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Gluehend

Gluehend

Titel: Gluehend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Green
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zu holen, aber er arbeitet mindestens genauso effizient. Als er sieht, wie ich zu meinem Schreibtisch komme, lächelt er mich auf seine ganz besondere Art an und kommentiert wie jeden Tag meine Kleidung.
    „Sehr geschmackvoll, wie immer. Obwohl dieses Haarband auch etwas flashiger sein könnte … Etwas mehr in Richtung „summer love“, verstehst du?“
    „Marcus, heute ist Freitag. Da kannst du nicht allzu viel von mir verlangen …“
    „Lass mich ein wenig träumen, sag mir, dass ein fabelhaftes Wochenende auf dich wartet!“
    „Du wirst enttäuscht sein. Abgesehen von heute Abend habe ich noch nichts vor.“
    „Heute Abend? Hmm … Ein heißes Date?“
    „Ja, das könnte man so sagen …“
    „Und darf man auch erfahren, mit wem?“
    „Mit meinem … meinem …“
    Meinem was?
    „Deinem Freund? Deinem Fickfreund? Deinem Vibrator?“, fragt er weiter und platzt fast vor Lachen.
    „Mit meinem Freund.“
    Gabriel … Ich kann es nicht erwarten, unter deinen Händen zu vibrieren …
    „Gibt es da jemanden Bestimmten?“, fragt Marcus mich aus und wedelt mit den Armen, um mich aus meinen Gedanken zu reißen.
    „Entschuldige, ich war mit den Gedanken woanders …“
    „Hmm … Der muss ja toll sein, dieser mysteriöse Freund! Hat er auch einen Namen?“
    „Gabriel Diamonds.“
    „Diamonds? Der aus dem Diamonds-Clan? Du machst ja auch keine halben Sachen, Süße!“
    „Kennst du ihn?“
    „Ein gut aussehender Multimilliardär, er hat schon mit der Agentur zusammengearbeitet.“
    „Was?“
    „Ja, vor einigen Jahren. Er brauchte Hostessen mit Modelfigur für eines seiner noblen Dinner. Ich glaube, er hat sich mit Ferdinand nicht besonders gut verstanden. Er hat sich danach nie wieder bei uns gemeldet …“
    „Gut zu wissen …“, sage ich und bin etwas wütend, dass mein Geliebter mir davon noch nichts erzählt hat.
    „Und? Ist er im Bett auch so geschickt wie im Geschäftsleben?“
    „Ich habe zu tun, Sherlock, lass mich arbeiten.“
    „Ich krieg es schon noch raus, meine Süße! Du wirst schon sehen, ich erfahre alles!“
    „Wenn du meinst …“

    Gegen 11 Uhr stürze ich mich auf die Ausarbeitung meiner Pressemitteilung über unsere neuesten Models aus der Sparte „Kids“ und „Junior“, als ich Schreie von der anderen Seite des Großraumbüros höre. Ich erkenne sofort die näselnde Stimme von Hortense Lemercier. Sie ist vollkommen hysterisch, läuft mit großen Schritten in meine Richtung und spricht dabei so schnell, dass ein Normalsterblicher ihr unmöglich folgen kann. Sie bleibt bei mir stehen und tötet mich mit ihren Blicken.
    „Jetzt hast du bekommen, was du wolltest, nicht wahr? Seit sieben Jahren habe ich mich mit Leib und Seele dieser verdammten Agentur verschrieben!“
    „Hortense, ich verstehe nicht …“
    „Ja, genau, spiel nur die Unschuldige! Ich bin wegen dir gekündigt worden! Du hast Beauregard schöne Augen gemacht und jetzt will er dich! Aber mach dir keine Illusionen, du kommst schon noch dran …“
    Die wütende Assistentin, oder besser gesagt Ex-Assistentin, verschwindet so schnell, wie sie gekommen ist, und gibt dabei mehr oder weniger laute Beschimpfungen von sich. Im Büro sind alle Blicke auf mich gerichtet.
    Peinlich … Sehr, sehr peinlich …
    Auch Marcus, der neben mir steht, ist schockiert. Zum ersten Mal ist er sprachlos! Diese Stille verletzt mich noch mehr. Wenn nicht einmal er fähig ist, diese Situation zu retten, dann stimmt etwas nicht. Überhaupt nicht. Ich könnte im Erdboden versinken, da läutet plötzlich mein Festnetztelefon.
    Was ist denn jetzt noch?
    „Amandine, Ferdinand hier. Ich erwarte Sie in meinem Büro. Sofort!“
    Ich habe keine Möglichkeit, ihm zu antworten, der Geschäftsführer hat bereits aufgelegt. Ich stehe auf, fühle mich fiebrig, ignoriere all die Augen, die mich taxieren, als ich vorbeigehe, und gehe bis zur großen Tür, auf der in goldenen Lettern der Name des Big Boss prangt. Ich klopfe zaghaft auf das massive Holz der Tür und drehe den Knauf, um einzutreten, nachdem ich ein „Herein!“ vernommen habe.
    Er lehnt lässig an seinem riesigen Glastisch, perfekt gestylt in seinem teuren Anzug eines großen Modeschöpfers. Er lächelt mir aufmunternd zu, sicher, weil er gesehen hat, wie betreten ich aussehe, und bedeutet mir, mich zu setzen. Überraschenderweise folge ich und mache mich ganz klein, wie ein Schulmädchen, das seine Bestrafung erwartet.
    „Amandine … Sie sehen fabelhaft aus,

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