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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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schwerfallen, sich an dich zu erinnern. Hat irgendjemand in dem Theater eurer Begegnung beigewohnt? Außer dem Kompass Klub und Mrs Garrety?«
    »Im Flur drückten sich ein paar Leute herum. Wenn sie auch nichts sahen, sie müssen etwas gehört haben. Einer der Letzten, den die Garderobiere hinauswarf, war Berwin. Er muss mich weggehen gesehen haben. Und ich nehme an, er war nicht allein. Auch Grissom trieb sich im Gang herum. Übrigens habe ich nicht versucht, meine aufgesprungene Lippe zu verstecken.«
    »Sehr gut. Weil deine Freunde den Zwischenfall nicht in alle Welt hinausposaunen werden.«
    »Ja, das weiß ich. Aber Berwin und Grissom werden sicher ausplaudern, ich hätte mir’s mit Miss Parr verscherzt – was zweifellos den Tatsachen entspricht.«
    »Daran bist du selbst schuld. Jedenfalls habe ich’s dir nicht vorgeschlagen.«
    »Nun, ich bin einer Eingebung des Augenblicks gefolgt.«
    Dazu gab Oberst Blackwood keinen Kommentar ab. Er würde es South überlassen, die Sache in Ordnung zu bringen. Das tat der junge Mann, wann immer es nötig war. »Jetzt würde ich gern hören, was du von Miss Parr hältst.«
    »Eine großartige Schauspielerin. Und sie nimmt ihre Kunst sehr ernst. Das erkannte ich an ihrer Empörung über unser unhöfliches Gelächter, das ihre Darbietung störte. Wie schnell und mühelos sie in ihre Rolle und wieder herausschlüpfen kann, erschien mir fast unheimlich. Auf der Bühne wirkt sie sehr selbstbewusst – in anderen Situationen nicht. Zum Beispiel gewann ich den Eindruck,
sie sei in ihrer Garderobe, von Verehrern umringt, eher unsicher gewesen.« South beugte sich vor. »Nun, vielleicht täusche ich mich. Jedenfalls kam sie mir sehr energisch vor, als sie mir ihre Faust ans Kinn schmetterte. Trotzdem hatte ich irgendwie das Gefühl, sie sei verletzlich.«
    Blackwood runzelte die Stirn. Eine solche Beschreibung wollte er nicht hören. Andererseits wusste er nicht, was South sagen könnte, um ihn zufrieden zu stellen. »Hältst du es für möglich, dass sie eine Mörderin ist?«
    »Keine Ahnung|...« South zuckte die Achseln. »Wäre sie dazu fähig? Aber wer von uns Menschen ist das nicht?«
    »Wenn ich dich bitte, deine Nachforschungen fortzusetzen – würdest du zu viel riskieren?«
    »Zumindest würde ich etwas vorsichtiger vorgehen als heute. Soll ich etwa aufhören? Bisher habe ich nichts erreicht.«
    »Darüber muss ich erst einmal nachdenken.«
    Erstaunt hob South die Brauen. Der Oberst hielt normalerweise an einem Entschluss fest, sobald er ihn gefasst hatte. »Weil ich ihre Verletzlichkeit erwähnt habe? Was soll das?«
    Statt zu antworten, entschied Blackwood: »Lassen wir’s dabei bewenden. Jetzt muss ich mich ausruhen. In ein paar Tagen werde ich dich wieder zu mir bestellen. In der Zwischenzeit sollte ich einen Abend im Theater verbringen. Bitte, komm nicht hierher, bevor du von mir hörst. Und halt deine Freunde von mir fern. Northam hat genug zu tun. Und Eastlyn und West müssen sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern.«
    Southerton sprach die Fragen nicht aus, die ihm auf der Zunge lagen. Mit welchen ›Angelegenheiten‹ sich East
und West befassten, konnte er erahnen. Offensichtlich erledigten sie wieder einmal irgendwelche Geschäfte für den Oberst. Über Northams derzeitigen Auftrag hatte er nicht viel erfahren. Der Earl sollte in der Londoner Gesellschaft einen Schurken aufspüren, den man den ›Gentleman-Dieb‹ nannte. Und seine Heirat hatte die Ermittlungen verkompliziert. Aber South zweifelte nicht am Erfolg seines Freundes. Was immer der Oberst verlangte – die Mitglieder des Kompass Klubs erfüllten alle seine Wünsche.
    Nachdem South seinen Scotch getrunken hatte, stand er auf und reckte sich. Er nahm das leere Glas aus Blackwoods ausgestreckter Hand und stellte es zusammen mit seinem eigenen auf das Sideboard. »Also, in ein paar Tagen?«
    »Ja.« Der Oberst wartete, bis sein Besucher die Tür erreicht hatte, bevor er hinzufügte: »Gut gemacht, Southerton.«
    »Vielen Dank.« Verwirrt verließ South das Haus. Nur ganz selten hörte er ein Lob aus Blackwoods Mund.
     
    Aufmerksam betrachtete India Parr ihr Gesicht im Spiegel, um festzustellen, ob sie alle Spuren von Puder und Schminke entfernt hatte. Das war ihr offensichtlich gelungen, und jetzt wollte sie endlich nach Hause fahren, zwischen ihre kühlen Bettlaken kriechen und ihre Wunden zu lecken.
    An diesem Abend war ihr nichts allzu Furchtbares zugestoßen. Aber der Verlust ihrer

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