GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)
Marlene zu mir und wieder zurück.
„Seid ihr überhaupt nicht eifersüchtig aufeinander?“
„Nein!“, kommt es wie aus der Pistole geschossen.
Ich beuge mich leicht nach vorn und verweise mit der Hand auf mein Schriftstück.
„Marlene und ich sind wie Schwestern“, erkläre ich überzeugt. Dabei sehe ich ihn eindringlich beinahe beschwörend an. „Wenn das nicht so wäre, würden wir uns nicht auf dieses … Lebens- … Liebesmodell einlassen, verstehst du?“
„Und ihr glaubt wirklich, dass euch diese Lebensform glücklich machen würde?“
Überzeugtes Nicken unsererseits.
„Es gibt viele Arten von Glück“, wirft Marlene ein und drückt lächelnd meine Hand.
Markus folgt gedankenverloren ihrer Geste, bevor er sich erhebt, nachdenklich zu uns herabblickt und auf seinen Füßen hin- und herwippt.
„Also gut, ich werde mir das Ganze überlegen … in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.“
Er deutet auf das Schriftstück , das ich wie einen Schutzschild an meine Brust gedrückt halte.
„Ich möchte mir das noch mal in Ruhe durchlesen. Dafür brauche ich Zeit.“
Ich erhebe mich von dem Sofa und händige ihm das Papier aus. Ich versuche, loyal zu wirken, auf keinen Fall enttäuscht oder gar beleidigt zu erscheinen. Denn genau dieses Gefühl macht sich wie schleichendes Gift in mir breit. Ich habe nicht mit ernsthafter Überlegung, sondern mit einen spontanen Einwilligung seinerseits gerechnet.
„Hast du eigentlich einen Taufnamen?“, frage ich scheinbar beiläufig. Markus legt fragend seine Stirn in Falten.
„Ich frag nur, weil Marlene und ich uns gern in Zukunft auf einen Namen einigen würden“, drücke ich mich klarer aus.
Nach kurzem Z ögern rückt er mit der Sprache aus.
„Erich .“
„Erich“, wiederhole ich begriffsstutzig . Marlene prustet ungeniert los.
„Er kann ja nichts dafür“, wende ich mich an Marlene, die sich immer noch nicht im Griff hat.
„Wann hören wir von dir?“, wechsle ich das Thema.
„Ich ruf euch an, okay?“
Ich willige ein, obwohl mir ein genaues Datum lieber gewesen wäre.
„ Okay, dann wollen wir nicht länger stören“, sage ich unschlüssig.
„Erich“, fügt Marlene noch kichernd hinzu.
„Darf ich euch eigentlich auch übers Knie legen, wenn ihr mich ärgert?“, fragt er erheitert und streckt seine Arme nach uns aus. Wir schmiegen uns an seine Brust. Ich spüre seinen starken Arm an meiner Schulter, blicke in Marlenes lächelndes Gesicht und hoffe sehr, dass das keine Verabschiedung für immer ist.
18. Kapitel
Es regnet, als ich mit Marlene den Rückweg antrete. „Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen“, hadere ich während der Autofahrt und folge gedankenverloren dem Takt der Scheibenwischer.
„Mist“, unterbricht Marlene die Ruhe. „Er hat uns keinen genauen Termin gesagt!“
„Ja, er spannt uns auf die Folter“, ergänze ich unheilvoll. „Vielleicht macht er das sogar mit Absicht.“
„Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll … diese Ungewissheit.“ Marlene haut mit der flachen Hand auf das Lenkrad. „Darf ich die Zeit bei dir wohnen?“, fragt sie an mich gewandt.
„Vooooorsicht!“, brülle ich zurück. „Zebrastreifen … du hättest beinahe den alten Mann überfahren!“
„Entschuldige, bin nicht bei der Sache.“
„Solltest du aber, zumindest was das Autofahren angeht. Ich habe noch nichts für meine Beerdigung angespart!“, rege ich mich auf.
„Das wird sich vermutlich bald ändern.“
„Was?“
„Na, das mit deiner Beerdigung.“ Marlene lächelt schelmisch. Ich starre sie an, als wäre sie eine Wahrsagerin, die mir gerade meinen Todestag vorausgesagt hat.
„Das erkläre ich dir noch in Ruhe“, hält sie mich hin.
„Darf ich nun bei dir bleiben oder nicht?“
„Ja, natürlich darfst du bei mir bleiben . Ich kann jetzt auch nicht allein sein.“
„Danke dir“, sagt Marlene erleichtert.
Zu Hause angekommen, werden wir von den beiden Hunden freudig angefallen und von Caruso mit den Worten: „ich Caruso … du Markus“, begrüßt.
Marlene stutzt und starrt Caruso fasziniert an.
„Ich Caruso … du Marlene!“, versucht sie das Tier in ein Gespräch zu verwickeln.
Caruso antwortet vorbildlich.
„Kann man sich bei dir wirklich ungestört unterhalten, ohne dass der Vogel alles ausposaunt?“
„Ja klar“, beschwichtige ich. „Caruso redet nur, wenn er im Käfig sitzt.“
„Ich mach uns jetzt eine Kleinigkeit zu essen“, schlage ich vor.
Ich bekomme keine
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