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GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)

Titel: GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Malina
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Antwort, da sich Marlene intensiv mit Caruso beschäftigt. Er sitzt zutraulich auf ihrer Schulter und lässt sich sein Gefieder streicheln, während die Hunde offensichtlich meine Gegenwart bevorzugen. Obwohl ich den beiden schon mehrmals versehentlich auf die Pfoten getreten bin, weil sie zwischen meinen Füßen herumhuschen und spielerisch in meine Plüschpantoffel beißen.
    „Ich habe gar keinen Hunger“, bekomme ich zu hören, als ich mit einem großen Teller Wurstbrote zurück im Wohnzimmer erscheine.
    „Du kannst aber nicht nur Alkohol trinken“, tadle ich gutmütig und reiche ihr den Teller.
    „Apropos, du hast doch noch Wein da?“
    „Wein bekommst du erst, wenn du mindestens zwei Wurstbrote gegessen hast!“
    „Aber holen und aufmachen kannst du ihn ja schon mal.“
    Ich nicke mampfend und begebe mich in die Küche, um den Wein zu holen, mache aber wieder auf dem Absatz kehrt und äuge heimlich ins Wohnzimmer zurück. Tatsächlich, wie erwartet, ertappe ich Marlene, wie sie quietsch vergnügt die Hunde mit Wurstbroten füttert.
    „Du sollst selbst was essen!“, schnauze ich sie an. „Die Hunde platzen schon aus allen Nähten!“
    „Hab dich nicht so. Ich krieg nichts runter“, versucht sie zu beschwichtigen.
    „Übrigens, bist du mir noch eine Erklärung schuldig!“
    Marlene kräuselt die Stirn.
    „Na, das was du im Auto angedeutet hast“, helfe ich nach.
    „Ach, wegen deinem Tod …“
    Ich schlucke bedrückt.
    „ Also, wenn wir bei Mark einziehen, dann brauchen wir keine Miete mehr zu zahlen. Dann kannst du dir das Geld auf die Seite legen … für dein Begräbnis“, fügt sie kichernd an und entfacht die Kerze auf dem Tisch.
    „Ich zahle keine Miete, ich habe eine eigene Wohnung.“
    „Ja, aber du musst abstottern, das ist wie Miete zahlen“, widerspricht Marlene.
    „Das klingt, als würde es dir nur ums Materielle gehen . Ich habe daran überhaupt noch nicht gedacht.“
    „Nur gut, dass ich daran gedacht habe “, erklärt sie mit erhobenem Zeigefinger. „Ich meine, diesen Punkt mit auf die Liste zu setzen“, sagt sie und knabbert an einem der Brote, als würde sie an einem Bleistift nagen. „Du bist viel zu bescheiden!“, wirft sie mir vor.
    „Ich fand es ein bisschen unverschämt. Mietfrei wohnen …“, sinniere ich laut.
    „Es trifft keinen Armen, glaub mir!“
    „Woher willst du das wissen?“, hake ich nach.
    Marlene legt das angenagte Brot beiseite und leckt sich genüsslich die Finger ab, als hätte sie gerade einen deftigen Schweinsbraten verspeist.
    Mit gekrümmtem Zeigefinger lockt sie mich ganz nah zu sich heran.
    „Mark hat mich ja immer in der Passauer Wohnung empfangen“, beginnt sie zu erzählen. „Dort hat er auch ein kleines Büro und da war ich mal drin, ich sollte ihm ein Prospekt holen, das auf dem Schreibtisch lag. Das lag auch dort. Aber da lag noch was anderes … “, flüstert Marlene geheimnisvoll.
    „Was?“, werde ich ungeduldig.
    „Kontoauszüge …“
    „Du hast in seinen Kontoauszügen herumgeschnüffelt?“, frage ich entsetzt.
    „Nein, natürlich nicht. Die lagen da so auf dem Tisch. Da habe ich einen Blick drauf geworfen, ohne sie auch nur zu berühren … ich schwöre.“ Marlene hat ihre Hand zum Schwur erhoben. Ich winke desinteressiert ab.
    „Und!“
    „Da war eine sechsstellige Zahl verzeichnet, und zwar im mittleren Bereich“, beteuert Marlene mit leuchtenden Augen.
    „Sechsstellig“, wiederhole ich verblüfft . Ich versuche mir diese Zahl bildlich vorzustellen.
    „Glaub mir, Schätzchen, es trifft keinen Armen.“
    Marlene schenkt uns ein Glas Wein ein. Ich folge gedankenverloren ihre Gestik.
    „Und hast du auch genau hingeguckt … ich meine, war die Zahl im Soll oder im Haben?“
    Marlene zuckt wie ertappt zusammen, verfehlt das Glas und übergießt meine Brote mit Rotwein. Verdutzt knallt sie die Flasche auf den Tisch, so als hätte sie ein Stromschlag ereilt.
    „Nein, da war ein Zeichen vor der Zahl.“ Marlenes Augen flackern gespenstig im Kerzenschein.
    „Was für ein Zeichen?“, murmle ich fiebrig erregt.
    „Ein e Art Kreuz … allgemein auch als Pluszeichen bekannt“, bekundet Marlene feierlich bewegt.
    „ Ein Pluszeichen“, raune ich ungläubig.
    Für ein paar Sekunden hängen wir unseren Gedanken nach und nippen verträumt an unserem Getränk.
    „Er kann sich auf alle Fälle zwei Frauen leisten“, runde ich meine Gedanken ab.
    „ Das ist wichtig“, stellt Marlene klar. „In den Emiraten kann sich

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