GlücksWeib (heiterer Frauenroman) (German Edition)
Erich! Nennt mich so wie früher!“
„Einspruch!“, meldet sich Marlene zu Wort. „Genau das werden wir nicht tun. Den Markus oder Mark gibt es nicht mehr. Vergiss bitte nicht, dass du uns mit diesen Namen betrogen hast.“
„Genau!“, pflichte ich Marlene bei. „Sieh es als eine Art gerechte Strafe an. Außerdem finde ich den Namen gar nicht so schlecht. Er stammt aus dem Skandinavischen und bedeutet: alleiniger Herrscher. Was hast du daran auszusetzen?“
„Na, das passt ja wie die Gräte zum Fisch“, jubelt Marlene beschwipst.
Erich deutet eine beschwichtigende Handbewegung an . „Okay, ich gebe mich geschlagen. Zufrieden?“
Wir zucken mit den Schultern.
„Kommt ganz drauf an“, gebe ich mich zugeknöpft und verweise mit zweifelnder Miene auf das Schriftstück.
Erich kommt meiner Forderung nach, setzt sich in seinen Sessel und rückt seine Brille zurecht und mit der Sprache raus.
„Auch ich möchte kurz ein paar einleitende Worte sagen:
Es war nicht meine Absicht, euch vorsätzlich zu betrügen. Ich habe Marlene zuerst kennengelernt, erst zwei Wochen später bist du mir, meine liebe Tosca, im Baumarkt über den Weg gelaufen.
Mit dir , Marlene, habe ich mich in meiner Stadtwohnung getroffen, weil dort der Porsche steht. Ich hatte den Eindruck, dass du, liebe Marlene, sehr viel Wert auf ein edles Vehikel legst.
Marlene winkt gleichgültig ab, als handle es sich um einen ollen Pferdekarren.
Glaubt mir bitte, ich habe euch nur einmal gegeneinander ausgespielt, betrogen, um genau zu sein. Und zwar war das an jenem Wochenende, als ich mit dir Tosca, deine Mutter besucht habe. Da habe ich dir Marlene, abgesagt.“
Erich blickt kurz von seinem Schriftstück auf . Wir reagieren mit einem nachsichtigen Seufzen.
Zu Bedingung 1:
Selbstverständlich werden wir alle unter einem Dach leben. Und zwar hier auf diesem Anwesen. Für diesen Zweck ist der Dachboden der Mühle vorgesehen. Dort bekommt jede von euch ihr eignes Reich. Miete zahlt ihr selbstverständlich nicht.
Zu Bedingung 2:
Ich werde keine von euch bevorzugt behandeln. Geschenke oder materielle Zuwendungen meinerseits kommen nicht in Frage. Außer zu Weihnachten oder Geburtstagen. Ich bin nicht besonders gut im Schenken. Deswegen habe ich beschlossen, euch monatlich einen kleinen Betrag von 500 Euro als Taschengeld zu überweisen. Diese finanzielle Zuwendung, soll gleichzeitig als kleine finanzielle Absicherung dienen. Es bleibt euch überlassen, was ihr damit anstellt.
Zu Bedingung 3:
Ehrlichkeit ist das oberste Gebot.
Größere finanzielle Anschaffungen sowie Urlaubspläne werden gemeinsam diskutiert. Bei unterschiedlichen Meinungen, entscheidet die Mehrheit. Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Außer, dass ich die Kosten für den Urlaub selbst trage.
Zu Bedingung 4:
Die Haushaltskosten wollt ihr bestreiten. Die Ausgaben beschränken sich ausschließlich auf Lebensmittel und Tierfutter. Akzeptiert!
Zu Bedingung 5:
Thema Sex .
Kurz und gut: Ihr könnt alleinig über mich verfügen. Ihr habt die Wahl. Bei Überschneidungen, entscheidet das Los. Sex zu dritt, also wir alle zusammen, lehne ich ab.
Sex mit anderen Partnern kommt ebenfalls nicht in Frage. Auch darauf möchte ich vorläufig bestehen. Eine Untersuchung beim Arzt habe ich bereits vorgenommen. Diese liegt zur Ansicht für euch bereit. Ich habe noch einen Punkt hinzugefügt, den ich für wichtig erachte.“
Erich blickt verunsichert von seinen Notizen auf.
„Ich möchte mir selbst das Recht der sexuellen Verweigerung einräumen. Es kann ja sein, dass ich zu müde oder zu erschöpft von der Arbeit bin und nicht in der nötigen Stimmung bin. Ist das okay?“
Erich nimmt unsere Zustimmung erleichtert zur Kenntnis. Es entsteht eine Pause. Er räuspert sich unschlüssig und reibt sich nachdenklich das Kinn, so als läge ihm noch etwas auf den Lippen.
„Bei Nichteinhaltung deines Angebots können wir dich natürlich nicht verklagen“, kommentiere ich schmunzelnd.
Als hätte ich seine Gedanken erraten, nickt mir Erich er leichtert zu.
„Lasst ihr euch trotzdem darauf … auf mich ein?“
Ich spüre, wie mich Marlene leicht in die Seite stupst.
„Wir vertrauen dir“, sage ich mit fester Stimme.
„Soll das heißen, dass ihr einwilligt? Dass ihr euch auf dieses Abenteuer mit mir einlasst?“
Erich hat sich erhoben und streckt seine Arme nach uns aus.
Wir antworten nicht, sondern folgen seiner einladenden Geste.
„Ich liebe euch“, flüstert er,
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