu bekommen? Einen Mann zu lieben, ist eine Sache. Wegen einen Mann seine Würde zu verlieren, eine andere.“
    Marlene weicht meinem Blick aus und planscht mit ihrem Löffel in der Suppe herum.
    „Tut mir leid, Marlene. Du kannst deine Selbstachtung von mir aus scheibchenweise an diesen Mann verbraten, aber ich mache da nicht mehr mit.“
    Ich hole tief Luft, bevor ich mir den nächsten Satz abringe.
    „Wenn es dir wirklich so wichtig … so lebenswichtig erscheint, diesen Mann haben oder behalten zu wollen, dann kannst du das tun. Ich wäre bereit, mich dann aus der Sache rauszuhalten“, biete ich an. „Dir zuliebe, und ich verspreche
    dir, dass ich dir nicht böse sein werde.“
    Marlene hat ihren Kopf gesenkt und schluchzt leise vor sich hin. Ihre Tränen kullern in die Suppe.
    „Jetzt hör auf zu weinen ! Sonst versalzt du die Suppe! Außerdem, kann er jeden Moment anrufen …“
    Ich habe das letzte Wort kaum ausgesprochen, als mein Handy ertönt.
    „Er ist es?“, kreischt Marlene auf. Wie von einer Sprungfeder angetrieben hat sie sich aufgerichtet und starrt mich an, als hätte ich mich urplötzlich in einen Suppenkasper verwandelt.
    Ich spurte zu meinem Handy in die Küche, als wäre beim nächsten Klingelton eine Ordnungsstrafe fällig.
    „Stern“, melde ich mich außer Atem, ohne zu wissen wer nun wirklich dran ist. Nur am Rande nehme ich

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