Glühende Lust
zugelassen,wäre Mardak nicht so schnell gewesen. Nein, ich peitsche niemanden. Sollte Nefertem sich je bei dir über mich beklagen, dann eher über einen kräftigen Fausthieb. So etwas wird unter Männern ja wohl erlaubt sein, hm? Aber deinen Vater würde ich niemals anrühren, und wenn man mir ein Schwert an die Kehle setzte.«
»Du lügst schon wieder! Binde mich los!«
»Ich denke ja nicht daran.« Er ließ sich nicht beirren. Seine Finger wanderten nach vorn, schoben sich durch die Risse in ihrem Kleid auf ihren Bauch und hinauf, bis ihre Brüste sich unter sanftem Druck anhoben. Dann barg er sie in den Händen wie kleine, schützenswerte Wesen. So hielt er still.
Sie spürte im Rücken seine atmende Brust. Seinen Lufthauch, der langsam und stetig über ihre Schulter strich. Mit jedem eigenen Atemzug drückte sie die hart werdenden Brustspitzen seinen Handflächen entgegen. Als er die Hände leicht senkte, um mit den Daumen darüberzustreichen, rieselten kühle Schauer über ihre Haut.
Er war Schanherib, er war jener, den sie umarmen wollte. Sich von ihm halten und trösten lassen. Er war Schanherib, der sie schützte. Er war Schanherib, der brutal ihre Medjai auf der Barke umgebracht hatte. Der Nefertem gefangen hatte. So unverschämt stolz auf seinem Pferd gethront. Er beherrschte auch sie. Von Anfang an hatte er sie beherrscht; selbst als er schwach gewesen war, hatte er sie gepackt und ihr seine Zunge aufgenötigt. Sie sehnte sich danach, alle Bedenken ins Wasser zu werfen, so wie Nefertem sie einfach gepackt und über die Bordwand gehoben hatte. Ihre Brüsteschienen hart zu werden, sich seinen Händen entgegenzudrücken. Es war demütigend, ihm so ganz und gar ausgeliefert zu sein – gefesselt, mit gestreckten Armen, entblößt. Als er begann, ihre Knospen kräftiger mit den Fingerspitzen zu bearbeiten, langte sie nach dem Ast und versuchte sich ein Stück hochzuziehen. Aber, oh, der Schmerz war so süß … Sie erschlaffte wieder.
»Löse die Fesseln«, bat sie erstickt. »Mir schmerzen die Arme.«
»Erst wenn es dämmert. Dann kann ich wenigstens sehen, wohin du mir wegläufst.«
»Du bist schrecklich! Widerlicher, unbeherrschter Assyrer!« Sie wollte ihn mit der Schulter stoßen, aber er hielt sie an den geschundenen Brustwarzen fest, so dass sie sich nur selbst weh tat. Schniefend barg sie das Gesicht an ihrem Oberarm. »Dann lass mich wenigstens los.«
Das geschah zu ihrer Verwunderung. Und kaum waren seine Hände fort, vermisste sie sie. Ihre Brüste sehnten sich danach, weiter liebkost und kräftig geknetet zu werden. Seinen Mund wollte sie daran spüren, seine Zunge, seine Zähne. Seine Hände, die so unglaublich zart und wiederum so fordernd sein konnten. Aber diese Empfindungen durften nicht mehr sein! Sie rief sich den Überfall auf das Schiff in Erinnerung. Seinen Schlachtruf. Die pure Wildheit. Aber sofort kamen andere Bilder: sie in seinen Armen, während er aufregende Dinge mit ihr tat …
»Hast du Hunger?«, fragte er. »Dein Vater hat mir Brot mitgegeben.«
»Nei… ja.«
Sie hörte ihn an einem Brotlaib herumzupfen und einen schnellen Bissen kauen. »Es ist ein bisschenfeucht geworden bei dieser Herumstolperei.« Sie zuckte zusammen, als sie eine tastende Hand an der Wange spürte. Dort hielt er sie, als fürchte er, sie würde den Kopf wegdrehen. Gegen ihre Lippen stupste sacht ein Brotklümpchen. Zaghaft öffnete sie den Mund. Natürlich, er ließ seine Finger unnötig lange verweilen, während sie das Brot kaute. Der Bissen fachte ihren Hunger an, und sie aß gehorsam. Oder genoss sie es vielmehr, seine Fingerspitzen zwischen den Lippen zu spüren? Als sie nichts mehr zu essen vorfand, leckte sie an ihnen. O nein, was tat sie da? Warum gehorchte ihr Körper ihr nicht? Ihre Zunge umspielte seinen Mittelfinger, dann steckte er den Zeigefinger dazu. Sie schob den Kopf vor und saugte.
»Schön machst du das«, raunte er in ihr Ohr. Triumphierend. »Ist’s jetzt wieder gut?«
Sie rang nach Luft. »Bestimmt nicht!«
»Du kannst einfach nicht lügen, kleine Göttin. Ich beweise es dir.« Er kam um sie herum. Sie ahnte es mehr, als dass sie es sah, denn der Mond war verschwunden. Zu ihrem Entsetzen riss Schanherib das zerschlissene Kleid gänzlich entzwei. Wieder packte er ihre Brüste, noch nachdrücklicher jetzt, und fuhr mit einer Hand ihren Bauch hinab. Aufschluchzend versuchte sie sich zu entziehen, denn sie fühlte sich an die Grobheit der assyrischen Soldaten
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