Glühende Lust
erinnert. Wenn er jetzt in sie fuhr, würde sie schreien … Aber er verharrte mit den Fingerspitzen auf ihrem Schamhügel, kreiste sanft, und erst, als sie sich entspannte, tauchte er ein wenig in die Nässe und verrieb sie auf ihren Brüsten, die sich sofort kühl anfühlten.
»Du willst mich mehr, als es je bei einem anderen Mann der Fall sein wird. Alles an dir schreit danach,von mir geliebt zu werden. Nur dein stures Köpfchen steht dir noch im Weg. Aber denk nicht, ich sei vollkommen beherrscht; ich bin ein Assyrer, du wirfst mir das ja ständig vor. Du machst es mir schwer, so schwer …«
»Du hast ja recht«, wimmerte sie. »Ich liebe dich. O Isis, ich kann nicht lügen … Ich liebe dich, liebe dich …«
Haltlos brach sie in Tränen aus. Ganz nah rückte er heran, umfing sie und drückte sie an seine Brust. Er küsste die Tränen fort, flüsterte ihr ins Ohr. Seine Hände und Lippen waren in ihrem Gesicht, auf ihren Schultern, auf ihren gierenden Brüsten.
»Mach mich los«, flehte sie erneut.
»Ich traue dir immer noch nicht.«
»Was soll ich tun, damit du mir glaubst?«
Darauf antwortete er nicht. Er schob sich hinter sie, fasste ihre Handgelenke und zog sie mitsamt der Fessel nah an ihn heran. Ihr blieb nichts, als sich an ihn anzulehnen. Eines ihrer Beine hob er über seinen Schenkel. Es war offensichtlich, dass er so bis zum Morgengrauen ausharren wollte, gestützt vom Akazienstamm. Sie versuchte sich zu entspannen. Kühle Luft strich über ihre nackte Scham, als er sie dort von den Resten des Kleides befreite. Er spreizte ihre Schamlippen. Und seltsam – ihm so ausgeliefert zu sein, nichts zu sehen, keinen Willen über sich zu haben, ließ sie sich wohlig ermattet fühlen. Seine Finger strichen an den feuchten Innenseiten entlang, streiften dabei ihren Knoten, der längst empfindlich geschwollen war. Zwischen ihren Pobacken hockte sein Phallus; sie spürte ihn wachsen und genoss den Druck. Aber er beließ es dabei, mit ihrer Vagina zu spielen. Merit bäumte sich in den Fesselnauf; sie konnte nicht verhindern, in ein rhythmisches Stöhnen zu verfallen. Zusehends glaubte sie sich nicht mehr in diesem Papyruswald, die Geräusche nahm sie kaum noch wahr. Sie schwebte auf ihrem Liebsten durch ein aufregendes Nichts. Sie selbst war nichts – völlig willenlos, nur noch Sehnsucht. Hitze. Lust. Seine Finger trieben sie immer weiter. Und hielten still.
Merit nahm sich wieder wahr. Sie zitterte. Sie hörte ihn atmen. Schweiß rann ihren Rücken hinab und machte ihre Hinterbacken schlüpfrig.
»Bitte«, wisperte sie. »Mach weiter.«
»Verzeihst du mir?«
»Was? Oh … Gütige Isis, was verlangst du da?«
»Sag es.«
»Ja, ja. Ja!« Alles würde sie jetzt versprechen. Alles. »Bitte!«
Sie ruckte hoch, als sein Daumen sich auf ihre Klitoris presste und sie heftig umkreiste. So weit wie möglich öffnete sie die Schenkel und ritt auf seiner Hand. Alle Wärme sammelte sich in ihrem Unterleib und zerstob wie Funken, als stieße ein mächtiger Krieger mit seinem Speer in ein Feuer … Sie warf den Kopf zurück und schrie in die Nacht hinaus.
Ihr Nacken ruhte auf seiner Schulter. Sanft strich er ihr den Schweiß von der Stirn. Nein, es gab nichts mehr zu fürchten. Sie gehörte ihm. Und er ihr. Als sie bemerkte, dass er im Begriff war, die Schnur zu zerschneiden, wappnete sie sich gegen den Schmerz in den Schultern. Doch er hielt ihre Handgelenke fest und ließ ihre Arme langsam sinken. Er kreuzte sie vor ihrer Brust und legte seine darüber. So beschützt glitt Merit in einen traumlosen Schlaf.
12 . K APITEL
Wohlig spreizte Zakutu die Beine, um ihrer Sklavin, die duftendes Hennablütenöl in ihren Rücken, dann das Gesäß und die Schenkel massierte, besseren Zugriff zu ermöglichen. Die Fingerspitzen der Tätowierten rieben kräftig die Innenseiten. Bohrten sich in ihre Kniekehlen, wanderten zu den Fußgelenken hinab und umkreisten die Knöchel.
Wie so oft stellte sich Zakutu vor, der einzige Mann, der sie je zurückgewiesen hatte, würde diese niedere Arbeit tun. Peitschenstriemen würden seine Haut zieren. Seufzend umschlang sie das Kissen unter ihrem Bauch. Es gab keinen Mann in den vier Weltgegenden, der ihr widerstand. Ihren Reizen. Ihrem Willen. So war es immer gewesen. So hatte sie den Großkönig betört, als er sich nach einem neuen Weib umgesehen hatte. Den unbedarften Nefertem, der so gern ein starker Mann sein wollte und doch nichts anderes tat, als ihr aus der Hand zu
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