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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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waren wieder vollständig da. Er schickte eine Riesenwoge seines Albtraum-Talents aus.
    Luttrell schrie auf. Es war ein hoher klagender Schrei,
der das Heulen des Feuers übertönte. Die roten Kristalle flammten einmal schwach auf, dann erloschen sie.
    Griffin erhob sich taumelnd.
    »Nein«, rief Luttrell. »Komm mir nicht zu nah!« Er drehte sich um und wollte zur Tür ausweichen.
    Griffin stürzte sich auf ihn. Als sie zu Boden gingen, nahm Griffin undeutlich einen Schmerz in der linken Schulter wahr. Das war unwichtig. Luttrell schlug wild um sich. Griffin steigerte seine Energie.
    Er ließ der Sturzflut von Albträumen freien Lauf, bis nichts mehr da war, auf das er sie fokussieren konnte. Der Schock des Todes legte sich wie Säure über seine Sinne. Es war nicht das erste Mal, dass er dieses Gefühl erlebte. Später müsste er dafür bezahlen, wie er wusste.
    Das Feuer war nun laut zu hören. Qualm drang in den Schlafraum ein. Er befreite sich von Luttrells Leichnam, griff nach dem Kristall und lief zum Fenster. Einen Moment hielt er inne, um seine Jacke auszuziehen. Er würde sie brauchen, um die Hände vor der Reibung zu schützen, wenn er sich am Seil in die Tiefe ließ.
    Er schwang ein Bein über das Fensterbrett. Das Seil spannte sich. Er warf einen Blick nach unten und erblickte Adelaide. Sie hatte das freie Ende ergriffen und wollte an der Hausmauer hinaufklettern.
    »Ich hätte wissen müssen, dass du früher oder später auftauchst«, rief er ihr zu.
    »Griffin! Gott sei Dank.«
    Sie ließ das Seilende los und sprang das kleine Stück in den Garten hinunter. Er stieß sich vom Fensterbrett ab und ließ sich rasch hinuntergleiten.

    Delbert kam schwer atmend mit einem Revolver in der Hand um die Hausecke.
    »Tut mir leid, Boss. Sie ist mir entwischt.«
    »Ihre Spezialität.« Griffin nahm Adelaides Hand. »Lauf los.«
    Sie rannte um die Hausecke und hinaus auf den Weg. Dort wartete Norwood Harper, der den Farn umklammert hielt. Griffin entriss ihm den Korb.
    »Los, Harper. Das Haus stürzt ein.«
    Die Mauern standen noch, als das Hausinnere in einem Flammenwirbel in sich zusammensank. Von Weitem hörte man die Feuerwehr.
    Griffin blieb mit Adelaide und den anderen unweit des Wagens stehen.
    Jed blickte vom Kutschbock herunter. »Gibt es Ärger, Boss?«
    »Das Übliche.«
    Gemeinsam sahen sie die Feuerwehrfahrzeuge vorüberrumpeln. Minutenlang wurde nichts gesprochen.
    Schließlich blickte Griffin Adelaide an. »Wo hast du das Klettern am Seil gelernt? Warte, lass mich raten. Bei Monty Moore’s Wildwest Show.«
    »Wir hatten eine Nummer, in der einer Gang die Flucht aus dem Knast gelang«, keuchte sie noch ganz atemlos vom Laufen. »Diese Gauner ließen sich an einem Seil herunter.«
    »Wie ging es aus?«
    »Der Sheriff und seine Truppe fassten die Gangster. Aber zuvor konnten sie noch eine Bank ausrauben.«
    »Die Gauner wurden immer gefasst?«

    »Leider ja.«
    »Offenbar mussten sie ihre Köpfe für einen miserablen Boss hinhalten.«
    »Ich spielte den Anführer der Bande«, sagte sie. »Ich war der Gangsterboss.«

47. KAPITEL
    Jed führte Lucinda und Caleb Jones in die Bibliothek. Griffin erhob sich hinter seinem Schreibtisch, um sie zu begrüßen.
    »Man stelle sich vor... das Ehepaar Jones verkehrt mit einem berüchtigten Verbrecherboss«, sagte er einleitend. »Das könnte meinen Ruf schädigen.«
    »Unseren auch«, murmelte Caleb finster.
    Adelaide lächelte Lucinda zu.
    »Beachten Sie die beiden nicht«, sagte sie. »Nehmen Sie doch Platz.«
    »Danke.« Lucinda ließ sich auf einem der Stühle nieder. Sie sah Adelaide besorgt an, dann wanderte ihr Blick zu Griffin. »Ist Ihnen nichts passiert? Der Bote, der uns die Nachricht brachte, sprach von einem Brand. Nichts für ungut, aber Sie sehen aus, als wären Sie einem schlecht ziehenden Kamin zu nahe gekommen.«
    Adelaide schnitt nach einem Blick auf ihre rußigen Sachen eine Grimasse. Griffin sah noch ärger aus. Sein ganzes Gesicht wies schwarze Flecken auf.
    »Ein feiner Anblick sind wir beide«, sagte Adelaide. »Wir hatten noch keine Möglichkeit, ein Bad zu nehmen.«
    Mrs Trevelyan trat mit einem Teetablett ein. Griffin berichtete
kurz, was sich in der Hidden Moon Lane zugetragen hatte. Zum Schluss holte er mit theatralischer Geste den Farn hinter seinem Schreibtisch hervor und blinzelte Adelaide zu, die freudig die Augen verdrehte.
    »Meine Ameliopteris« , rief Lucinda aus. Sie sprang auf und nahm den Korb in Empfang. Ängstlich

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