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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Empfänglichkeit für die Energie der Lampe zeigt an, dass wir Kräfte aus dem Traumlicht-Bereich des Spektrums beziehen. Doch es hört sich an, als wären Sie einfach fähig, viel tiefer in die dunklen Ultralichtbereiche einzudringen als ich.«
    »Einfach?«
    »Ich wollte Ihre Fähigkeit nicht kleinreden«, sagte sie rasch.
    »Mrs Pyne, berührten Sie Luttrells Gorilla, als Sie ihn in den tiefen Schlaf versetzten?«
    »Ja, natürlich. Es ist der einzige Weg, den benötigten Energielevel zu erreichen. Körperkontakt ist nötig.«

    »Gestern tötete ich einen Mann, der drei, vielleicht vier Fuß entfernt von mir stand, ohne ihn zu berühren.«
    Sie atmete tief und erschrocken durch. »Das ist allerdings ein sehr starkes Talent. Wie entdeckten Sie es?«
    »Während ich dem nachging, was Sie zweifellos als das zu einem Verbrecherkönig passende Hobby bezeichnen würden.«
    »Welches Hobby?«
    »Ich hatte um zwei Uhr morgens im Arbeitszimmer eines gewissen Gentleman zu tun. Es genügt zu sagen, dass der fragliche Herr von meiner Anwesenheit im Haus nichts ahnte.«
    Sie atmete tief durch. »Sie brachen in ein fremdes Haus ein und durchsuchten das Arbeitszimmer?«
    »Wundert Sie das?« Wieder klang kalte Ironie aus seinen Worten heraus. »Angesichts meines Berufes?«
    »Nein, eigentlich nicht. In Anbetracht Ihres Ranges und Ihrer Stellung in der kriminellen Unterwelt sollte man meinen, dass Sie sich nicht selbst mit solchen Bagatellen abgeben. Sicher haben Sie Leute an der Hand, die derartige Arbeiten für Sie erledigen?«
    »Manche Dinge delegiert man besser nicht. «
    »Trotzdem, ein so unnötiges Risiko einzugehen scheint mir recht außergewöhnlich.«
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, Mrs Pyne, aber wenn hier jemand unnötige Risiken eingeht, dann sind das wohl eher Sie.«
    Darauf hatte sie keine passende Antwort parat.
    »Kurz und gut«, sagte er, »ich wurde bei meiner Suche vom Hausbesitzer und einem anderen Mann gestört. Zu
einem Rückzug aus dem Fenster oder zur Suche eines Verstecks blieb keine Zeit. Ich benutzte mein Schatten-Talent, um mich zu verbergen. Daraufhin wurde ich Zeuge einer äußerst hitzigen Auseinandersetzung der beiden Männer. Der Gentleman griff in die Schreibtischlade, zog einen Revolver hervor und wollte seinen Besucher erschießen. Da schritt ich ein.«
    »Warum?«
    Endlich hatte er die Schnur gelöst. »Weil der Mann, der erschossen werden sollte, einer meiner Klienten war.«
    »Ein Klient? Ihr Klient?«
    »Er wollte Antworten auf einige Fragen. Ich war einverstanden, für ihn zu ermitteln. Jedenfalls setzte ich bedenkenlos mein Albtraum-Talent gegen den Bewaffneten ein. Es war ein Reflex, eine intuitive Reaktion.«
    »Das ist es beim ersten Mal immer«, sagte sie leise, in Gedanken war sie bei ihrer ersten Erfahrung mit ihrem eigenen Talent.
    »Der Mann schrie auf, wie ich es noch nie gehört habe«, sagte Griffin leise. »Ein gespenstischer Laut, wie es in Abenteuerromanen so schön heißt. Dann lag er auf dem Boden. Tot.«
    »Und Ihr Klient?«
    »Kein Wunder, dass er total erschüttert flüchtete. Mich bekam er nie zu Gesicht. Später kamen er und alle anderen, die Polizei eingeschlossen, zu dem Schluss, dass der Mann, der versucht hatte, ihn zu ermorden, einen Schlaganfall erlitten hatte. Ich sah keinen Grund, diese Meinung zu korrigieren.«
    » Hm.«

    »Was überlegen Sie, Mrs Pyne?«
    »Ich glaube, ich sagte schon, dass das Spezialgebiet meines Vaters paranormale Forschung war«, rief sie ihm in Erinnerung. »Mir gehen da einige seiner Erkenntnisse durch den Kopf. Sie sind also überzeugt, dass Ihr Albträume hervorrufendes Talent neuen Datums ist?«
    »Ich denke, ich hätte es sofort registriert, wenn Menschen in meiner Nähe scheinbar grundlos in grauenhafte Angstzustände verfallen.«
    Sein Sarkasmus durfte sie nicht irremachen. Eine Idee nahm in ihr Gestalt an, die sie nicht für sich behalten wollte.
    »Ich frage mich, ob vielleicht Ihre neue Fähigkeit irgendwie mit Ihrem ersten Talent verknüpft ist«, überlegte sie laut. »In diesem Falle müsste es sich nicht unbedingt um eine zweite Kraft handeln, wenn Sie wissen, was ich meine. Vielleicht handelt es sich nur um einen Aspekt Ihres ursprünglichen Talents, der länger brauchte, um sich zu manifestieren.«
    »Ich sagte schon, dass es noch andere Symptome gibt, die der Fluch hervorruft«, sage er mit grimmiger Ungeduld. »Wenn ich wach bin, habe ich zuweilen Halluzinationen. Damit komme ich zurecht. Aber im Schlaf erlebe

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