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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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durchfuhr Adelaide knisternd wie ein vom Blitz entzündeter Buschbrand.
    »Da ist etwas schiefgegangen«, sagte sie.
    Delbert sah sie an. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich weiß es einfach.« Und schon lief sie los. »Wir müssen uns beeilen.«
    Delbert setzte ihr nach. »Zurück, Mrs Pyne! Strikter Befehl vom Boss - ich bin für Ihre Sicherheit verantwortlich.«
    Sie schenkte ihm keine Beachtung. Flammen züngelten aus einem Fenster des Hauses am Ende der Straße.
    »Nein«, stieß sie hervor. » Nein!«
    »Verdammter Mist«, murmelte Delbert.
    Sie lief schneller. Delbert ebenfalls.
    Als sie das Haus erreichten, verdichtete eine dunkle Rauchwolke den Nebel. Das erste Geschoss brannte lichterloh.
    »Um Himmels willen«, keuchte Adelaide. »Wo mag er sein? Wo ist Griffin?«
    »Der Boss wird auf demselben Weg herauskommen, auf dem er hineingelangte.« Es klang so, als wollte er mehr sich selbst als Adelaide beruhigen. »Er müsste aus einem der oberen Geschosse kommen. Der Boss steigt nie über
das Erdgeschoss ein - eine seiner unumstößlichen Regeln. Sicher ist er schon hinten im Garten.«
    »Nein, er ist noch drinnen«, widersprach Adelaide. »Und er ist in Todesgefahr. Ich kann es spüren. Wir müssen zu ihm.«
    »Jetzt können wir nicht ins Haus. Der Boss schafft es allein. Er hat jede Menge Erfahrung.«
    »Ich muss zu ihm«, beharrte Adelaide und wollte zu den Eingangsstufen.
    Delbert hielt sie am Arm fest und riss sie mit aller Kraft zurück.
    »Tut mir leid, Mrs Pyne.« Sein Ton war nun rauer. »Das darf ich nicht zulassen. Der Boss dreht mir eigenhändig den Kragen um, wenn ich Sie ins Haus lasse. Das ganze erste Geschoss steht bereits in Flammen.«
    »Aber er ist noch drinnen.«
    Sie war verzweifelt. Delbert packte fester zu.
    »Hilfe!«
    Der Ruf kam von dem Weg, der das brennende Haus vom Nachbarhaus trennte.
    »Hilfe!«
    Adelaide sah einen Mann, der auf sie zugelaufen kam. Ein großes, sperriges Objekt schwang heftig in seiner Hand aus.
    »Verdammt und zugenäht«, äußerte Delbert leise. »Das ist nicht der Boss. Das ist ein anderer. Was hat er da?«
    »Einen Farn, denke ich«, antwortete Adelaide.

46. KAPITEL
    Der versengende Energiestrahl kannte kein Erbarmen und erstickte ihn wie ein großes Gewicht. Sekundenlang kämpfte Griffin darum, sich in dichtere Schatten zu hüllen, wusste aber gleichzeitig, dass dies reine Kraftvergeudung war. Dasselbe traf auf das zu, was er immer als sein zweites Talent ansehen würde. Er war momentan nicht imstande, eine Woge von Albträumen zu projizieren, nicht unter dem Anprall dieses psychischen Sturzbaches, der sich über ihn ergoss.
    Einen so hohen Energielevel kann kein Mensch lange beibehalten, dachte er. Er musste bei Bewusstsein bleiben, bis Luttrell seine Kraft erschöpft hatte.
    »Wie gefällt dir mein neues Spielzeug?«, fragte Luttrell. »Ich muss gestehen, dass ich die Funktionsweise nicht ganz verstehe, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mein natürliches Talent erfährt eine erstaunliche Steigerung.«
    Griffin hatte keine Gewalt mehr über seinen Körper. Er gab den Kampf gegen die übermächtige Energie ganz auf und brach vor dem Fenster auf dem Boden zusammen.
    Die jähe und unerwartete Bewegung musste Luttrell aus dem Konzept gebracht haben, da er seinen Fokus im Kristall verlor.

    Kaum war er hart auf den Boden gefallen, konnte Griffin wieder atmen. Der Druck auf ihn wurde spürbar schwächer. Mit einem tiefen Atemzug verschaffte er sich einen Hauch Energie, der ausreichte, um sich in Schattenlicht zu hüllen, nicht so stark, dass es ihn unsichtbar gemacht hätte, doch besser als nichts. Luttrell konnte ihn nicht mehr deutlich ausmachen.
    Luttrell reagierte mit einem Wutanfall.
    »Keine Bewegung!«, rief er.
    Luttrell hatte seinen Fokus sofort wieder gefunden, doch es schien Griffin, als wäre der Druck der Energie nicht mehr so stetig und fest wie noch vor einem Augenblick.
    Da war es wieder - ein winziges Aufflackern in den Mustern der Strömungen. Entweder brachte das Schattenlicht Luttrell aus dem Konzept, oder aber der Kristall verlor an Kraft. Das menschliche Bewusstsein war keine Maschine, die Energie auf konstanter Stufe abgeben konnte. Das Talent unterschied sich darin nicht von den Sinnen wie Hören, Sehen, Tasten oder Riechen. Wie die normalen Sinne wurden die psychischen Sinne von allem Möglichen beeinflusst, von starken Emotionen genauso wie von der Pulsfrequenz.
    »Die Hulseys werden mir fehlen«, sagte Luttrell. »Sie waren sehr

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