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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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Monatsblutung alles in Zusammenhang mit der Sheila-na-Gig erklärt. Das war offenbar die Zeit, zu der der Zauber begann – wenn er denn begann. Sie hatte darauf bestanden, dass Meg es versuchen sollte, wenigstens einmal.
    Schon in diesem Alter war Meg solchen Dingen gegenüber misstrauisch gewesen. Die offensichtliche Kraft der Statuette beunruhigte sie. Als Versuch hatte sie sich einen arglosen, harmlosen Wunsch ausgedacht: einen speziellen Kirschkuchen zu bekommen, den der Bäcker am Ort machte.
    Der Kuchen wurde noch in derselben Stunde gebracht, allerdings als Geschenk des pickeligen Bäckersohnes, der ihr den Hof machte. Da sie zu freundlich war, um ihn einfach hinauszuwerfen – hauptsächlich, weil sie ihn ja sozusagen zu sich gerufen hatte –, musste Meg monatelang die abgöttische Verehrung des jungen Mannes ertragen, bis sie ihn davon überzeugen konnte, dass sie ein langweiliger Bücherwurm sei, und er daranging, seine Liebe einer anderen anzutragen.
    Nun musterte sie den Stein argwöhnisch und fragte sich, was sie sich wünschen sollte und ob es wohl möglich wäre, das »dicke Ende« zu vermeiden.
    Geld?
    Das war es zwar, was sie brauchten, aber man konnte auf viele unangenehme Arten dazu kommen.
    Sicherheit?
    Die konnte ihnen womöglich eine karitative Einrichtung bieten, eine Schule etwa oder ein Armenhaus. Oder sogar Sir Arthur, zumindest für eine Weile.
    Damit der Stein bewirkte, was sie wollte, musste sie ihren Wunsch sehr genau formulieren.
    Die Zukunft ihrer Geschwister. Darum ging es ihr. Um ihre Zukunft als Kinder eines Gentlemans. Vor allem die des siebzehnjährigen begabten Jeremy, der eigentlich schon jetzt in Oxford oder Cambridge studieren sollte.
    Sie formulierte einen Wunsch und dachte wieder und wieder über die Wahl ihrer Worte nach. Es erschien ihr zu viel, zu groß, zu unmöglich, um erfüllt zu werden, aber es war, was sie brauchten, und sie glaubte an die Kraft der Sheila-na-Gig.
    Als sie so weit war, holte sie die besonderen roten Kerzen, die ihre Mutter extra für diesen Zweck aufgehoben hatte, und die Zunderbüchse. Sobald eine der Kerzen auf dem Nachttischchen neben dem Bett brannte und den düsteren Raum in ein goldenes Licht tauchte, nahm Meg einen tiefen Atemzug und legte die Hände auf die Statue mit ihrer grinsenden Grimasse.
    Sofort spürte sie Kraft der Figur, und die Grimasse schien sich in einen Siegesschrei zu verwandeln.
    »Ich wünsche mir«, sagte Meg mit aller Überzeugung, die sie aufbringen konnte, »dass wir von jetzt an gerechnet innerhalb einer Woche alle unserem Stand gemäß versorgt sind und dass uns Ehre und Glück zuteilwerden.«
    Sie konnte die Hände nicht von dem Stein nehmen. Das wusste sie noch vom letzten Mal, aber im ersten Moment versuchte sie es.
    Dann zwang sie sich, nachzugeben und sich tief in die gefährliche Energie des Steins zu versenken. Seine Kraft umschloss sie, sie spürte die Schauder und die Schmerzen, die Benommenheit und die Atemlosigkeit. Undeutlich dachte sie noch daran, dass sie die Tür hätte verschließen sollen, damit nicht eines ihrer Geschwister kommen und sie so vorfinden konnte.
    Sie fragte sich auch, ob der Stein töten könne, denn sie hatte das Gefühl, vielleicht sogar sterben zu müssen. Aber so hatte sie sich schon beim letzten Mal gefühlt, und sie hatte es überlebt.
    Dieses Mal war es allerdings noch viel schlimmer. Und viel stärker.
    Vielleicht richtete sich die Kraft des Steins nach der Dimension des Wunsches. Und ihrer war so riesig! Konnte man sich auch zu viel wünschen?
    Entsetzt von ihrem eigenen Gedanken versuchte Meg erneut, sich loszureißen. Was, wenn der Stein sie nie mehr losließe? Was, wenn er alles Leben aus ihr heraussaugte. Nein! Sie konnte es nicht mehr ertragen …
    Sie wurde eins mit dem Urschrei der Sheila.
    Von Übelkeit und Schwindel geplagt, kam sie wieder zu sich, doch sie zitterte am ganzen Körper. Noch immer konnte sie die Hände nicht wegnehmen. Die Kraft der Sheila ließ jedoch allmählich, fast widerstrebend, nach, so als wollte sie ihr Opfer nur ungern freigeben.
    Opfer?
    Warum dachte sie das, wo der Stein doch ihre einzige Chance war? Als seine Wirkung nachließ, zwang sich Meg, die Figur zu streicheln, anstatt die Hände rasch wegzuziehen. »Vielen Dank«, flüsterte sie, ehe sie die Hände wegnahm und dann den Sack wieder über die Statue stülpte.
    Sie brauchte ein paar Sekunden, bis sie sich wieder gefasst hatte, doch dann löschte sie die Kerze, räumte sie auf und

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